Okiya
Der französische Verlag Jactalea hat sich in den vergangenen Jahren einen Namen für schöne, handliche Zweipersonenspiele gemacht, und auch Okiya ist wieder ein Kandidat für diese Kategorie. In der handlichen kleinen Schachtel (11 x 11 cm und 3 cm hoch) findet man 8 schwarze und 8 rote Geishamarker, sowie insgesamt 16 Gartenmarker, deren Motive bekannt vorkommen, wenn man Hanafuda, ein traditionelles japanisches Kartenspiel, kennt. Die Marker müssen vor dem ersten Spiel aus Stanzrahmen ausgelöst werden, was aber problemlos ging; sie sind aus stabilem Karton und sind sehr hübsch gestaltet. Ansonsten ist noch das Regelheftchen enthalten – Spielregeln in Deutsch, Englisch, Französisch und Niederländisch, kurz und gut verständlich.
Die Hanafuda-ähnlichen Marker, die den Garten darstellen, zeigen jeweils eine Pflanze (Ahorn, Kirsche, Pinie oder Iris), sowie ein weiteres Motiv – Sonne, Wolken, Vögel oder Band/Flagge. Also gibt es jede Kombination genau einmal, und zu Beginn des Spieles werden alle 16 Plättchen in einem 4×4 Quadrat zufällig ausgelegt.
Diese Auslage ist auch das einzig zufällige im Spiel; Nun darf nämlich ein Spieler eine Geisha an den Rand des Gartens setzen (also alle Felder außer den 4 mittleren). Dazu nimmt er den Gartenmarker und ersetzt ihn durch einen seiner Geishamarker. Nun ist der andere Spieler an der Reihe – der kann nun auch die mittleren Felder wählen, allerdings muss er sich nach dem zuletzt gewählten Feld richten, und entweder die gleiche Pflanze, oder das gleiche Feature wählen. Dementsprechend geht das ganze weiter, bis einer gewinnt, was auf drei Arten geschehen kann: Entweder man bildet so eine Reihe aus 4 eigenen Geishas, oder ein Karree aus 4 eigenen Geishas, oder man bekommt es so hin, dass der Gegner keine Geisha mehr setzen kann (weil alle Felder mit zulässiger Pflanze und zulässigem Feature schon weg sind).
Dementsprechend geht eine Partie sehr schnell – wenn man schnell denken kann deutlich unter den angegebenen 10 Minuten – und daher spielt man meist auch mehrere Partien. Da das Spielfeld jedes mal anders aussieht, ist die Situation auch jedes mal eine andere, und man kann entsprechend auch versuchen, auf unterschiedliche Art und Weise zu gewinnen. Da der Glücksfaktor so gut wie nicht vorhanden ist, zielt das Spiel definitiv auf den Taktiker ab, der so gut es geht den Gegner vorausberechnet, und dementsprechend kann man hier meist sagen, dass man selbst schuld ist, wenn man verliert, denn wann es nicht mehr weitergeht, ist schon absehbar.
Das griffige und schön gestaltete Material und auch der angenehm niedrige Preis machen das Spiel sicher zu einem guten Mitbringsel; man kann es auch gut zwischendurch spielen, oder auch mal auf eine Zugfahrt mitnehmen, denn viel Platz wird auch nicht benötigt. Bei mir wird es sicherlich auf die ein oder andere Veranstaltung mitkommen, das handliche Format und die kurze Spieldauer sprechen dafür.
Hersteller | Jactalea |
Autoren | Bruno Cathala |
Künstler | Cyril Bouquet |
Spieler | 2 |
Denken | 8 |
Glück | 1 |
Geschicklichkeit | 0 |
Preis ca. | 9,90 € (lt. Hersteller) |
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