Button Up!
Dass jactalea gerne handliche, kleine Zweipersonenspiele herausbringt, hat Methode. Daß hinter denen mehr steckt als man auf den ersten Blick denken mag, trifft auch für Button Up! zu; das Spielmaterial wirkt zunächst sehr simpel. Es sind 9 große Knöpfe (drei Schwarze, drei Rote und drei Weiße), die, wenn gewünscht, mit den beiligenden Aufklebern versehen werden können, das ist aber optional.
Die roten Knöpfe stellen die Truppen Napoleon Buttonapartes dar, die schwarzen die Ludwig Yorck von Buttonbourgs, die weißen repräsentieren Spione. Dann noch kleine rote und schwarze Knöpfe (dienen zum Punktezählen), und drei bierdeckelformatige Kartonteile (zwei dienen nur für die Spieler, um ihre Punkte zu stapeln, das dritte stellt die Spielmitte dar, um das herum die Knöpfe bewegt werden.
Die großen Knöpfe werden zufällig im Kreis um eben jenen Bierdeckel herum verteilt, und dann muss ein Stapel (der auch aus nur einem Knopf bestehen darf) bewegt werden. Wichtig: Bewegt werden darf nur ein Stapel, der mindestens einen weißen Knopf enthält. Dieser komplette Stapel wird dann auf die nächsten Knöpfe weiter verteilt, bis er aufgebraucht ist, oder aber, bis alle Knöpfe, die noch liegen, mindestens einen bekommen haben – dann landet auch der Rest des Stapels auf eben diesem letzten Knopf. Damit ist der Zug zu Ende; ist allerdings der letzte einzelne Knopf auf einem Knopf gleicher Farbe gelandet, muss der aktive Spieler direkt noch einen Zug ausführen.
Die Runde wird abgerechnet, wenn nur noch ein Knopfstapel steht, und zwar so, dass der unterste Knopf einen Punkt gibt, der oberste neun, und die anderen dazwischen je nach Lage, und zwar jeweils für rot oder schwarz. Deren Differenz ist die Punktzahl für den Spieler, der mehr Punkte erzielen konnte (weiße Knöpfe bringen keine Punkte), und die nächste Runde beginnt – bis ein Spieler 15 Punkte erreicht hat.
Das klingt sicher erst einmal simpel – ist aber bei genauerer Betrachtung echt eine Kopfnuss für Vorausberechner. Da man ja (zumindest bis der Gegner spielt) kalkulieren kann, was wo landen wird, wenn man was auch immer tut, kann man sich also auch über die weiteren Folgen Gedanken machen, vielleicht sogar den Zug des Gegners vorausberechnen… kurzum, hier wird mit sehr einfachen Mitteln ein sehr anspruchsvolles kleines Spiel geschaffen, das zwar schnell zu spielen geht, aber alles andere als anspruchslos ist. Noch dazu passt es in die Jackentasche, was auch ein nicht zu verachtender Vorteil ist, und kostet nicht die Welt. Einziges Manko: In meiner Variante war nur eine französische Spielanleitung (obwohl auf der Schachtel und auch auf besagter Anleitung auch Deutsch und Englisch erwähnt werden). Allerdings ist das Prinzip simpel genug, dass man das auch so versteht (die Anleitung steht genau genommen da oben in der Rezension). Und dementsprechend ist das durchaus eine Kaufempfehlung für ein schönes, kleines Spiel für zwei.
Hersteller | Jactalea |
Autoren | Bruno Cathala |
Künstler | Cyril Bouquet |
Spieler | 2 |
Denken | 8 |
Glück | 1 |
Geschicklichkeit | 0 |
Preis ca. | 7,80 € |
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