Cavemen Playing with Fire
Zwei Stämme Höhlenmenschen neiden sich gegenseitig das Feuer. Und da sie sich gegenseitig nicht leiden können, versuchen sie, gegenseitig eine der drei Feuerstellen zu löschen. Aber leider sind nicht alle Höhlenbewohner gleich stark, so dass sie aufpassen müssen, welchem Gegner sie sich stellen. Wenn sie in den falschen reinrasseln – Pech gehabt!
Das ist der Ansatz des Spiels Cavemen Playing with Fire aus der Odynauten-Serie des gleichnamigen Verlages. Der Odynauten-Verlag sitzt in Amstelveen in den Niederlanden. Hinter der Odynauten-Serie verbirgt sich eine spielübergrifende Rahmenhandlung, die die einzelnen Spiele verbindet: Die Odynauten sind eine zeit- und raumfahrende Rasse, für die das Glücksgefühl während des Spielens lebensverlängernd wirkt. Und deshalb machen sie aus allem, was sie auf ihren Reisen so entdecken, ein Spiel. Bei ihren Reisen sind sie dann auch in unserer Steinzeit vorbeigekommen, und haben sich dies Spiel ausgedacht…
In der Spielschachtel finden sich gleich drei Regelhefte – je eines in Englisch, Niederländisch und Deutsch – und ein Stapel mit 50 Karten. Die Regeln kann man in allen drei Versionen, und zusätzlich auch noch in Französisch, auf der Webseite zum Spiel herunterladen. Die Karten fühlen sich recht stabil an, und haben bislang noch keine Verschleißerscheinungen gezeigt.
Die Karten verteilen sich auf zwei bis auf die Farbe identische Kartendecks – ein rotes und ein blaues. In jedem Deck findet man 3 Feuerstellen, 12 Höhlen und eine Reihe Höhlenbewohner.
Zu Spielbeginn werden aus den drei Feuerstellen und jeweils sechs Höhlenkarten die Wohnhöhlen der beiden Stämme gelegt: die drei Feuer liegen mit einem Abstand von je einer Karte auseinander, dahinter je zwei eigene Höhlenkarten, woran die Höhlenkarten der Gegenseite anschließen. So entstehen vier "Gänge“: zwei zwischen den Kartenreihen, und je einer links und rechts außen.
Die restlichen Karten werden jeweils vom Gegner gemischt. Jeder Spieler erhält aus dem eigenen Stapel fünf Handkarten, von denen er beliebig viele einmal durch Nachziehkarten ersetzen darf.
Jede Spielrunde besteht nun aus vier Phasen.
In der ersten Phase darf der Spieler mit den ausliegenden Höhlenbewohnern Aktionen durchführen, wobei in jedem vertikalen Gang genau eine Aktion ausgeführt werden darf. Als Aktion gelten ein Schritt hinüber in einen anderen Gang, ein Schritt nach vorne oder zurück, und ein Angriff auf einen benachbarten Gegner. Wenn man (noch) keinen Höhlenbewohner ausliegen hat, kann man natürlich auch keine Aktion ausführen.
In der nächsten Phase darf man bis zu drei (Hand-)Karten auslegen. Hierbei dürfen Höhlenbewohner nur verdeckt neben eigene Höhlen- oder Feuerkarten ausgelegt werden. Hat man eine Höhlenkarte, darf man diese verwenden um eine gegnerische Höhlenkarte zu ersetzen. Die vergrößert die eigenen Einsetzmöglichkeiten und verringert die des Gegners.
Danach darf man nach Wahl Handkarten abwerfen, und zu guter Letzt nachziehen, bis man wieder fünf Handkarten hat. Danach beginnt der Zug des Gegners.
Leider darf der Ablagestapel nicht so ohne weiteres umgedreht und als neuer Spielstapel verwendet werden, wenn der Zugstapel aufgebraucht wird. Nur, wenn man die schwächste oder die stärkste Höhlenbewohnerkarte durch eine Aktion des Gegners verliert, darf man den Stapel mischen und umdrehen, bevor die verlorene Karte den neuen Stapel bildet.
Die einzelnen Höhlenbewohner haben unterschiedliche Fähigkeiten, wobei man sich natürlich immer überlegen sollte, ob man sie ausnutzen will – damit würde man ja deutlich machen, wer sich wo versteckt. Damit würde man sich dann entsprechenden Angriffen aussetzen, denn, wie gesagt, die Bewohner sind nicht gleich stark und wie bei Stratego schlägt grundsätzlich der stärkere Bewohner den schwächeren. Der insgesamt stärkste, der Dinosaurier, verschwindet allerdings gesättigt, sobald er einen Höhlenbewohner aufgefressen (und damit ganz aus dem Spiel genommen) hat.
Wenn ein Höhlenbewohner neben einem gegnerischen Feuer steht, darf er als Aktion auch dieses löschen und so das Spiel beenden. Der Spieler dieses Höhlenbewohners hat gewonnen. Da auch dies eine Aktion ist, kann der Bewohner sich allerdings nicht erst in diesem Zug neben das Feuer gestellt haben – oder er stand vorher in einer benachbarten Vertikale, und dann ebenfalls neben einem Feuer -, so dass der Gegner noch eine Runde Zeit hat, etwas gegen die Drohung zu unternehmen.
Das Spiel hat deutlich etwas von Stratego durch die verdeckten Spielfiguren und den Mechanismus, dass die stärkere Figur die schwächere schlägt. Ein wenig Shogi-mäßig ist, dass die Spielfiguren während des Spiels eingesetzt werden. Dadurch, dass der Ablagestapel aber nur unter ganz engen Bedingungen wiederverwendet wird, muss man diese Aktion auch gut planen. Wer seine Karten ideal einsetzt, kann bis zu viermal durch den Stapel gehen, aber in der Regel wird das Spiel vorher zu Ende sein. Wer aber nicht aufpasst, kann auch in das Problem laufen, dass man keine Karten mehr nachziehen kann.
Trotz des eher verspielten Äußeren ist Cavemen Playing with Fire ein ziemlich intensives Taktikspiel, das dem Vorbild Stratego in nichts nachsteht. Damit ist es, anders als die anderen Odynauten-Spiele, die wir auf der Spiel gesehen haben, eindeutig eher ein Spiel für Vielspieler. Aber auch jemandem, der gelegentlich ein Spiel wie Stratego spielt, wird dies Spiel gut gefallen.
Einen deutschen Anbieter haben wir nicht gefunden, wohl aber niederländische Webshops.
Hersteller | Odynaut Games |
Autor | Steffan Ros |
Illustration | Uco Egmond |
Spieler | 2 |
Denken | 9 |
Glück | 4 |
Geschicklichkeit | 0 |
Preis ca. | 9,95 € |
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