R.I.P. Lynn Willis

lynnWie ich soeben erfahre, ist Lynn Willis verstorben. Lynn wer? fragt sich jetzt sicher der eine oder andere. Das liegt aber nicht daran, dass Lynn Willis eine unwichtige Person gewesen wäre – sondern eher daran, dass er interessanterweise immer weniger im Blick der Öffentlichkeit zu stehen schien als beispielsweise Gary Gygax oder Dave Arneson. Sogar der andere "Große Alte“ von Call of Cthulhu, Keith Herber, der ebenfalls vor mehreren Jahren verstorben ist, ist vielen, mit denen ich spreche, doch deutlich besser bekannt – was angesichts der Bedeutung von Lynn Willis für das Rollenspiel Call of Cthulhu doch sehr überrascht.

Lynn Willis war über viele Jahre der Mann hinter der Chaosium- (und damit der Original-)Ausgabe von Call of Cthulhu. Wer die Veröffentlichungen von Chaosium ansieht, entdckt eigentlich überall seinen Einfluss – und dass es ein guter Einfluss war, ist wohl kaum zu bezweifeln.

Er schloss sich dem damals gerade einmal ca. drei Jahre alten Verlag Chaosium in 1978 an, und beide Seiten scheinen den Schritt bis heute nicht bereut zu haben. Sein erster Beitrag bei Chaosium war das CoSim Lords of the Middle Sea, und er unterstützte Eigentümer Greg Stafford dabei, das RuneQuest-System in Basic Role Playing zu kondensieren – das wiederum die Basis formt für das Cthulhu-Rollenspiel, wie es auch heute noch gespielt wird. Ab dem ersten Tag war er damit der große "Mover“ hinter dem System.

Andere bekannte Systeme, an denen er mitarbeitete, waren Stormbringer, World of Wonder, Ringworld … oder auch Ghostbusters von West End Games. Der Nachruf bei Chaosium listet m.W. nur die Spiele auf, für die er dort verantwortlich zeichnete.

Zum Zeitpunkt seines Todes war er nicht nur Chefredakteur con Cthulhu, sondern wohl auch der dienstälteste Mitarbeiter bei Chaosium.

Wie Frank Heller im Kondolenz-Thread im Cthulhu-Forum schreibt, war Willis wohl auch ein Fan der deutschen Produkte. So war er auch als Chefredakteur dafür verantwortlich, dass eine reihe deutscher Produkte in die Staaten übernommen wurden.

Er hinterlässt seine Ehefrau Marcia, und eine riesige Schar Fans seiner Werke.

Auch von dieser Seite aus unser Beileid an seine Familie und Freunde. Er wird ihnen, wie auch dem Hobby allgemein, sehr fehlen.

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