Koschupa
Manches Spiel besticht durch seine Regeln, bietet aber nur wenig anziehendes Material. Andere Spiele sind zwar vom Material her wunderschön, aber die Regeln… Glücklicherweise gibt es auch Spiele, die beides kombinieren: schöne Regeln und schönes Material. Auch wenn "große“ Verlage in der Materialqualität oftmals Maßstäbe setzen, ist meist doch einer der eher kleinen Verlage verantwortlich, wenn das Material in sich bereits einen Kaufanreiz wie ein "Muss“ darstellt.
Oftmals werden solche wunderschönen Spiele in Handarbeit hergestellt, was dazu führt, dass die Verpackung eher unscheinbar wirkt. So auch beim Spieleverlag Historische Spiele Zander: einfache, schmucklose Kartondosen mit ebenso einfachen, weißen Aufklebern (siehe Illustration) verstecken Spielmaterial, das man Besuchern fast nicht zeigen möchte, aus Angst, dass es gestohlen wird. So auch beim Kosakenschubsen, das als Koschupa (KOsakenSCHUbsPArty) auch als Dreierversion verkauft wird.
Die Regeln für Koschupa sind recht einfach, wie auch die Liste dessen, was in der Schachtel ist:
- ein Spielbrett aus Holz
- dreimal 9 Spielsteine in drei Farben
- eine Spielregel
Das runde Spielbrett ist mit 36 cm Durchmesser ziemlich groß, die einzelnen Steine bestehen ebenfalls aus Holz. Allein die Haptik und Optik reizen zum Spielen.
Das Spielbrett ist in Drittel unterteilt, und trägt konzentrische Kreise die insgesamt vier Startringe bezeichnen.
Zu Spielbeginn setzt jeder Spieler seine Steine im Außenkreis auf einem Drittel des Kreises auf. Anschließend schnippst man seine Steine mit dem Ziel, die Steine der Gegner vom Brett zu schubsen. Wem es gelingt, einen gegnerischen Stein vom Brett zu stoßen ohne einen eigenen mit zu entfernen, darf gleich einen zweiten Versuch machen, und bei Gelingen dieses noch einen dritten – danach ist auf jeden Fall der nächste Spieler dran.
Wer als letzter noch mindestens einen Stein auf dem Spielbrett stehen hat, hat die Runde, aber noch nicht die Parte gewonnen. In der nächsten Runde darf der Spieler allerdings einen Ring weiter nach innen starten – und hat dann auch weniger Steine zur Verfügung. Erst, wer im innersten Ring gestartet hat und trotz des verringerten Materials als letzter auf dem Brett geblieben ist, darf sich als Sieger bezeichnen.
Wie bei jedem Spiel, in dem Steine geschnippst werden, muss man natürlich die Steine vernünftig schnippsen können. Hand-Auge-Koordination ist unabdingbar. Die Taktik, welche Steine man vom Brett zu befördern versucht, darf allerdings auch nicht vernachlässigt werden – es ist sinnvoll, sich zunächst auf einen Gegner zu konzentrieren, um die Zahl der möglichen Gegenangriffe pro Runde zu vermindern. Wer aber nicht zielen kann, hat keine Schnitte.
Wer gut zielen kann, hat mit dem Spiel, das je nach Geschicklichkeit der Mitspieler 15 Minuten (gute Mitspieler) bis gut 45 Minuten (Grobmotoriker) dauern kann, ein interessantes Spiel.
Hersteller | Historische Spiele Zander |
Autor | Dieter Zander |
Spieler | 2-3 (bevorzugt 3) |
Denken | 4 |
Glück | 0 |
Geschicklichkeit | 9 |
Preis ca. | 49,50 € |
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