Für Katzenfreunde

Cat Attack

Man hat′s nicht leicht als einfache Katze. Die Mäuse und Vögel kommen nicht einfach so zu Besuch, und auch der Supermarkt liefert die Milch nicht frei Haus. Man muss sich also auf die Pfoten machen und selber suchen, was man so braucht. Wenn da nur nicht die anderen Miezen wären, die ebenfalls auf der Jagd nach allem sind, was gut ist, das Auto, das die Straße unsicher macht, und und und.

Das ist das Thema von Cat Attack, einem Brettspiel aus Großbritannien. Zwei bis sechs Katzen machen sich auf die Jagd nach Mäusen, Vögeln, Katzenfutter, Milch und anderen Leckereien, im Vertrauen auf ihre neun Leben..

Das erste, was dem Käufer auffällt, ist wahrscheinlich das Format der Schachtel. Mit 50 x 25 cm sprengt die Schachtel jede normale Einkaufstüte: zu groß, um quer hinein gesteckt zu werden, und zu lang, um in einer normalen Einkaufstüte mit der Hand durch beide Griffe getragen zu werden.

Hat man die Schachtel zu Hause, findet man in ihr neben einer Englischen und einer Deutschen Spielanleitung ein Spielbrett (aufgeklappt ca. 50 x 50 cm groß), zwei Kartensätze – einem ′Mog′- oder ′Miezen′- und einem ′Curiosity′- bzw. ′Neugier′-Satz –, einen Würfel, sechs Katzenfiguren in verschiedenen Farben, ein schwarzes Auto, ′Lebenschips′ (je neun jeder Katzenfarbe), sechs Maus- und Vogel-Figuren, sowie jeweils sechs eher geometrische Plastikfiguren. Da ich bei einem anderen Spiel darüber sprach: es ist ein normaler sechsseitiger Würfel mit abgerundeten Kanten, wie man ihn in den meisten europäischen Brettspielen finden kann.

Vor dem ersten Spiel muss man außerdem vier Karten aus dem Neugier-Stapel in Dachform falten, diese Dächer geben während des Spiels an, ob die vier Läden geöffnet sind oder nicht. Jeder Spieler erhält die Lebenschips seiner Katze, sowie sechs Miezekarten, von denen die meisten Katzen, Mäuse oder Vögel zeigen, in Mengen von eins bis sechs. Außerdem gibt es neun Spezialkarten: je dreimal Speedy Cat, Cat Burglar und Cat Attack.

Jeder Spieler versucht, mit seiner Katze jeweils ein Exemplar der Leckerbissen, die auf dem Spielfeld zu finden sind, einzusammeln: eine Maus, einen Vogel, ein Stück rosa Fisch vom Fischhändler, eine Dose Katzenfutter aus dem Tante-Emma-Laden, ein Schälchen Milch aus dem Supermarkt und eine Packung Katzenvitamine vom Tierarzt. Hierfür spielt man zunächst eine Miezekarte aus und bewegt das entsprechende Tier (eine Maus, einen Vogel oder die eigene Katze) entsprechend viele Felder weiter. Dann füllt an die Hand wieder auf und würfelt anschließend eine Bewegung für die eigene Katze. Beendet die Katze ihre Bewegung auf einem Vogel oder einer Maus, ist dieses Tier gefangen und landet direkt im Vorrat der Katze zuhause.

Die anderen vier Objekte muss man auf kätzisch, das will heißen, für lau, einkaufen. Hierzu muss man über die Straße zu den entsprechenden Verkäufern. Wenn man dort landet, und der Laden offen ist, landet das Gut ebenfalls im eigenen Vorrat. Ist alles gesammelt, und die Katze wieder zuhause, hat sie gewonnen.

Leider ist das nicht so einfach. Knapp die Hälfte aller Felder sind ′Neugier′-Felder, und wenn die Katze darauf landet, muss man eine Neugierkarte ziehen. Von den 39 Neugierkarten sind 16, die einen der vier Läden entweder öffnen (wenn er geschlossen ist) oder schließen (wenn er gerade offen ist). Eine Katze, die bei einer Schließung erwischt wird, veliert ein Leben, und startet wieder zuhause. Acht Karten bewegen das Auto (im Uhrzeigersinn) zu einer bestimmten Straße – eine Katze, die durch das Auto erwischt wird, verliert ein Leben. Mit zehn Karten darf man noch eine Miezekarte, einen Würfelwurf oder gar einen kompletten Zug zusätzlich machen. Wenn man schläft (zwei Karten), entwischt einem die Maus oder der Vogel, Neugier (eine Karte) nimmt der Katze ein Leben, Feuerwerk (eine Karte) kostet allen Katzen, die nicht zuhause sind, ein Leben. Und es gibt die immer beliebte ′Alle Karten mischen′-Karte.

