Der Weltraum, unendliche Weiten…

Galaktico

…ist doch eher etwas endlich – im Grenzgebiet dreier Raumsektoren treffen drei "Raumfahrnationen“ aufeinander, und sind sich wohl nicht einig – also hauen die sich mal kräftig die Laser um die Ohren. Soviel zur Thematik. Klingt nicht unbedingt neu, aber "neu“ ist der Ansatz, den Galaktico aus dem Hause Pfifficus Spiele, hier nimmt. Die Idee war, ein taktisches Spiel zu finden, das man auch zu dritt spielen kann – was ja bspw. Bei Schach nicht geht. Zwar läßt sich Galaktico auch zu zweit spielen, zu dritt macht es aber weit mehr Spaß.

Jeder Spieler kontrolliert einen (rautenförmigen) Raumsektor, was ein insgesamt sechseckiges Spielfeld ergibt; man startet mit einer Raumstation und einer kleinen Flotte, die auch noch vergrößert werden kann – aber der "Schiffvorrat“, der gebaut werden kann, ist für jeden Spieler gleich, wenn ein Schiffstyp komplett vernichtet ist, hat man eben Pech gehabt. Und hier hört es auch schon ggf. auf mit der "Gleichheit“ – denn die Spieler können – geheim – ihre Schiffe unterschiedlich ausstatten, und zwar mit Waffen- und Schildsystemen. Man weiß also nicht unbedingt, wer ein Duell zweier Schiffe gewinnen wird – wenn er die "richtigen“ Waffengattungen blockt, kann u.U. Ein Aufklärer gegen einen Zerstörer gewinnen. Und hier stellt sich bei der Zusammenstellung schon die strategische Frage, will man eher "spezialisierte“ Schiffe, oder Allrounder? Es gibt nichts "doppelt“, und von daher wird idR auch jedes Spiel hier wieder anders aussehen – sehr schöner Effekt zum Ausprobieren, und immer neuer Spielreiz. Das ganze läuft beim "Gefecht“ auf schlichtes "Wertevergleichen“ heraus – keine Würfel, kein Zufall, alles "berechenbar“, aber ein gutes Gedächtnis und Kombinationsgabe sind hier sehr von Vorteil.

Um das ganze nicht ganz so einfach zu machen, sind die Raumsektoren auch noch voller Asteroiden – durch die höchstens die Aufklärer durchfliegen können (und die haben auch noch einen Vorteil davon). Kreuzer oder Raumjäger können durch den Hyperraum "springen“ (hier werden die "Spiegelachsen“ der Raumsektoren genutzt), Zerstörer genau das verhindern – und an den Raumstationen können auch noch neue Schiffe ins Spiel gebracht werden. Um das Spiel zu gewinnen, muss man entweder eine feindliche Raumstation mit einem eigenen Zerstörer besetzen, alle drei "möglichen“ Zerstörer eines Gegner ausschalten, oder 30 Siegpunkte holen – letzteres ist bei den Tests am häufigsten vorgekommen, aber vielleicht sind wir einfach "militant“ – Punkte gibt’s für geschlagene Schiffe, und umso mehr, je mehr Schiffe der geschlagene Schiffstyp schon ausgeschaltet hat. Die geschlagenen Schiffe werden nämlich auf der Schiffstypkarte deponiert, damit man weiß, welcher Schiffstyp welchen schlägt – was schon einmal da war, muß gar nicht mehr nachgesehen werden, da sich die "Werte“ der Schiffe ja nicht während der Partie verändern.

Definitiv ein Spiel für den Taktiker, und eine attraktive Optik hat Galaktico auch zu bieten. Der Preis von 48 € mag abschrecken, aber wenn man mal sieht, was man dafür bekommt, ist es verständlich – die Schiffe und Stationen sind allesamt gegossen, die vielen Meteore werden durch echte kleine Pyritstückchen dargestellt, und die Siegpunktemarker sind aus lackiertem Holz, dazu noch mehrere Stoffbeutel um das ganze aufzubewahren – die Ausstattung sucht in dem Preissegment ihresgleichen. Auch die Farbwahl ist angenehm "ungrell“ fürs Auge (grau, türkis, violett) – kleines Manko nur für Leute mit Rot-Grün-Störung, wie wir beim Testen feststellen mußten, die können die Farben oft schwer auseinanderhalten (aber man kann ja fragen). Auch muß man sich erst an die Schiffe gewöhnen (Raumjäger und Kreuzer ähneln sich schon ein wenig, wer zum ersten Mal spielt muß da aufpassen), aber das sind "Kleinigkeiten“, die sich schnell einpendeln.

Insgesamt ein schönes, "etwas anderes“ Spiel für Taktiker, die auch gerne mal ein wenig "um die Ecke denken“.

Hersteller Pfifficus-Spiele
Autor Helge Ostertag

Spieler

2-3

Denken

10

Glück

0

Geschicklichkeit

0

Preis

48 €

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