F3
(For Fame & Fortune)
Dass die internationalen Spieletage immer internationaler werden merkt man jedes Jahr aufs neue. Bei den Exoten konnte man 2011 unter anderem über dieses eher unscheinbar anmutende Kartenspiel von Black Dove Games stolpern – der Verlag kommt aus Singapur, und das Spiel kommt in einer sehr handlichen kleinen Schachtel daher, die problemlos in die Jackentasche paßt.
Das ganze Spiel besteht komplett aus Karten – selbst die Anleitung ist auf Karten gedruckt, was es umso einfacher in die Packung passen läßt. Die Karten sind von ordentlicher Qualität, die Artwork einfach – aber das ist bei einem solchen Spiel auch nicht weiter tragisch. Es gibt 5 Farben (Tauben, Schwerter, Herzen, Kleeblätter und Diamanten) mit Werten von 1-13 (wobei die 1 auch eine 14 sein darf) sowie ebenfalls 13 Joker („Wild Cards“) für die erweiterte Spielvariante, dazu noch optionale Modifikatoren, Übersichtskarten und Multiplikatoren.
Worum geht’s? Man möchte möglichst wertvolle Kartenkombinationen zusammenbekommen. Dazu erhält jeder Spieler erst einmal 10 Karten – und darf dann auch schon die Hälfte davon gleich wieder abgeben, an den Nachbarn (und man bekommt ebenso neue Karten). Allerdings kann man auch Karten auslegen – diese sind einerseits der Einsatz an Punkten, der unten auf der Karte aufgelistet ist, andererseits kann aber alles, was offen liegt, auch von jedem mitverwendet werden, um Kombinationen zu bauen – ähnlich wie bei Hold’em Poker. Und weiter wird geschoben, und geschoben, usw – bis irgendwann 5 Karten gesetzt sind, egal von wem. Für jede komplette Runde, die dabei gemacht wurde, steigt der Multiplikator, und am Ende wird ausgewertet wer die wertvollste Kombination zusammenbekommen hat.
Was auf den ersten Blick einfach aussieht (und schnell erklärt ist) ist im Endeffekt weit kopflastiger und taktischer als man dachte. Was eben noch wie ein Brezelspiel für die Jackentasche aussah, kann also auch ganz anders… wobei das taktische Spiel wenn dann eher bei größeren Gruppen möglich ist. Wenn weniger spielen, sind einfach zu viele Karten zufällig nicht im Spiel. Daher würde ich es auch lieber mit 5 oder 6 Leuten spielen als z.B. mit 3.
Bleibt die Frage, was an von so einem Zwischendurchspiel erwartet. Dem Pausenspieler könnte es etwas zu kopflastig sein, aber das Prinzip des Spieles ist faszinierend, weil einfach, und dennoch taktisch ausgefeilt. Wer spontanes Querdenken nicht mag, sollte die Finger davon lassen, wer aber gerne aus Situationen etwas macht, und notfalls alles schnell noch mal umwirft, ist hier gut beraten.
Hersteller | Black Dove Games |
Autor | Terence Lei, Mark Tham, Ng Edwin |
Spieler | 2-6 |
Denken | 4-7 (abhängig von der Spielerzahl) |
Glück | 4-7 (abhängig von der Spielerzahl) |
Geschicklichkeit | 0 |
Preis ca. | 14,90 € |
(nicht leicht zu finden, außer in Essen. Wir haben es bei Giochi n Scatola gefunden.)
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