Die Schrecken der schwarzen Lords
Seit einiger Zeit gibt es zur Solo-Abenteuerbücherserie Einsamer Wolf ja auch ein Mehrspieler-System (das wir auch rezensierten. Zu diesem Rollenspielsystem gibt s auch ein Abenteuer – oder genauer gesagt, eine Kampagne, Unter dem Titel 'Die Schrecken der schwarzen Lords' wird gleich eine ganze Gruppe Kai-Lords losgeschickt.
Zu den Äußerlichkeiten: das Buch hat das typische Taschenbuch-Format, einen glatten Kartoneinband mit einer Karte der Lande auf zwei weiteren Kartonseiten, und die Seitenzählung endet bei 183. Danach kommen noch eine Würfelersatz-Tabelle, ein zweiseitiger Charakterbogen, und eine zweiseitige Kampftabelle. Der Einband zeigt neben einem der genannten schwarzen Lords drei weitere Monster, allerdings ist der Titel stellenweise recht schlecht zu erkennen, weil das Titelbild klein gemustert ist und starke Kontraste aufweist. Das ist aber auch schon der einzige technisch-handwerkliche Mangel an dem ganzen Buch. Was die Druckqualität, das Lay-out, Druckfehler und Illustrationen angeht, gilt genau dasselbe, was auch in ober verlinkter Rezension gesagt wurde.
Was noch auffällt, bevor man an den eigentlichen Teil des Abenteuers kommt: als Autor steht zwar Pete Nash auf dem Umschlag, aber die Seite 'Über den Autor' beschreibt dann doch den 'Erfinder' des Einsamen Wolfes, Joe Dever.
Wie es sich gehört, beginnt das Buch mit einer Übersicht über die Kampagne und ein paar Tipps, wie man eine funktionierende Gruppe zusammenstellen kann. Wer eine Gruppe in die Welt der Kai-Lords schicken will, sollte sich diesen Teil gut durchlesen, man findet hier einige interessante Tipps, die weltspezifisch sind – hiermit kann man wenigstens ein wenig verhindern, dass alle Charaktere alles können oder das Würfelglück bei der Erschaffung zu sehr eine Rolle spielt.. Ein netter ausgleichender Faktor besteht beispielsweise darin, dass Charaktere mit höherer Kampfkraft als Ausgleich niedrigere Ausdauer haben sollen.
Anschließend entspinnt sich eine fünfteilige Kampagne, beginnend mit einem Dorf in den Bergen, das von Monstern bedroht wird, die die Helden einmal quer durch Sommerlund und darüber hinaus führen wird, bis sie am Ende eine großangelegte Verschwörung aufgedeckt und Sommerlund vor den schwarzen Horden gerettet haben.
Die einzelnen Abenteuer sind gut aufgebaut, und bieten in vielen Bereichen auch Platz für, sagen wir einmal: weniger heldenhafte Entscheidungen der Spieler. Für vollen Erfolg ist es wichtig, dass die Spieler daran denken, dass die Rolle der Kai-Lords eben der Schutz der einfachen Bevölkerung ist – und der Schutz eines Dorfes auch Vorrang hat über die Benachrichtigung des Ordens zu einer Gefahr (im Idealfall kann man ja auch einen einzelnen Boten mit der Nachricht losschicken).
Aber auch wenn eine einzelne Episode nicht erfolgreich bestanden werden konnte, heisst das nicht, dass alles verloren wäre. Wer nicht gerade stirbt, hat in der Regel die Möglichkeit, den Fehler wieder auszubügeln – Fehler sind schließlich dazu da, dass man aus ihnen lernt. Außerdem gehen die Episoden selbst auch davon aus, dass die helden nicht alles fehlerlos hinbekommen. Im Gegenteil: wo ein Kai-Lord normalerweise erst nach fünf Abenteuern alle 'normalen' Disziplinen gemeistert haben kann, bietet sich hier an einer Stelle sogar die Gelegenheit, außerhalb des normalen 'Aufstiegs' eine Disziplin zusätzlich zu erwerben.
Die Kurzkampagne hat in etwa das Format von zwei 'Abenteuerbänden' anderer Systeme; jedes einzelne Abenteuer ist gut für einen, maximal zwei Spielabende. Neben dem Abenteuer aus dem Regelwerk ist es aber sicher eine der besseren Möglichkeiten für Spieler, die Magnamund und Somerlund noch nicht kennen, die Welt kennen zu lernen. Und der Preis ist auch sehr akzeptabel.
Wer also eine Runde in Sommerlund einführen will, kann mit diesem Band nicht fehl gehen.
Hersteller | Mantikore Verlag |
Autor | Pete Nash |
Künstler | Ben Ellebracht, Rich Longmore |
Spieler | Rollenspiel |
Denken | Rollenspiel |
Glück | Rollenspiel |
Geschicklichkeit | Rollenspiel |
Preis ca. | 14,95 € |
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