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Die wöchentliche Crowdfunding-Übersicht

Eine neue Woche, und wieder einmal eine Menge neuer Projekte – auch wenn ich das Gefühl habe, dass zur Zeit die Zahl der Projekte langsam schwindet. Liegt es am Wetter? Oder liegt es eher daran, dass ein Spiel, dass jetzt erst die Finanzierung startet, wohl nur noch mit Schwierigkeiten rechtzeitig zum Weihnachtsgeschäft erscheinen wird?

Diese Woche gibt es sogar zwei neue Projekte bei der Spieleschmiede, die langsam zu wachsen scheint. Vor allem überflügelt die Spieleschmiede allem Anschein nach im Brettspielsektor langsam StartNext, was denn doch ein wenig überrascht – immerhin hat man als Projektstarter bei StartNext ein größeres Publikum, das scheint aber durch das spezialisiertere Publikum bei der Spieleschmiede mehr als aufgewogen zu werden.

Tabletops

Im Tabletopbereich gibt es diese Woche sogar mehr Indiegogo-Projekte als Kickstarter-Projekte – und die Indiegogo-Projekte haben noch den Vorteil, weniger 'Mainstream' zu sein.

Wobei ich zugeben muss, dass auch zwergische Musketiere (KS) nicht in jedes Tabletop passen. Aber wenn man sie vergleicht, sind sie schon ziemlich allgemeingebräuchlich.

Und auch nicht das erste Miniaturenspiel zu seinem Thema stellt Dark Skies: In the Land of the Empires (KS) dar: Mini-Flugzeuge im Stil der beiden Weltkriege.

Aus Spanien, genauer: aus Saragossa, stammt Euphoria (IG). Der Herausgeber stellt bereits seit fünf Jahren Miniaturen her, und will mit dem futuristischen Miniaturenspiel weitere Miniaturen verbreiten. Ein interessanter Level dürfte der sein, in dem man selber eine Miniatur mitentwerfen kann.

Zwar aus Leeds, aber damit eben auch aus der EU (und damit mit günstigeren Steuer- und Portobedingungen) kommen die ägyptischen Haremsminiaturen (IG) – in den USA wären diese Miniaturen in dieser Form sicher auch nicht erhältlich.

Und noch einmal zurück nach Spanien. Klassische Figuren für Tabletop-Wargames waren ja Zinnsoldaten, und Kronprinz Toy Soldiers (IG) stellt diese Figuren auch heute noch her. Um die Produktionskapazitäten auszubauen, sucht das unternehmen Geldgeber.

Rollenspiel

Alle Rollenspielprojekte sind diese Woche von Kickstarter, die Quelle wird daher nicht getrennt angegeben.

Aus Großbritannien (Buckinghamshire) kommen Dongeon Tile Sets, also Bodenpläne in Stücken. Der Hersteller hat sie bislang als PDFs vertrieben, will aber jetzt mit stabilen Papp-Plänen das Sortiment erweitern.

Für klassische 'Old-School‘-Rollenspiele kommen aus Leicester (ebenfalls GB) Bögen im Block. Die Bögen funktionieren gleich gut für Labyrinth Lord, OSRIC oder auch klassisches D&D.

Ein Kampagnensetting für d20 (also D&D 3 / D&D 3.5 / Pathfinder und Ableger) ist Flint and Steel, das allerdings auch selbständig funktioniert. Für d20-Spiele ist vor allem ein ausgearbeitetes Crafting-System interessant.

Für Pathfinder, aber auch für AD&D 4th Ed. ist Primeval Thule entworfen: ein Setting, das u.a. von R.E. Howards Conan, H.P. Lovecrafts Cthulhu (dessen Welt ja auch in den Conan-Geschichtern wiedergespiegelt wird), E.R. Burroughs Pellucidar und Barsoom und ähnlichen Geschichten inspiriert wurde.

Über Barsoom / Mars gesprochen: Auch wer sich eher unter der Erdkruste aufhält, hat in Zukunft die Möglichkeit zu neuen Höhenflügen. Für Hollow Earth Expeditions (das englische Original) erscheint demnächst ein Mars-Band.

Zu einem Projekt, das ich kürzlich bereits vorgestellt habe (Darkraven Fantasy Soundscapes), ist jetzt ein Begleit-Projekt erschienen: eine Cthulhu-Soundcscape. Wer das andere Projekt bereits im Gold-Level unterstützt, wird diese Soundscape ebenfalls erhalten, muss hier also nicht noch extra einzahlen.

Steampunk ist zur Zeit im Rollenspielbereich sehr beliebt. Deshalb gibt es wohl zur Zeit auch so viele Steampunk-Projekte, wie zum Beispiel Excelsior, das eine Expedition zu neuen Landen begleitet. Mich beeindruckte vor allem der Kommentar zu den Risiken des Projektes.

Ebenfalls steampunkig ist Mechanika: Empires of Blood and Steam, das den Steampunk dann mit dem Horror Cthulhus verbindet.

Post-Apokalyptische Szenarien bietet Outbreak. Das Überleben scheint in diesem System nicht so einfach zu sein wie in vielen anderen Rollenspielen.

Ebenfalls Science Fiction, aber mit Riesenrobotern (Stichworte: NGE, Gundam Wing, BattleTech, Macross, Mazinger…) bietet Tears of a Machine – trotz des Themas kommt das Spiel aus den USA.

Aus der Beschreibung ist nicht ganz klar, wie es funktionieren soll, aber in The Final Journey wird vorausgesetzt, dass die verschiedenen Charaktere ihre eigenen Ziele verfolgen. Ungewöhnlich ist auch, dass ein Abenteuer auf einen Spielercharakter zentriert ist, dessen letztes Abenteuer 'ausgespielt' wird.

