Kindererfinder

LeonardoLeonardo

Leonardo di ser Piero war ein Erfinder, Universalgelehrter und Künstler aus Italien, der von 1452 bis 1519 lebte. Aus seiner Feder stammen viele Erfindungen, die auch heute noch verwendet werden, und er erschuf auch viele berühmte Gemälde, worunter eines, das offiziell eine neapolitanische Hausfrau zeigen soll, von dem aber auch theoretisiert wird, dass es seinen Geliebten Gian Giacomo Caprotti zeige, der unterr seinem Künstlernamen Salaj bekannter war. Mein Salaj, oder auf Italienisch Mon Salai ist ja auch ein Anagramm für Mona Lisa, der name des bewussten Gemäldes. Und di ser Piero ist heutzutage weniger unter dem Namen seines Vaters sondern unter dem seines Geburtsortes bekannt: Leonardo stammte aus (Anchiano bei) Vinci.

Leonardo da Vinci ist auch ein Spiel von Ghenos Games und der Gruppo Alcuni, das unter dem Label Ghenos Junior vertrieben wird – es ist also tendenziell für die etwas jüngeren Spieler gedacht. Offiziell ist das Spiel laut Spieleschachtel ab 8 Jahren geeignet – das dürfte auch ziemlich gut passen, wobei es natürlich ein wenig vom Entwicklungsstand der Spieler abhängig ist. Die Gruppo Alcuni ist eine italienische Gesellschaft, die Zeichentrickserien produziert, unter anderem auch eine über Leonardo da Vinci, deren Hauptfiguren auch in diesem Spiel auftauchen.


Die Schachtel enthält eine ganze Menge Material:

  • ein Regelheft mit den Regeln auf Italienisch, Englisch, Französisch und Deutsch
  • 18 Erfindungs-Figuren
  • 3 Spielfiguren (Leonardo, Gioconda und Pardo, eine Katze)
  • ein Startspielermarker in Form des Roboters Tiglio
  • ein Spielbrett
  • 6 Stellfüße für die Spielfiguren
  • 26 Karten für die Spieler (4 × 6 Karten: je die Zahlenwerte 1, 2 und 3 und Karten mit den Bildern von Leonardo, Pardo und Gioconda)
  • 18 Erfindungskarten
  • 65 Sammelkarten (50 Materialkarten und 15 Gemälde)

Zu den Spielfiguren: es handelt sich hierbei um drei der Hauptfiguren aus oben genannter Zeichentrickserie (Gioconda als das 'Modell' zur Mona Lisa), die vierte Hauptfigur der Serie ist eben der Roboter Tiglio. Vor allem Pardo, ein Deadpan Snarker wie er im Buche steht, ist ein Liebling der Kinder.

Die Spielfiguren, der Startspielermarker und die Erfindungen sitzen in einem Stanzbogen, aus dem sie sich aber hervorragend herauslösen lassen. Die Karten steckten alle zusammen in einem Shrinkwrap, der sich daher auch gut öffnen ließ; die Karten haben sehr gute Qualität. Die Füße sind dafür gedacht, dass die Spielfiguren und die Erfindungen aufgestellt werden können – es sind immer drei Erfindungen gleichzeitig auf dem Spielbrett, deshalb reichen die Füße aus.

Die zwei bis vier Spieler erhalten jeder einen Satz Spielerkarten, die Spielfiguren sind für alle Spieler, nicht für einen bestimmten Spieler. Zu Spielbeginn werden die Erfindungskarten gemischt, die obersten drei kommen offen auf die Felder für Erfindungen auf dem Spielbrett. Die Material- und Gemäldekarten werden gemischt und bilden einen zweiten Stapel, insgesamt sechs dieser Karten kommen ebenfalls offen auf das Spielbrett.Zwei oder (nur bei vier Spielern) alle drei Spielfiguren werden neben den Erfindungskarten aufgestellt, dann beginnt das Spiel. Startspieler ist der jüngste Spieler, der Tiglio-Marker wird danach jede Runde nach links weitergegeben, so dass der Startspieler ebenfalls jede Runde wechselt.

In jeder Runde wählen alle Spieler gleichzeitig und verdeckt zwei Karten, eine Spielfigur und eine Zahl. Wenn alle gewählt haben, wird aufgedeckt und die geplanten Züge ausgeführt.

Beginnend mit dem Startspieler bewegt jeder Spieler die gewählt Figur die angegebene Anzahl Felder vorwärts und prüft, ob auf dem Feld, auf dem die Figur landet, eine Karte liegt.

Wenn dort eine Material- oder Gemäldekarte liegt, nimmt er diese an sich. Wenn dort eine Erfindungskarte liegt und der Spieler hat die auf der Erfindungskarte angegebenen Materialien, darf er diese ausgeben, um die Erfindung zu erwerben. Wenn das Feld leer ist, geschieht gar nichts.

Das ist schon fast das ganze Spiel, wären da nicht noch die Gemälde, die das ganze ein wenig aufmischen:

  • Det Vitruvianische Mensch erlaubt, direkt im Anschluss an die Runde eine Extrarunde alleine zu spielen
  • Die Dame mit Hermelin erlaubt es, einem Spieler eine Materialkarte zu klauen
  • Die Mona Lisa erlaubt, eine der Karten zu nehme, die am Ende der Runde noch auf dem Spielbrett liegen, wobei die Erfindung immer noch bezahlt werden muss
  • das Pferd macht einen erzwungenen Materialtausch mit einem Mitspieler möglich
  • und das Selbstbildnis kann als jede beliebige Materialkarte eingesetzt werden

Das muss allerdings immer so schnell wie möglich geschehen – also sofort (Hermelin, Pferd) oder später in der Runde / am Ende der Runde (Mona Lisa / Vristruvianischer Mensch). Nur das Selbstbildnis muss nicht sofort ausgetauscht werden.

Wenn einer der beiden Kartenstapel zu Ende ist, erhält man für die Erfindungen Punkte, die abhängig von der Erfindung sind, sowie je einen Punkt für jede Materialkarte. Wer die meisten Punkte hat, gewinnt – bei Gleichstand wird die Anzahl der Erfindungskarten benutzt um den Gleichstand aufzulösen.

Grundsätzlich ist das ganze ein ziemlich simples Spiel, das aber dadurch, dass man eventuell dadurch, dass man eine Figur bewegt, einem anderen Spieler dessen Pläne zunichte machen kann, einen kleinen Ärgermoment gewinnt. Allerdings ist es meist doch eher so, dass man besser seine eigenen Vorräte gezielt aufstockt, statt zu versuchen, herauszufinden, welche Figur der Mitspieler wohl ziehen wollen wird und wie weit, um ihm dann mit einer eigenen Bewegung derselben Figur dessen Pläne zu durchkreuzen.

Für Familien, die ein Spiel mit ihren Kindern spielen wollen, ist Leonardo aber sicher auch dann ein interessantes Spiel, wenn die Zeichentrickserie nicht bekannt ist, und auch als Weihnachtsgeschenk ist es sicherlich nicht schlecht geeignet.

Auch ziemlich lehrreich ist die Auflistung der Erfindungen – man findet hier unter anderem auch eine Art Fahrrad und Schwimmflossen – beides Erfindungen, die meist in wesentlich moderneren Zeiten vermutet werden.

Hersteller Ghenos Games und Gruppo Alcuni
Autoren Charles Chevallier
Künstler Gruppo Alcuni
Spieler 2-4
Denken 6
Glück 4
Geschicklichkeit 0
Preis ca. 24,90 €

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