Adlung ist bekannt für kleine Spiele, die in einer Spieleschachtel mit komplettem Zubehör verkauft werden.Die Schachtelgröße ist einheitlich, und auch die Zahl der Karten pro Spiel variiert nur minimal. Das führt dazu, dass Adlung entsprechend billig produzieren lassen kann: die Druckereien, die sich auf die Herstellung von Kartenspielen spezialisiert haben, lassen es sich selbstverständlich ewxtra kosten, wenn man Spiele außerhalb der 'Standardgröße' herstellen lassen will.
Eines der Spiele, die Adlung letztes Jahr auf der SPIEL vorstellte, waren die Farbzwerge. (Zur Information: ich will versuchen, heute noch außerdem das Adlung-Spiel Qwirrly vorzustellen). Jedes Jahr ist bei den Zwergen großes Fest, und ihre Zipfelmützen müssen hierfür eingefärbt werden. Allerdings haben sie nur Farbe in rot, blau und gelb, wollen aber ihre Mützen nicht in diesen 'langweiligen' Farben haben. Daher müssen die Farben entsprechend gemischt werden.
Das Spiel steckt, wie bei Adlung üblich, in einer kleinen Pappschachtel, in der sich wiederum neben einer Spielanleitung (in Deutsch, Englisch, Franzöisch und Italienisch) insgesamt 70 Karten befinden, und zwar:
- 13 Farbzwerge (je 4 in rot, blau und gelb, sowie ein weißer)
- 6 Farbkarten (3 Eimer mit den Grundfarben, 3 Mischbottiche mit orange, grün und lila)
- 36 Farbmützen (12 kleine, 24 große)
- 4 Übersichtskarten (2 Doppelkarten mit je einem Farbkreis)
- Startkarte (Farbkreis aus 6 Farbeimern)
Über die Materialqualität kann man nicht viel sagen – es sind Karten. Einfache Spielkartenqualität, aber Plastifizierung oder gar Plastikkarten würden das Spiel nur unnötig teuer machen.
Die Farbkarten werden entsprechend dem Kreis auf der Startkarte im Kreis auf dem Tisch ausgelegt, die Farbzwerge (mit Ausnahme des weißen) werden gemischt und offen an die Spieler verteilt. Aus den Farbmützen werden zwei Stapel gebildet (große bzw. kleine Mützen) und die Stapel gemischt.Nachdem sich alle Spieler die Startaufstellung angesehen (und hoffentlich gemerkt) haben, werden die Farbkarten umgedreht, und die Zwerge auf die Hand genommen.
Wer am Zug ist, darf sich aussuchen, ob er eine große oder eine kleine Farbmütze färben will und deckt die oberste Karte des entsprechenden Stapels auf. Dann sagt man an, mit welchen Farben die Mütze gefärbt werden soll, und welcher Mitspieler jeweils einen der Zwerge der entsprechenden Farbe auf der Hand hat. Zum Beispiel: 'Für eine grüne Mütze nehme ich gelb von Anton und blau von Berta.' Wenn die betreffenden Spieler die Farbe haben, geben sie dem Spieler diese, welcher die Farbzwerge erst offen vor sich auslegt. Dann muss er im Farbkartenkreis noch die entsprechende Farbe aufdecken. Gelingt ihm auch das, erhält er die Mütze auf seinen eigenen Erfolgsstapel und die erfragten Zwerge auf die Hand.
Bei Misslingen erhält der Spieler den weißen Zwerg sowie die richtig genannten Farbzwerge, die Mütze geht auf einen Ablagestapel und die übrigen Zwerge zurück an die Spieler. Der weiße Zwerg kann später einmalig als Joker verwendet werden, wonach er wieder abgelegt wird. Er geht aber auch weiter an einen anderen Spieler, der einen Fehler machte, auch wenn der Spieler, der ihn hat, ihn noch nicht verwenden konnte.
Große Mützen bestehen aus zwei Farblagen: zunächst muss wie bei den einfarbigen kleinen Mützen die Grund-Mischfarbe erstellt werden, und dann noch eine der beiden Basisfarben ein zweites Mal hinzugenommen werden. Diese Farben müssen alle richtig genannt werden, damit man die Mütze erhält.
Spielende ist, wenn der große Mützenstapel einmal oder der kleine zweimal durchgespielt wurde. Die Mützen werden hierfür aufeinander 'gestapelt' – fünf kleine Mützen sind ebenso hoch wie vier große – und wer den höchsten Stapel hat, hat gewonnen.
Das ganze erinnert in den Mechanismen ein wenig an das gute alte Quartett (wer hat die Karten erhalten, die ich benötige?), mit ein klein wenig Farbenlehre hineingemischt. Grundschulkinder sollten also schon keine Probleme mehr mit der Farbmischung haben, für Vorschulkinder wird eine vereinfachte Version in den Regeln angeboten. Sogar die Sonderregel für zwei Spieler (Einführung einer 'Zwergenwerkstatt' mit drei Farbzwergen, die man sich auch in der Position merken muss) ist gut durchdacht – ich fand die Zweierversion sogar noch ein klein wenig mehr gedächtnisfordernd als ein Spiel zu dritt.
Wie bei vielen Adlung-Spielen kann man sagen: ein nettes Zwischendurch-Spiel, das allerdings sicher nicht einen langen Spieleabend für sich allein bestreiten wird. Und ein Spiel, bei dem auch Kinder mitspielen können, ohne dass das Spiel für Erwachsene zu 'kindisch' wird.
Hersteller | Adlung |
Autor | Anette Birlenbach |
Spieler | 2-6 |
Denken | 7 |
Glück | 2 |
Geschicklichkei |
0 |
Preis ca. | 7 € |
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