Baumeister

Infinite City

Es klingt wie ein bekanntes System: man baut ein Gelände mir quadratischen Bodenplatten, hat Spielsteine, mit denen man den Besitz von einzelnen dieser Bodenplatten anzeigen kann, und gewinnt auf diese Art und Weise Siegpunkte. Wer die meisten Siegpunkte erreicht, gewinnt. Aber – es geht hier nicht um Landschaften, sondern eine Stadt, und das Spiel heißt auch nicht Carcassonne, sondern Infinite City und stammt von der Alderac Entertainment Group, die auch Klassiker wie Legends of the 5 Rings oder 7th Sea produzieren.

Die Schachtel macht schon einen steampunkigen Eindruck, ein wenig wirkt die Stadt, als wäre sie aus Metropolis entsprungen – wobei nicht einmal so deutlich ist, ob es der Film von Fritz Lang oder Metoroporisu, der Anime-Film ist. Auch die einzelnen Bodenplatten sind in diesem Stil gehalten, und die Auslagen wirken tatsächlich wie ein Blick in Metropolis.


Das Spielmaterial, das in der schweren Schachtel zu finden ist, ist schnell zusammengefasst:

  • Eine Spielanleitung
  • 120 Stadtteile auf schwerem Karton
  • 90 Spielsteine in 6 Farben (je 15 Stück)


Die Stadtteile befinden sich noch in Stanzbögen zu je 6 Platten, diese sind aber schnell und leicht herausgedrückt. Die Spielsteine sind aus Holz, ihre Folrm ist länglich, mit einer unregelmäßigen achteckigen Grundfläche. Es fühlt sich alles ziemlich hochwertig an, und bislang widerstehen die Teile auch intensivem Gebrauch ganz gut.

Die Stadtteile zeigen ein Bild, den Namen, ggfs. einen Punktwert, eine Anweisung – und einige außerdem noch eine Kette aus silbernen Ringen. Wie wichtig ein Stadtteil sit, ergibt aich aus dem Punktwert, den Anweisungen und den Ringen.

Die Regeln sind ziemlich einfach: Zu Spielbeginn wird aus den gemischten Stadtteilen verdeckt ein Kreuz aus 5 Teilen gelegt, jeder Spieler erhält 5 Stadtteile in die Hand. Wer an der Reihe ist, legt ein Stadtteil aus der Hand an, setzt einen eigenen Spielstein darauf, und folgt den Anweisungen auf dem Stadtteil. Wenn im Rahmnen dieser Erfüllung weitere Stadtteile gelegt werden, werden auch die mit Spielsteinen besetzt. Wenn ein Spielstein auf ein umgedrehtes Stadtteil gelegt wird, wird dieser aufgedeckt und die Anweisungen befolgt. Es ist auch möglich, dass man auf bereits offen liegende Stadtteile einen Stein legen soll, dann werden dessen Anweisungen nicht weiter befolgt. Wichtig ist hierbei, dass es möglich ist, dass Spielsteine wieder aufgenommen werden oder verschoben werden – und Spielsteine mehrere Spieler dürfen auch auf einem Stadtteil zusammenkommen, wobei dieser Stadtteil dan jedem Spieler gehört.

Wenn ein Spieler alle 15 Spielsteine abgelegt hat, oder wenn alle 5 Elektrizitätswerke (‚Power Stations‘) offen ausliegen, endet das Spiel, und die Punkte werden gezählt. Hierbei gelten:

  • Gruppen von mindestens 3 zusammenhängenden Stadtteilen eines Spielers geben so viele Punkte wie die Gruppe groß ist.
  • Stadtteile mit aufgedruckten Punktwerten geben ihren Besitzern entsprechend viele Punkte (hierbei kann ein Stadtteil auch mehreren Spielern Punkte geben)
  • Der Spieler mit den meisten Stadtteilen mit silbernen Ringen erhält so viele Punkte Bonus wie er Stadtteile mit Ringen besitzt. Diese Punkte können ebenfalls mehrfach verteilt werden, wenn die Mehrheit bei mehreren Spielern liegt.


Sieger ist, wer die meisten Punkte hat, bei Gleichstand gewinnt der Spieler mit der größten einzelnen Gruppe Stadtteile.

Das Spiel hat – trotz des Spielmechanismus – nur wenig gemein mit Carcassonne. Man muss vor allem sehen, mit welchem Stadtteil man wo den Gegner besonders gut stören kann, oder selber besonders viel Vorteil hat. Mit einer reinen Stör-Taktik wird man idR nicht allzu weit kommen, genauso wie mit einer reinen Aufbau-Taktik. Es ist wichtig, die Möglichkeiten seiner Stadtteile genau abzuwägen – manche Stadtteile wirken auf den ersten Blick unscheinbar, haben aber sehr unangenehme Wirkungen. Auch sind die Stadtteile nicht alle gleich viel Wert – gleich aussehende Stadtteile können mit oder ohne silberne Ringe auftauchen, oder auch unterschiedliche Punktwerte haben. Diese Übersicht zu behalten, ist in diesem Spiel ebenfalls wichtig.

Natürlich ist auch ein wenig Glück entscheidend – wenn man nur schwache Stadtteile erhält, hat man nur geringe Chancen. Dennoch ist es meist entscheidender, die richtigen Stadtteile zum richtigen Zeitpunkt an der richtigen Stelle auszuspielen.

Eine Partie ist mit 30 – 45 Minuten genau in der richtigen Länge für ein 'German Game' – und das ist es, auch wenn Alderac in Kalifornien sitzt…

Hersteller

Alderac Entertainment Group

Autor Charles Urbach
Sprache Englisch
Spieler

2-6
Denken

9
Glück 6

Geschicklichkeit 0

Preis ca. 35 €

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