Trödel-King

FundFundstücke

Gebrauchtwaren sind heutzutage nicht mehr anrüchig: Es gibt ganze Berufe, die gut davon leben, Altartikel zu kaufen und teurer wieder zu verkaufen – oder auch gebrauchte Sachen dem Besitzer, der sie nicht mehr haben will, für gratis abzunehmen, und teuer weiterzuverkaufen. Auch im Fernsehen gibt es inzwischen eine ganze Reihe "Reality-TV“-Formate, die darauf basieren.

Kein Wunder also, wenn der Verlag mit dem Grün – sprich: 2F-Spiele von Friedemann Friese – auch ein Spiel zu dem Thema hat. Es ist noch nicht einmal völlig neu, sondern eine Neuauflage eines Spiels von 2002. Der einzige Unterschied im Spiel besteht darin, dass eine Warenart (Radio) im Wert verändert ist, eine wegfällt (die Kamera) und eine neu hinzugekommen ist (Fernseher).

In der kleinen quadratischen Schachtel (13 cm × 13 cm × 4 cm) findet sich folgendes Material:

  • 24 Auftragskarten
  • 6 × 6 Spielerkarten mit Werten von 0 bis 5
  • 35 Warenmarker (je 8 Nierentische, Sessel, Lampen, Fernseher und 3 Röhrenradios)
  • 6 Reihenfolgemarker von 1 bis 6
  • die Spielregel
  • ein grüner Stoffbeutel
  • eine Plastiktüte

Das Material ist sehr stabil, die Marker lassen sich gut aus den insgesamt drei Stanzbögen herauslösen. Die Karten sind mit 11 cm × 7,2 cm ziemlich groß, aber nicht unhandlich. Der Stoffbeutel ist gut verarbeitet. Die Spielregel kann man auch hier herunterladen.

Zu Spielbeginn erhält jeder einen Satz Spielerkarten, sowie zufällig einen der Reihenfolgemarker. Die Warenmarker kommen in den Stoffbeutel, die Auftragskarten werden gemischt.

Eine Spielrunde besteht aus 3 Phasen.

Zunächst einmal werden Waren und Aufträge ausgelegt. Es beginnt mit einer Auftragskarte: Diese zeigt eine Kombination von Waren, für die man einen Bonus erhalten kann. Anschließend werden genauso viele Warenmarker aus dem Beutel gezogen wie auf der Auftragskarte Waren angezeigt sind – das sind natürlich nicht unbedingt dieselben Waren. So lange nicht mindestens 2 Warenmarker pro Spieler ausliegen, werden weitere Karten aufgedeckt und Waren ausgelegt – mindestens aber eine neue Karte.

Anschließend wählt jeder Spieler aus seinen Karten eine aus und legt sie verdeckt vor sich – die Karte zeigt an, mit welchem Fahrzeug man Waren einsammeln will, wie viele Waren ein Fahrzeug befördern kann (1 – 5 Waren), oder dass man einen Mitspieler bestehlen will (0). Wenn alle eine Karte gewählt haben, wird aufgedeckt. Von jeder Kartenart (Zahl) wird nur ein Exemplar aktiv: die Karte des Spielers mit der höchsten Reihenfolgemarke. Dafür muss er aber die Reihenfolgemarke mit dem Spieler derselben Karte tauschen, der die niedrigste Reihenfolgmarke hat.

Anschließend dürfen die Spieler, die noch eine aktive Karte haben, beginnend bei der niedrigsten Karte, Waren aus der Auslage einsammeln, maximal so viele Waren wie die Nummer auf seiner Karte. Aber Achtung: al erstes ist der Dieb an der Reihe, und der stiehlt nicht aus der Auslage, sondern bei den Mitspielern, und nicht 0 Waren sondern so viele, wie noch Spielerkarten im Spiel aktiv sind (also nicht durch Gleichstand ausfielen). Stehlen darf man auch nur bei Spielern, die nicht zu Hause sind (also noch eine Karte vor sich liegen haben). Und den Dieb darf man nicht (mehr) in zwei aufeinanderfolgenden Runden benutzen,.

Wer durch seine Aktion eine Auftragskarte komplettieren kann, kann diesen erfüllen, indem er die Warenmarker in den Beutel zurücklegt. Er erhält die Karte und damit den Wert derselben als Siegpunkte.

Wenn alle Spieler ihre noch möglichen Aktionen ausgeführt haben, endet die Runde. Das Spiel endet mit der Runde, in der die letzte Auftragskarte aufgedeckt wird. Bei Spielende erhält jeder Spieler noch Punkte im Werte der noch bei ihm im Vorrat befindlichen Waren. Gewonnen hat natürlich, wer die meisten Punkte hat.

Das Spiel spielt sich ziemlich zügig. Wenn man einmal die Regeln kapiert hat, bleibt die Spieldauer meist unter einer halben Stunde.

Durch die Wahl des Beförderungsmittels (der Spielerkarte) beschränkt man sich selbst: Macht man einen schnellen Zug und greift sich nur wenige Waren – die den anderen Mitspielern dann nicht mehr zur Verfügung stehen – oder riskiert man ein langsameres Fahrzeug und dass dann nicht mehr die Waren vorhanden sind, die man haben will? Oder geht man lieber bei den Mitspielern auf Beutezug, um zu verhindern, dass ein anderer bei einem selbst stiehlt? Dadurch, dass bei einer gleichen Wahl des Transportmittels bei zwei Spielern nur einer Waren erhält, dafür aber einen schlechteren Rang beim nächsten Gleichstand erhält, ist auch die Initiative ganz raffiniert geregelt.

Durch die Kürze des Spiels eignet es sich als Pausenfüller, als Starter oder Absacker für einen längeren Spieleabend, aber auch als Familienspiel für Gelegenheitsspieler. Wie alle Spiele des Verlages ist auch Fundstücke ein Anrater.

Hersteller 2F-Spiele
Autor Friedemann Friese
Spieler 3-6
Denken 8
Glück 6
Geschicklichkeit 0
Preis ca. 14 €

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