Die Geister, die ich rief

Spirits

Die Produktion des Spiels Spirits war knapp terminiert. Das Spiel sollte rechtzeitig zur Spiel 2007 erscheinen, aber erst im Laufe des ersten Tags der Spiel 2007 konnte der italienische Produzent Raven Distributions (der das Spiel zusammen mit Red Glove herausbrachte) die Freigabe des Spiels Spirits! durch den Autor Rainer Knizia erhalten. Bis zu diesem Zeitpunkt musste das Spiel noch unter Verschluss bleiben.

In der Verpackung findet man 54 Karten, 36 Geisterfiguren und zwei Spielregeln ­ einmal in Englisch, einmal in Italienisch. Das Material ist gut und ansprechend, die Spielregeln sind auf festem Hochglanzpapier, und die Geister aus stabilem weißen Plastik. Die Geister erinnern an die Geister aus dem gleichnamigen Brettspiel, allerdings sind sie ein Stück kleiner (und, so weit ich das beurteilen kann) auch etwas dicker, wodurch sie knuffiger aussehen.

Die Karten zeigen jeweils einen, zwei oder drei Geister, in einer von insgesamt sechs Farben. Jede Farbe-Anzahl-Kombination gibt es genau dreimal.

Das Spiel ist ein Stichspiel. Jeder Spieler erhält fünf Karten, und legt reihum eine Karte ab. Dabei werden die Geister zusammengezählt, und wer sieben Geister im Stich gesammelt hat, erhält diesen Stich, und damit in Endeffekt einen Minuspunkt. Dies kann man nur vermeiden, indem man Geister derselben Farbe spielt wie auf der letzten ausgespielten Karte. In diesem Fall werden nämlich nicht die Geister aufaddiert, sondern die Stichrichtung wird umgedreht, so dass der Spieler, der soeben noch eine Karte ausgespielt hat, noch einmal dran ist. Kann er nicht wieder Farbe bedienen (und so den Stich wieder zurückschicken), bleiben die Geister bei ihm hängen.

Nach jeder ausgespielten Karte zieht man noch eine neue Karte, so dass man immer fünf Karten auf der Hand hat.

Man muss sich hierbei also gut überlegen, welche Karten man ausspielt, und ob man mit einem zurückgespielten Stich noch etwas anfangen kann. Da man außerdem nie alle Farben auf der Hand haben kann (sechs Farben, aber nur fünf Handkarten), besteht immer eine Chance, dass man einen Stich nehmen muss, weil man ihn nicht zurückschicken kann. Und eine hohe Zwischensumme sollte man, wenn möglich, auch nur weiterschicken, wenn man die Summe noch weiter erhöhen kann, oder wenn man mindestens noch eine Karte derselben Farbe hat, um einen zurückkommenden Stich abzuwehren.

Es wird gespielt, bis die Karten verbraucht sind, dann erhält jeder Spieler für jeden gemachten Stich einen Geist. Nachdem die Karten zum dritten Mal verbraucht sind, endet das Spiel.

Dadurch, dass Geister verwendet werden können, um Stiche zurück zu schicken, werden in einem Kartendurchgang so gut wie nie die vollen 15 Geister vergeben. Außerdem kann man bei der Schlußabrechnung einfach Stiche zählen; die Ausrüstung mit Geistern ist also ausreichend. Auch wenn man die Variante spielt, bei der im K.O-System jeder Spieler ausscheidet, der den 7. Geist erhält, reichen die 36 Geister genau für 6 Spieler aus. Auch im allerungünstigsten Fall wird man also nicht an einem Mangel an Spielmaterial scheitern.

Das Spiel spielt sich schnell und erfordert nur wenig Nachdenken. Das Glück (sei es, dass man noch kleine Geisterkarten hat, der nächste Spieler den Stich nicht, oder dass man selber den Stich sehr wohl zurück schicken kann) ist wesentlich wichtiger als taktische oder strategische Planung.

Alles in allem ist dies ein kleines Zwischendurch-Spiel, das als Aufwärmer oder Absacker für lange Spieleabende, oder auch als kurzes Spiel, wenn man nicht viel zeit hat, geeignet ist.

Hersteller

Raven Distribution und Red Glove

Autor

Rainer Knizia

Spieler

2-6

Denken

3

Glück

9

Geschicklichkeit

0

Preis ca.

19,90 € (Webstore)

Ein Wort noch in eigener Sache: meine Computerprobleme haben sich noch nicht gelöst. Anscheinend hat der defekte Lüfter von Mitte/Ende November entweder den Hauptspeicher oder den Prozessor beschädigt, so dass der große Computer zur Zeit nicht funktioniert. Da auch momentan das Geld knapp ist (KFZ-Versicherung, Weihnachten, eine Reihe anderer Kosten, die mich unvorhergesehen überraschten), weiß ich auch nicht, wann der Computer repariert werden kann. Bis dahin muss ich also wohl oder übel mit dem Notebook leben…

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