Zu guter letzt noch ein etwas ungewöhnlicheres Rollenspiel: Fragile Minds ist ein Rollenspiel für zwei Personen um Besessenheiten, neurotische Zwänge und ähnliches. Ein Serienmörder gegen einen Detektiv, der ihn zu fangen versucht, mit Mechanismen, die an My Life With Master erinnern.

Brettspiel

Auch diese Woche wurden wieder neue Kartendecks gestartet. Beginnen wir diesmal mit denDiamond Cut Playing Cards (KS), die mit fein geschnittenen Diamant-Symboliken glänzen. Arachnophoben kann man vom Black Widow (KS) Kartenspiel nur abraten. Für Freunde des Art Deco ist das Bicycle Deco Deck (KS) gedacht.

Tarotkarten – wohl eher zum Wahrsagen als für das Kartenspiel – kann man auch wieder mitfinanzieren. Zum Beispiel mit den beiden neuen Decks aus dem Tamaraw House (KS) – beide verwenden philippinische Symbolik, das eine ist sozusagen der 'dunkle Bruder' des anderen.

Ninjas findet man meist nicht – allerdings sollte man sie schon sehen, wenn man das Brettspiel Shuriken (KS) spielt. Immerhin 250 Ninjaminiaturen im 28-mm-Maßstab sollen zum Kauf verleiten.

Schach trifft American Football. Touchdown Chess (KS) ist effektiv eine Neuausgabe eines Spiels, das vor ca. 10 Jahren bereits einmal in den USA verkauft wurde.

Eine weitere Version von "Scrabble mit Nummern“ ist Yushino (KS), das auf mobilen Plattformen bereits ein solider Erfolg ist, und das jetzt auch als echter Brtettspiel erscheinen soll.

Auf zwei Plattformen gleichzeitig soll das Erweiterungsset (SpSch) zu Wrong Chemistry (KS) finanziert werden. Immerhin sind die beiden Teilbeträge beide recht niedrig.

Großmächte spielen in Alliances (KS) gegeneinander, wobei das Spiel völlig unterschiedlich verläuft, wenn man es zu zweit, zu dritt oder zu viert spielt.

Superschurken spielt man in Skullduggery (KS). Von der Spielweise her ist es ein Zwischending zwischen Brett- und Rollenspiel, die Beschreibung erinnerte mich ein wenig an Ja, Herr und Meister, allerdings ohne den Meister.

Über Schurken gesprochen: Waffenhändler spielt man in Battle Merchants (KS), allerdings Waffenhändler in einer Fantasy-Welt, mit Kriegsäxten, Schwertern, Kriegshämmern und Streitkolben. Verbesserte Versionen wollen erforscht werden etc.

Alles ist besser mit Einhörnern, vor allem, wenn diese mit Jetantrieben ausgerüstet sind? Das scheint der Gedanke hinter Jetpack Unicorn (KS) zu sein, ein Erzählspiel mit Karten, das aus der Erläuterung auf der Projektseite auf mich wirkte wie eine Allianz von Es war einmal und Cat and Chocolate.

Für Piraten (nicht die Daten-Version, sondern die Holzbein-Version) ist 21 Mutinies (SpSch) gedacht. Eine interessante Kombination: ein ursprünglich spanisches Spiel mit spanischem Herausgeber, finanziert über eine deutsche Plattform, für ein Spiel, das in einer gnazen Reihe Sprachen gleichzeitig erscheinen soll.

Aus den Niederlanden kommt das Labyrinth of Tides (IG), ein Spiel um Schiffe in den Strudeln und verwirrenden Strömungsverläufen im Küstengebiet während der Gezeiten. Ob eine deutsche Spielregel dazu gepackt werden wird, ist noch nicht klar.

Ein Brettspiel mit Augmented Reality ist Darkling Plain (KS). Man muss nicht unbedingt ein mobiles Gerät haben, aber mit diesem kann man einige interessante Sondereffekte nutzen.

Ebenfalls eine Verbindung mit Online-Geschehnissen hat Frontier Skies (KS), allerdings ist dies Brettspiel eine Umsetzung eines Teils von Gaia Online, und hat weiter keine Online-Effekte.

Nicht verwirren lassen: Assault: 19XX (KS) hat nichts mit den Eisenbahnspielen der 18xx-Reihe zu tun, sondern ist ein kooperatives Spiel in den Fußstapfen des Webcomics 19XX.

Dann war da noch…

LARP ist ja normalerweise kein Thema für dieses Blog, aber Edu-LARPs (KS) verdienen meiner Meinung nach doch eine Erwähnung. Hauptziel des Projekts ist es, Lehrern und anderen Erziehern und Mitarbeitern in der Jugendarbeit LARP-Vorschläge an die Hand zu geben, mit denen die Schüler / Jugendlichen / Zöglinge / was auch immer interessante, lehrreiche LARP-Erlebnisse haben können.

Man könnte es ein Spiel nennen, auch wenn das Spielziel ein ganz anderes ist: King’s Cup (KS) auf Studentenparties in den USA beliebt, weil es eben ein Trinkspiel ist. Da es buchstäblich hunderte von Hausregeln gibt, wie man es spielt (was man zu tun hat, wenn man welche Spielkarte zieht…), soll eine Version erscheinen, bei der die Regeln wie 'bei einer 5 trinkt jeder einen Schluck' durch direkt gedruckte Aktionskarten ersetzt werden. Na dann Prost!

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