Die dunkle Prophezeiung
Adlung ist dafür bekannt, handliche Kartenspiele herauszubringen, die sich gut mitnehmen lassen, und in den meisten Fällen schnell gespielt sind. Daß die Erweiterungs-Sucht auch an diesem Verlag nicht vorbeigegangen ist, zeigt Die dunkle Prophezeiung – das Ursprungsspiel Die Kutschfahrt zur Teufelsburg bekommt hiermit tatsächlich weiteres Material, und einige ab und zu auftretende Schwierigkeiten der Ursprungsversion werden hier auch in Angriff genommen.
Eine wichtige Neuerung ist der Verräter, der bei ungeraden Spielerzahlen ins Spiel kommt; somit sind in Zukunft beide Gesellschaften immer zahlenmäßig gleichstark, zusätzlich spielt dann irgendein Spieler für sich selbst (und versucht somit beiden Gesellschaften einen Strich durch die Rechnung zu machen). Auch neu ist die Rache-Karte – die dient vor allem dazu, tauschunwillige Spielern ein wenig mehr zu motivieren.
Ebenfalls neu ist die Kutscher Karte – ein Spieler übernimmt die Rolle des Kutschers, und wird dementsprechend Ereignisse aufdecken – ja, die können sich jetzt ereignen (Kutschfahrten sind doch nicht ereignislos, oder?), und der Kutscher hat ein wenig Einfluss darauf, was passiert; er kann ein Ereignis ablehnen, muss aber dann das nächste aufgedeckte akzeptieren (ob das wirklich besser ist, steht in den Sternen). Außerdem kann die Position des Kutschers auch wechseln – und weitere Berufe in Ergänzung zu denen aus dem Grundspiel gibt’s auch.
Ansonsten sind auch einige neue Gegenstände dazugekommen (die Kartenhand der Spieler darf nun auch etwas größer sein), der Mantel (Gegenstand) wurde neu verfasst, und zu guter letzt gibt es nun eine elfte Personenkarte – die zwar keinen elften Spieler ermöglicht, aber dafür sehr schön gezeichnet ist (übrigens ist die Artwork durch die Bank sehr ansprechend, wie auch das Kartenmaterial – gut, stabil, griffig, wie von Adlung gewohnt).
Zwar ist die Spieleranzahl nach wie vor mit 3-10 angegeben, ich muß dazu aber bemerken dass das Spiel mit nur 3 oder 4 Spielern nicht so unterhaltsam ist wie mit einer größeren Gruppe. Die besten Erfahrungen gab es bei "Rollenspielern im Leerlauf“, die zu wenige sind, um eine Runde Werwölfe zu spielen (oder davon schon übersättigt sind), und eben mal ein Stündchen spielen wollen; die Charaktere und auch die damit verbundenen Berufe und das Ambiente tragen schon dazu bei, hier auch rollenspielerische Elemente mit einfließen zu lassen (was zwar nicht in den Regeln steht, aber stört das Rollenspieler? Ganz sicher nicht…).
Insgesamt: Gut gelungenes Upgrade, das auch dem Spielfluss ein wenig auf die Sprünge hilft (hier wurde ganz bewusst an der Lösung eines wiederholt auftretenden Problems gearbeitet, und das ist recht gut gelungen). Wem die Teufelsburg schon gefiel, sollte hier definitiv zugreifen.
Hersteller | Adlung Spiele |
Autor | Lukas Zach, Michael Palm |
Künstler | Eckhard Freytag, Daniel Farin |
Spieler | 3-10 (je mehr, je besser) |
Denken | 6 |
Glück | 3 |
Geschicklichkeit | 0 |
Preis ca. | 7,- € |
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