Und als wäre das noch nicht genug, machen einem die anderen Tigerbonsais ja auch noch das Leben schwer: sei es, dass sie einen unterwegs überfallen, sei es, dass sie bei einer anderen Katze einbrechen und deren Leckerbissen stehlen. Auch hierbei können einem schnell Leben verloren gehen, so dass man seine neun Leben manchmal schneller los ist, als einem lieb sein kann.

Die Spielregeln enthalten noch Ideen für kürzere und längere Spiele. Am besten gefällt hierbei die Idee, jeweils genau einen Leckerbissen weniger aufzustellen, als Katzen mitmachen. Hierbei kann es schnell passieren, dass die Katze, die als letzte noch lebt, gewinnt, weil bis dahin niemand alle sechs Objekte gesammelt hatte.

Das Material ist sehr schön, die Katzen, Mäuse,und Vögel sind sehr gut modelliert. Auch das Spielbrett sieht hervorragend aus und macht sofort Lust aufs Spielen. Witzig ist dieRückseite der Miezekarten: das Wort Mog in Form einer Katze. Alles ist sehr nett und auch stabil ausgeführt.

Das Spiel ist ein einfaches Familienspiel, das aber durch die Interaktion der Figuren auf dem Brett interessanter ist als es zuerst den Anschein hat. Dennoch wird es nicht so sehr den Hardcore-Spieler sondern eher den Gelegenheits- und Familien-Spieler ansprechen, der an diesem Spiel seine Krallen schärfen kann für weitergehende Spiele.

Nur eine Kleinigkeit fiel mir als nicht stimmig auf: einer der einzusammelnden Leckerbissen sind Katzenvitamine vom Tierarzt. Wer schon einmal mit einer Katze beim Tierarzt war, kann sich vorstellen, dass mir das doch sehr, nunja, seltsam vorkam, dass hier offenbar erwartet wird, dass eine Katze freiwillig zum Tierarzt geht…

Man kann das Spiel über die Webseite von Boardroom Productions bestellen, aber dann kostet es 25 Pfund. Auf der Messe wurde es für 19 Euro verkauft, und war ein Schnäppchen. Im Deutschen Versandhandel ist es zur Zeit nicht zu finden, aber Milan Spiele hat es beispielsweise als ″ab November verfügbar″ in der Liste, gibt aber noch keinen Preis an. Heidelberger soll der Deutsche Importeur sein, aber die verkaufen ja leider nicht an Privatleute (außer auf Messen…)

Hersteller

Boardroom Productions Ltd

Autor

Jon Self

Spieler

2-6

Sprache

Englisch, Spielregel und Übersetzung der Neugierkarten auf Deutsch verfügbar

Denken

6

Glück

7

Geschicklichkeit

0

Preis ca.

s.o.

4 comments

  1. Heike sagt:

    Ich habe es mir vorhin online bestellt. Endlich. Die Info habe ich direkt vom Spieleverlag bekommen. Es gibt das Spiel bei 12spiel.de für 23 Euro.
    Viele Grüße
    Heike

  2. Heike sagt:

    So ein Mist. Es ist nun doch nicht mehr lieferbar. Du willst nicht zufällig dein Spiel verkaufen, oder?

  3. The Roach sagt:

    Leider nicht. Ich habe es aber bei All Games in der heutigen (3.11.2009) Preisliste gefunden (24,44 Euronen plus p&p). Vielleicht hast Du ja da mehr Glück?

  4. Heike sagt:

    Hey, das war ein super Tipp. Das Spiel hole ich morgen von der Post ab. Ist gestern abgeschickt worden und heute hatte ich schon den Zettel im Briefkasten, das es da ist. Hast was gut bei mir. :-)
    Wenn du mal niemanden zum spielen hast……..

    Viele Grüße
    Heike

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