Lademeister

 tf22loadTF22 Load!

Im Jahr 2011 erschein mit TF22 ein Miniaturen-Wargame auf dem Markt, das durch den TF Verlag UG vertrieben wird. In diesem Spiel geht es darum, mit seinem Team (Figuren) während der Spieldauer so viel weißes Ranium (ein Mineral, das für viele Zwecke als Katalysator verwendet werden kann, vor allem bei der Energiegewinnung) zu sammeln, zu lagern und vom Planeten GH-325 im Panjay-System abzutransportieren.

In diesem Jahr zeigte der Verlag neben dem großen Spiel auch ein kleines Spiel, bei dem Spielbestandteile mit einem 3D-Drucker hergestellt wurden, und in dem es darum geht, Kisten mit dem weißen Mineral sinnvoll zu stapeln. Eigentlich war es nur als Testballon geplant, um zu sehen, ob es überhaupt verkauft werden würde – am Ende musste der Verlag noch Restbestände der Einzelteile zusammenkratzen, um wenigstens einen Teil der Käufer zufriedenstellen zu können.Das Spiel hieß TF22 Load.

In einer kleinen Metalldose findet man folgende Teile:

  • die Spielregel
  • 2 Raumschiffkarten mit je 5 Stellplätzen für Container
  • je 10 Container in rot, gelb, grün und blau
  • 28 Container-Karten, je 7 ( 1 × 0, je 2 × 1, 2 und 3) in den vier Farben
  • 2 Zählkarten
  • 2 Zähler-Figuren (Kampfeinheiten aus dem Brettspiel, Zinnminiaturen)
  • 1 Übersichtskarte über die Stapelmögloichkeiten

tf22load2In der Version, die auf der Spiel vertrieben wurde, waren wie gesagt die Containerfiguren in einem 3D-Drucker hergestellt worden, und sehen nicht nur gut aus, sie lassen sich auch hervorragend stapeln und bleiben stabil aufeinander stehen. Die kleinen Zinnminiaturen sind ebenfalls gut geraten. Die Karten haben gute, aber nicht herausragende Qualität. Die Figuren stecken noch in kleinen Ziplock-Beuteln, was der verpackung zugute kommt.

In diesem Zweipersonen-Kartenspiel ist das Ziel, die Container so günstig möglich im Raumschiff zu stapeln. Leider gibt es hierbei zwei Probleme: Zum einen darf nicht einfach jeder Container auf jeden beliebigen anderen gestapelt werden, zum anderen muss man sich auch noch um das Recht, einen Container einzuladen, mit dem Mitspieler streiten. Hierfür dienen die Karten.

Von den 28 Karten werden zufällig vier verdeckt weggelegt, der Rest wird gleichmäßig auf die beiden Spieler verteilt. In jedem Stich wählt ein Spieler eine Karte von der Hand und legt diese verdeckt auf den Tisch, dann decken beide Spieler gleichzeitig auf.

Wenn beide Spieler eine Karte derselben Farbe gespielt haben, gewinnt der Spieler mit der höheren Karte den Stich, wenn die Karten dieselbe Farbe und denselben Wert haben, ist es ein Patt Bei verschiedenen Farben gilt ein Papier-Stein-Schere-Prinzip: rot schlägt gelb, blau schlägt rot und gelb, grün schlägt blau und rot … und gelb schlägt grün. Wer die Gewinnkarte gelegt hat, erhält beide Karten für den Ablagestapel, und darf einen Container in der Gewinnfarbe aufladen. (Bei Patt werden beide Karten beim jeweiligen Spieler auf den Ablagestapel gelegt, und keiner darf einen Container laden).

Bei Laden wiederum gilt, dass ein gelber Container nur auf einen leeren Platz gestellt werden darf, ein roter auf einen leeren Platz oder einen gelben Container, ein blauer auf einen roten oder gelben Container oder einen freien Platz, und ein grüner überallhin. (Ja, in dem Foto links sind die Container illegal gestapelt.)

Sollte man nicht laden können (oder wollen), kann man auch stattdessen einen bereits geladenen Container in der Gewinnfarbe des Stichs entsprechend den Stapelregeln umstapeln, vorausgesetzt, es ist der oberste Container eines Stapels. Abladen ist nicht zulässig.

Einfach zu beschließen, dass man weder lädt noch umstapelt, ist eher ungünstig:

Wer weder laden noch umladen kann, hat doppelt Pech: Der andere Spieler darf eine der beiden Farben zur Gewinnerfarbe erklären, darf laden bzw. umstapeln und erhält beide Karten, wenn er laden/umstapeln kann. Kann der andere Spieler allerdings mit beiden Farben ebenfalls nichts anfangen, werden die beiden Karten des Stichs zu den vier aussortierten Karten gelegt, und gar nicht mehr gewertet.

Nach 12 Stichen (entsprechend den 12 Handkarten) wird gewertet: wer in einer Containerfarbe die Mehrheit hat, erhält so viele Punkte, wie er in seinem Ablagestapel in Kartenpunkten derselben Farbe hat. Dann werden alle Karten zusammengemischt, wieder vier beiseite gelegt, und jeder Spieler erhält wieder 12 Handkarten. Die Container bleiben aber in den Raumschiffen stehen.

Nach der 3. Wertung endet das Spiel, und gewonnen hat, wer die meisten Punkte hat.

Durch das Stein-Schere-Papier-Prinzip ist das Kartenspiel alles andere als trivial, und dadurch, dass vier Karten in jedem Durchgang fehlen, kann man auch nicht sicher auf die Karten des Mitspielers schließen. Allerdings sollte man im Auge behalten, welche Container ein Mitspieler laden / umstapeln kann, denn auch hieraus kann man eventuell ableiten, welche Karten er gerade nicht spielen wird. Aber mit einem guten Bluff kann auch das wieder umgeschmissen werden und man gezwungen werden, seine Container ungünstig zu stapeln.

Was auf den ersten Blick wie ein einfaches Spielchen wirkt, entpuppt sich beim näheren Hinsehen als ein sehr raffiniertes Spiel, das für Vielspieler und Gelegenheitsspieler gleichermaßen hochinterssant sein dürfte.

Hersteller TF Verlag UG
Autor Dennis Kirps
Spieler 2
Denken 8
Glück 4
Geschicklichkeit 0
Preis ca. 14,90 €

TF22 Load! bei Spiele-Offensive.de

Ein Kommentar

  1. […] Miniaturen-Wargame, zu dem im vorigen Jahr als eine Art Ergänzung TF22 Load erschien, das wir hier besprochen haben.   Zur SPIEL erscheint dieses Jahr ein neues, strategisches Brettspiel mit dem […]

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