Flirt
Ein Spiel ums Flirten – an sich gab’s so was sicher schon mal… allerdings wollen die Spielautoren das moderne Flirten hier mehr in den Vordergrund stellen – man flirtet die potentielle Traumfrau bzw. den Traummann eben nicht mehr in der Disco oder Kneipe an, nein, das geht mitten auf der Straße, und man schreibt sich vielleicht auch einfach SMS, das ist ja schließlich modern. Wie aber will man das in einem Spiel umsetzen?
Schauen wir mal, was in der Schachtel ist:
- 1 Spielplan – einmal gefaltet, stabil, recht schön gestaltet.
- 6 Spielfiguren (3 Frauen, 3 Männer, in je 2 Farben, Holz)
- 6 Personenkarten (stabiler Karton)
- 6 Herzkarten (ebenfalls Karton)
- 30 Flirt-Chips
- 10 Herz-Chips
- 40 Beziehungschips (alle aus stabilem Karton)
- 1 Hochzeitsringe-Chip
- 12 SMS-Karten (9 nett, 3 eher nicht so, auch aus Karton)
- 2 Würfel (einfache W6)
So weit so gut – Das Material ist qualitativ gut, die Illustrationen recht ansprechend. Der Spielplan zeigt eine für Flirts geeignete Umgebung – einen Rundweg um einen kleinen See, und am Rand sind z.B. ein Café, ein Eisstand oder auch ein Reisebüro zu finden. Die einzelnen Spielfiguren sind auch nett bebildert, repräsentieren sozusagen drei Stereotypen von Menschen, jeweils in weiblich und männlich – gelb repräsentiert die "sportlichen Blödchen“, grün die "Alternativen/Ökos“, blau die "Karrieremenschen“ – für das Spiel ist die Optik aber irrelevant.
Nun folgt ein Blick in die (deutschsprachige) Anleitung – diese ist kurz, auch recht gut verständlich, aber auch recht ernüchternd. Es geht im Endeffekt darum, (Flirt-)Punkte zu sammeln, und letztendlich endet das Spiel, wenn das "verliebteste“ Paar heiratet (was bei 12 Punkten der Fall ist). Ob die Beteiligten dann auch gewonnen haben, ist nicht zwingend, aber doch eher wahrscheinlich. Trotzdem können alle Spieler jeweils mit allen 3 Charakteren des anderen Geschlechts "flirten“ und somit Punkte sammeln. Und wer mit wem flirten kann, bestimmt die Position auf dem Spielplan, und somit im Endeffekt – der Würfel. Wirkliche Interaktion zwischen den Spielern soll zwar stattfinden, allerdings wirkt diese geradezu erzwungen – schon die Tatsache, dass in der Spielanleitung ernsthaft gefordert wird, dass sich die Spieler Kosenamen aussuchen sollen und nur noch mit diesen anzusprechen sind – nein, das fand kein Testpublikum ansprechend, bestenfalls albern, und das egal in welcher Altersgruppe.
Zwar ist ein wenig Taktieren möglich – z.B., ob und wem man "sein Herz verschenkt“, oder wem man eine SMS schickt oder von wem eine einfordert – die Auswirkungen auf die Punkte sind aber verhältnismäßig gering und daher selten relevant. Insgesamt leider eine Enttäuschung – aus durchaus ansprechendem Material wird ein sehr banales Partyspiel, das so simpel gestrickt ist, daß man es locker auch noch mit total besoffenem Kopf spielen kann, aber in so einem Zustand dürfte sich Flaschendrehen o.ä. als interessanter (und vor allem interaktiver) herausstellen.
Hersteller | SpielSpaß-Verlag |
Autor | Bernhard Lach, Wolfgang Kramer, Uwe Rapp |
Künstler | Dennis Lohausen, Kurt Gall |
Spieler | 3-6 |
Denken | 2 |
Glück | 7 |
Geschicklichkeit | 0 |
Preis ca. | 19,95 € (UVP) |
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