Antike Gefechte

pergaPergamemnon

Normalerweise denkt man bei diesen Schlagworten eher an Tabletops – Miniaturen historischer Heere, die in großen Massen über Tische geschoben werden, um historische Schlachten zu simulieren. Pergamemnon zeigt nun eine Möglichkeit, wie man den – nun nennen wir es einmal Interessenskonflikt – von bis zu fünf antiken kriegerischen Völkern auch mit einfachen Karten simulieren kann.

Jeder Spieler übernimmt einen historischen Heerführer und mit ihm seine Armee in Form eine kleinen Kartendecks – zur Verfügung stehen Vaesar (Römer), Nefertiti (Ägypter), Agamemnon (Hellenen), Hannibal (Karthager) und Xerxes (Perser). Und erstaunlicherweise ist es dem Autor gelungen, die unterschiedlichen Qualitäten der verschiedenen Armeen auch in den Karten widerzuspiegeln, was bei drei Spielwerten je Karte eigentlich ziemlich schwierig sein dürfte… entsprechend unterschiedlich spielen sich die jeweiligen Völker, und haben dadurch auch bevorzugte oder unangenehme Gegner.

Moment mal – Deck? Ist das etwa customizable? Oder Deckbuilding? Weder noch. Zu Beginn hat jeder Spieler seine Armee – wer gerade auftaucht, ist also ein wenig glücksabhängig. Allerdings kann sich das im Spielverlauf noch ändern – man kann Truppen nämlich auch an andere Spieler verlieren, die sie dann ihrerseits auch einsetzen können, was strategisch auch die Wahl der Mittel sein sollte, wenn man gegen einen bestimmten Gegner einfach kein Mittel findet. Das Spiel kommt gänzlich ohne Würfel aus, was ich sehr begrüße, und daher bringt einem Überlegung weit mehr als reine Kartenverteilung.

Dementsprechend mag einem das ein oder andere Volk von der Spielweise mehr liegen – daher wird auch vorgeschlagen, die Völker den Spielern zuzulosen. Je nachdem wer dann mitspielt und sich mit wem anlegt, kann der Spielverlauf sehr unterschiedlich sein. Außerdem haben die Spieler noch die Möglichkeit, besondere Wesen für ihre Streitkräfte anzuwerben – dieses Anwerben erfordert Charisma, und dann werden diese Kreaturen wie Truppen eingesetzt. Sobald von diesen Kreaturen weniger erhältlich sind als Spieler am Tisch sitzen, ist das Spiel zu Ende, und man zählt, was man denn so erbeutet hat – denn Werte will man auch erreichen.

Insgesamt geht das Spiel erstaunlich flüssig und schnell, und je nachdem wer mitwirkt ist auch jedes Spiel wieder etwas anders. Und das wird in Zukunft wohl auch noch variabler – für die SPIEL diese Woche hat Iron Games zwei zusätzliche Völker dabei (offenbar Mazedonen und Germanen). Wir dürfen also gespannt sein, ob dieser Balanceakt, mit verschiedenen Fähigkeiten dennoch ein faires, ausgewogenes Spiel zu schaffen, auch mit sieben Varianten machbar ist. Zu finden ist Iron Games in Halle 5…

Hersteller Iron Games
Autor Bernd Eisenstein
Spieler 2-5
Denken 7
Glück 3
Geschicklichkeit 0
Preis ca. € 13

Ein Kommentar

  1. […] dass auch Iron Games ihre Spiele ein wenig erweitern – Pergamemnon, das wir letztes Jahr bereits besprochen haben, bekam auch Zuwachs in Form von 2 weiteren antiken Völkern, bzw. deren Truppen, und insgesamt 6 […]

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