Rüttelscheime

Gemischtes Doppel

Ist ein Schüttelreim eine Kunstform? Nach heutigem Verständnis wohl eher nicht, denn er wird eher als ein Zeitvertreib betrachtet denn als ernsthafte Kunst – etwas, was in früheren zeiten nicht so gesehen, wurde. Immerhin ist der Schüttelreim als Form schon alt: man datiert ihn meist zurück auf das 13. Jahrhundert. Und auch heute gibt es noch wahre Meister des Schüttelreims, wie zum Beispiel der Österreicher Miguel Herz-Kestranek, oder der erst vorigen Monat verstorbene Günter Nehm.

Die Süddeutsche Zeitung hat in ihrem freitäglichen Magazin unter dem Titel "Gemischtes Doppel“ eine Kolumne, in der besonders schöne Beispiele solcher Schüttelreime gezeigt werden. Die Fans dieser Kolumne können inzwischen diese Kolumne auc im Spiel erleben: der Novelty-Herausgeber Metermorphosen hat in Zusammenarbeit mit der SZ 36 der Wortspiele zu einem Memory-Spiel zusammengefasst.

Eine edle Verpackung kennzeichnet das Spiel: eine fast schon lackschwarze Dose mit einer farbigen Banderole – die Banderolen können rot, blau, grün, magenta (‚pink‘) oder gelb sein, der Inhalt ist iommer derselbe. In der Verpackung sind 72 Memorykarten iom Format 6 × 6 cm, mit ca. 2 mm Dicke. Die Karten scheinen mir sogar etwas stabiler zu sein dann die im 'normalen' Memoryspiel. Auf der Rückseite ein schlichtes Punktmuster in grau-weiß, auf der Vorderseite ein Bild und der dazugehörige Begriff auf zwei gegenüberliegenden Seiten geschrieben.

Wie ein Memoryspiel funktioniert, brauche ich hoffentlich den Lesern dieses Blogs nicht extra zu erklären: man muss Paare finden, die zusammen gehören. Aber während beim normalen Memory diese Paare das gleiche Bildmotiv zeigen, unterscheiden die Bilder beim Gemischten Doppel sich deutlich voneinander. Oder wie sollte ein Foto eines U-Bahn-Tunnes mit dem einer Hose zusammengehören, das Bild einer antiken Statue mit dem eines Fussballspielers, oder das eines greinenden Kleinkindes mit dem eines Fiat Panda? Die Verbindung liegt in den Schüttelreimen: Metroröhre und Retromöhre (Hose), Steinschweiger (Statue) und Schweinsteiger, Kleinwagen und Weinklagen…

Einmal abgesehen davon, das die Wortspiele teilweise sehr interessant sind (Mastferkel – Fastmerkel), sorgen sie auch für eine besondere Herausforderung. Gerade visuell auf das 'klassische' Memory trainierte Spieler haben oftmals Schwierigkeiten sich auf die Klangpaare einzustellen, was das Spiel aber besonders interessant macht.

Zu dem Spiel gibt es auch einen Satz mit zwölf Kühlschrankmagneten mit kulinarischem Bezug.

Hersteller MeterMorphosen, in Zusammenarbeit mit dem Süddeutsche Zeitung Magazin
Autor k.A.

Spieler

2-6

Denken

9

Glück

6

Geschicklichkeit

0

Preis ca.

16,60 € (Memory), 9,90 € (Magnete)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert