Bardenkarten

Shakespeare Carduta

Man muss schon wirklich etwas besonderes sein, wenn man nur als 'Der Beruf' bekannt ist – vor allem in England, wo neben dem König/der Königin m.W. nur eine einzige Person einen solchen Ehrennamen längere Zeit gehalten hat. Und wie bei jeder Person des öffentlichen Interesses, die viel Lob erhält, gibt es auch im Fall des 'Barden‘, also William Shakespeares, Zweifler, die in Verschwörungstheorien andere Autoren vorschlagen.

Diese Diskussionen will ich hier einmal unberücksichtigt lassen. Die ihm zugeschriebenen Theaterstücke sind jedenfalls auch heute noch bekannt, und gelten in der ganzen Welt als Meisterwerke der Dichtkunst. Sogar in Ländern mit einer eigenen, völlig von der unsrigen verschiedenen Theatertradition wie in Japan (Kabuki, Noh, Boke & Tsukkomi…) ist Shakespeare sehr bekannt – bekannt genug, dass es sogar SPiele zu seinen Theaterstücken gibt. Eines davon ist Shakespeare Carduta, ein Spiel um Zitate aus den Tragödien bzw., in einem zweiten Set, aus den Komödien.


In der Schachtel findet sich:

  • die Spielregel in Englisch, Deutsch und Französisch
  • ein Blatt, das die Wurzeln des Spiels (Kyakunin Usshu, Karuta) erklärt, hier sind die Englische, Französische und Deutsche Fassung auf einem Blatt zusammengefügt
  • 48 Karten mit Zitatteilen, je 24 mit der zweiten Hälfte und 24 mit dem kompletten Zitat
  • ein Blatt mit den gesamten Zitaten

Auf der Messe in Essen wurde uns außerdem eine CD mitgegeben, auf der alle 48 Zitate der beiden Sets von einem Sprecher gesprochen werden. Ich weiss leider nicht, inwieweit die zu einem der beiden Sets gehört.

Die Karten mit Zitatteilen sind deutlich unterschiedlich, wenn man die beiden Gruppen getrennt betrachtet. Die Teile mit den zweiten Hälften sehen sehr nobel aus, glänzend beschichtet und mit bunten Illustrationen, und scheinen auch ziemlich stabil zu sein. Die Teile mit den kompletten Zitaten (der erste Teil in grau) sind hingegen einfacher, und auch farbig deutlich unterschiedlich.

Beim Spiel (klassische Version) geht es darum, die erste Hälfte des Zitates, die ein 'Spielleiter' (Quizmaster…) von den Karten mit den komplette Zitaten vorliest, mit der richtigen Karte mit dem zweiten Zitatteil zu ergänzen. Wer die richtige Karte findet, nimmt sie auf – wer das Zitat falsch anfüllt, muss die flacshe Karte zurücklegen und darf an der laufenden Aufgabe nicht mehr teilnehmen. Wenn es nach einer kurzen Wartezeit keinen Finder gibt, liest der Spielleiter auch den zweiten Teil des Zitates vor, und es wird weiter gesucht.

Gewonnen hat, wer die meisten Karten gesammelt hat, wenn nur noch eine Karte auf dem Tisch liegt (das Zitat muss ja schließlich zur letzten Aufgabenkarte passen).

Es wird auch eine alternative Spielart vorgeschlagen: jeder Spieler erhält eine Aufgabenkarte, die übrigen formen einen Nachziehstapel. Wer 'an der Reihe' ist, liest von seiner Aufgabenkarte den ersten Teil vor. Wer das Zitat findet, zegt nur auf die richtige Ergänzungskarte, und erhält die Aufgabenkarte. Der Spieler, der eine Aufgabenkarte abgibt, darf sich anschließend eine neue vom Nachzugstapel nehmen. Und wer mehrere Aufgabenkarten hat, darf sich aussuchen, welche er wählt. Das Spiel endet, wenn jemand keine Handkarte mehr hat, die er als Aufgabe verwenden kann, aber eine Aufgabe vorlesen müsste. Auch hier gewinnt, wer die meisten Karten auf der Hand hat.

Man kann sich sicher noch eine ganze Menge weiterer Regeln ausdenken, die mit diesen Karten verwendet werden können.

Das Spiel funktioniert vor allem, wenn die Teilnehmer alle eine ähnliche Ausbildung haben – wenn man Shakespeare nur vom Namen her kennt, aber noch nie ein Stück von ihm gesehen oder gelesen hat, hat man einen deutlichen Nachteil gegenüber jemandem, der beispielsweise Anglistik studiert hat und mit einer Diplomarbeit über Shakespeare abgeschlossen hat.

Bei halbwegs gleichmäßiger Bildung ist das Spiel allerdings ein netter kurzer Zeitvertreib – mehr als 20-30 Minuten wird eine Partie auch in der alternativen Spielart wohl kaum dauern, die Basisversion dürfte noch schneller beendet sein.

Man kann auch, wenn man beide Sets hat, die CD (auf 'Shuffle‘) verwenden um die Aufgaben vorlesen zu lassen. Dann hat man aber schon wegen der Vorlesegeschwindigkeit nur noch sehr wenig Zeit um die korrekten Zitate zu finden.

Leicht zu finden ist das Spiel anscheinend nicht, aber ich habe es in Großbritannien bei Leisure Games entdeckt.

Hersteller DTP Publishing (leider keine Webstie zu finden) via Japon Brand
Autor Ayako Yoshimi
Spieler 3-6+
Denken 6
Glück 4
Geschicklichkeit 3
Preis GBP 17,99

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert