Die Gefangenen der Zeit
Einsamer Wolf Band 11 – Soloabenteuerspielbuch
Wer schon lange in der Rollenspiel- und Fantasyszene unterwegs ist, kennt den einsamen Wolf sicher noch aus den 80er Jahren. Damals erschienen die gleichnamigen Abenteuerspielbücher bei Goldmann, ungefähr zur gleichen Zeit wie die Fighting Fantasy Serie bei Thienemann und die Abenteuer ohne Ende bei Bertelsmann. Für viele waren sie eine Art Einstieg ins eigentliche Rollenspiel, das zu dieser Zeit gerade die deutsche Bühne betrat, und immerhin sind sie ja auch so etwas wie ein Soloabenteuer – indem man sich entscheidet, was man – als Hauptfigur in der Geschichte – tun will, erfährt man, wo man weiterlesen soll, und dementsprechend auch, was dann passiert.
Nun hat der Mantikore Verlag die Einsamer Wolf Serie wieder aufgelegt – neues Design und Layout und eine Überarbeitung, wie auch ein etwas angenehmeres Buchformat zeichnen die neue Auflage aus. Und mittlerweile liegt Band 11 vor – den man zwar auch unabhängig von den anderen spielen kann, allerdings bietet sich die chronologische Reihenfolge schon an. Im Gegensatz zu anderen Spielbüchern ist der Spieler bei Einsamer Wolf eben immer jener Charakter, der sich den verschiedenen Widrigkeiten stellt, und es ist umso interessanter, das, was man in den vorherigen Bänden gelernt hat, auch später wiederzuverwenden – hierzu zählen insbesondere die verschiedenen Kai- bzw Magnakai-Disziplinen.
Der einsame Wolf ist ein Kai-Lord – und der letzte Überlebende seines Ordens, dessen Untergang man im ersten Band noch so gerade mitbekommt. Im hier vorliegenden elften Band ist der einsame Wolf in eine besonders hinterhältige Falle seiner Widersacher geraten – das Buch beginnt mit dem Fall durch ein Dimensionstor, und man findet sich in der Dämmerwelt der Darzian-Ebene wieder. Zwar ist der einsame Wolf schon ein erfahrener Magnakai (und auch die drei Disziplinen, die man auswählen kann, wenn man kein anderes Buch vorher gespielt hat, werden ihm hilfreich genug sein), doch einfacher hat er es sicher, wenn man ihn vorher durch die anderen Abenteuer der Reihe gelotst hat. Diese fremde Welt, in der er jetzt gelandet ist, ist voller Chaos und ihm fremden Wesen, und er hat seine liebe Mühe, dort wieder herauszufinden.
Die Spielmechanik ist eine der Serie eigene – hier wird nicht gewürfelt, sondern eine Zufallszahl aus einer Tabelle am Buchende gewählt (sprich: blind draufgetippt), und auch der Kampf funktioniert in Tabellenform. Ansonsten gibt es natürlich ein schön designtes Dokument, in dem der Spieler, wie bei Spielbüchern üblich, seine Daten, Ausrüstung, Fähigkeiten usw. einträgt.
Das Schmankerl der neuen Serie ist jeweils ein weiteres (Kurz-)Abenteuer, jeweils aus der Sicht eines Charakters, der dem Einsamen Wolf als NSC in der Geschichte begegnet. In diesem Fall ist dieser Charakter Lorkon Eisenherz, Befehlshaber der Armee von Meledor, und die Ereignisse in dieser schönen kleinen Seitenstory spielen etwa zwei Jahre nach denen im Hauptabenteuer – entsprechend wird man den ein oder anderen Querverweis verstehen.
Insgesamt ein gelungenes Buch – wer den einsamen Wolf also noch nicht von früher kennt, sollte ihn vielleicht einmal kennenlernen. Über die eigentliche Story verrate ich bewusst nicht mehr – denn das würde den Spielspaß zu sehr mindern.
Hersteller | Mantikore-Verlag |
Autor | Joe Dever |
Spieler | 1 |
Denken | RPG |
Glück | RPG |
Geschicklichkeit | RPG |
Preis | 14,95 € |
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