Giza
…oder eigentlich jeweils ein Stein auf vier Steine – so bauen sich nämlich die Pyramiden bei Giza, um die es in diesem taktischen Spiel geht.
Zwei bis maximal vier Spieler haben bei diesem Spiel mit einem besonderen 'Spielbrett' die Aufgabe, für ihren Pharao die große Pyramide zu bauen – und dabei möglichst den obersten Stein in der eigenen Farbe zu setzen.
Dass das nur in einer bestimmten Art und Weise geht, dafür sorgt schon das Spielmaterial. Dieses besteht aus
- dem Spielplan, der gleichzeitig der untere Teil der Schachtel ist, deren Seitenteile beim Öffnen herunterklappen
- 120 Steinen aus Holz, von denen jeder vor dem ersten Spiel mit einem Halteplättchen aus Karton versehen wird
- Einem Satz Jetons (Horus-Jetons und Pharaonen-Kartuschen)
- 1 Sphinx aus Pappe (die vor dem ersten Spiel zusammengebaut werden muss)
In der üblichen Spielvariante hat jeder Spieler 30 Steine – 4 goldene Jokersteine und 26 der eigenen Farbe (orange, gelb, weiß und natur – es sei angemerkt dass sich je nach Lichtverhältnissen weiß und natur nur schwer unterscheiden lassen). Die goldenen Steine befinden sich zunächst in den unteren Ecken der eigenen kleinen Pyramide – diese wird nach und nach abgebaut und in der Mitte eine neue, große errichtet.
Dazu setzt jeder Spieler, wenn er an der Reihe ist, einen Spielstein, und zwar fast wo er will… wichtig ist nur, dass das Fundament, auf das er gebaut ist, nicht mehrheitlich aus einer anderen Farbe bestehen darf, und dass ein Stein grundsätzlich 4 Steine im Quadrat unter sich haben muss (oder den Boden).
Hierzu kommt das Halteplättchen aus Karton in die Lücke zwischen den Fundamentsteinen – daher ist es auch wichtig, immer etwas Platz zu lassen. Dadurch verjüngt sich das Gebilde von ganz alleine zu einer Pyramidenform – und man taktiert, wo man denn einen Stein setzt, denn man möchte seine eigenen Steine ja möglichst weit oben platzieren. Da, solange man ziehen kann, Zugzwang besteht, kann man unter Umständen den Gegner dazu bringen, einen Stein zu setzen, der einem selber hilft, höher zu kommen. Wer noch Steine hat, aber keine mehr setzen kann, scheidet aus, und es gewinnt entweder, wer den Spitzenstein setzt (oder den höchsten farbigen, sollten oben nur noch goldene liegen), oder wer als letzter nicht ausscheidet.
Damit ist die Grundvariante des Spiels erklärt – es gibt noch weitere, so zum Beispiel das unendliche Spiel, in dem nach einer Runde die nächste Runde quasi umgekehrt funktioniert, und jeder seine Pyramide versucht, möglichst schnell wieder abzubauen – und wieder zurück, wobei hier wieder Punkte gesammelt werden. Das Spielprinzip ist zwar simpel, und wird auch schon von Schulkindern verstanden, aber dennoch taktisch je nach Spieleranzahl immer anders.
Zudem ist das Material schön, stabil und griffig – allein die Verpackung, in der der Spielplan den Boden stellt, ist zwar originell, aber auch ein wenig unpraktisch (den Deckel wieder drauf zu bekommen erfordert ein wenig Übung, da die Seitenteile eben immer wieder herunterklappen wollen – der Schwerkraft sei Dank).
Ansonsten sei noch zu bemerken, dass die Spielanleitung gut und verständlich ist – und so ganz nebenbei auf Deutsch, fast fehlerfrei – auch schön bebildert mit Beispielen. In den Beispielbildern ist die Naturfarbe übrigens dunkler – und somit besser zu unterscheiden. Es mag also sein, dass es mehrere Versionen im Umlauf gibt. Da der Deckel durchsichtig ist, kann man dies schon von außen erkennen.
Ansonsten findet man noch einige Informationen historischer Natur zu Pyramiden in Ägypten – wann welche wo entstand usw. Hier ist gute Recherche betrieben worden, das passt auf jeden Fall zur guten Spielqualität. Bleibt noch der Preis, der sicherlich hoch ist, aber im Hinblick auf das schöne und hochwertige Spielmaterial gerechtfertigt.
Hersteller | Templum |
Autor | Presmysl Chmelar |
Künstler | k. A. |
Spieler | 2-4 |
Denken | 7 |
Glück | 0 |
Geschicklichkeit | 1 (um die Schachtel wieder zu schließen) |
Preis ca. | 49,95 € |
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