Kleine, schnelle Spiele, die leicht zu erklären sind und doch interessant: das ist das, womit Out Of the Box Games Kunden anlocken will. Für Uneingeweihte mag der Verlag unbekannt sein, aber einer der Gründer hat international einen hervorragenden Ruf: John Kovalic ist als Illustrator von fast hundert Spielen und als Schöpfer von Dork Tower sehr bekannt. Dass er Mitbegründer eines Spieleverlages ist, ist weniger bekannt.
John Kovalic war dieses Jahr nicht auf den Internationalen Spieltagen, da der Termin zu dicht auf der Geburt seiner Tochter lag. Dafür war dann der Rest des Verlages massiv anwesend. Eines der Spiele, die gezeigt wurden, war Rock.
Das Spiel, das „schneller ist als sein Name“ ist eigentlich mit ganz bekannten Regeln erklärt: Papier besiegt Stein, Schere besiegt Papier, und Stein besiegt Schere… Natürlich ist es nicht ganz so einfach, wie das jetzt hier klingt.
In einer großen Fensterverpackung steckt eine kleine Metalldose (Format einer großen Veilchenpastillendose), in der wiederum 60 Karten und zwei Spielanleitungen in Englisch und Spanisch stecken. Eine Deutsche Spielregel ist auf der Webseite zu finden, und sollte auch beim Kauf über den Deutschen Vertriebspartner mitgeliefert werden.
Die Karten haben in fünf Farben (grün, braun, violett, gelb, orange) jeweils zwölf Zeichnungen: je vier Steine, Papiere und Scheren. Hierbei beginnt das besondere an diesem Spiel: der Stein kann auch schon einmal eine Trilithenkonstruktion sein wie in Stonehenge, Papier kann als Origami-Kranich gefaltet sein, oder die Schere die kleine Schere aus einem Schweizer Taschenmesser. Man muss also schon ein wenig aufpassen und schnell denken, damit man die Zeichnungen immer sofort zuordnen kann.
Die Karten werden gemischt und auf zwei gleichgroße Stapel verteilt. Jeder Spieler erhält einen Stapel, dann werden immer die obersten Karten beider Stapel gleichzeitig aufgedeckt.
Die Runde gewinnt aber nicht der, der die nach dem Motto Papier-Stein-Schere gewinnende Karte hat, sondern der, der diese Karte zuerst benennt. Schnell denken und reagieren ist also wichtig. Wer die gewinnende Karte als erste ausruft, erhält beide Karten. Allerdings sollte man nicht etwas falsches nennen, denn dann erhält der Gegner die Karten. Bei einem Unentschieden (gleiche Kartenwerte bzw. beide Spieler nennen die richtige Karte gleichzeitig) wird einfach noch eine Runde gespielt, und das unentschiedene Paar mit vergeben. Natürlich ist es falsch, wenn man bei gleichen Karten etwas sagt: dann erhält der Gegner wiederum die Karten.
Laut offizieller Regel gewinnt der Spieler, der nach einem Durchgang die meisten Karten gewonnen hat. Man kann aber (als Alternative – steht nicht in der Regel) ohne weiteres auch die Karten einfach unter den eigenen Stapel legen und so lange weiter spielen, bis ein Spieler keine Karten mehr hat.
Von den Regeln her ist das also ein sehr einfaches, schnelles Spiel, das aber dennoch für ein, zwei Durchgänge hintereinander Spaß macht. Danach legt man es dann weg, und wenn man es das nächste Mal spielt, ist es wieder nett und interessant. Man kann es nur nicht lange und ausgiebig spielen, es ist mehr ein „schnelles Spiel zwischendurch“ oder ein „Aperitif“ oder „Absacker“ für den Spieleabend.
Die Karten sind nicht sonderlich stabil, halten aber ohne weiteres bei normalem Gebrauch viele, viele Runden durch. Die Metalldose ist überraschend stabil, man kann das Spiel darin gut transportieren. Auch ist sie nur wenige Milimeter größer als die Karten, so dass auch diese beim transport nicht unnötig leiden.
Alles in allem ist der Preis von knapp 10 Euro sicher nicht zu teuer, und das Spiel eine nette Abwechslung. interessanter als Schnick-Schnack-Schnuck / Jan Ken Pon / Pierre Feuille Ciseaux / RoShamBo ist es allemal. Nur für ein paar Österreicher könnte es eine Umstellung sein: dort spielt man stattdessen Bürste-Paste-Tube…
Man könnte sich sicher auch noch weitere Spiele überlegen, die mit diesen Karten gespielt werden können. Die einfachste Idee wäre sicherlich ein Quartett, bei dem man die vier zusammengehörigen Symbole einer Farbe sammeln muss – für den Quartettexperten, der sich immer erinnert, wer welche Karte gerade auf der Hand hat, dürfte die Tatsache, dass jede Karte fünfmal mit verschiedenen Farben auftaucht, für zusätzliche Verwirrung sorgen.
Hersteller | Out of the Box Games |
Spieler |
2 |
Denken |
7 |
Glück |
4 |
Geschicklichkei |
n/a |
Preis ca. |
9,99 € (im Pegasus-Webshop |
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