Kakerlakak
Es gibt Spiele, die müssen wir einfach rezensieren, auch wenn sie eher am Rande unseres normalen Bereiches liegen. So ein Gefühl hatten wir dieses Jahr, als Ravensburger Anfang des Jahres das Spiel Kakerlakak herausbrachte – immerhin ist das liebe Tierchen ja auch unser Maskottchen, und auch der Spitzname des Chefredakteurs leitet sich von ihm ab. Und inzwischen haben wir dann auch ein Testexemplar erhalten und sowohl mit Erwachsenen wie auch mit Kindern testen können – die anvisierte Zielgruppe für das Spiel sind ja eher die jüngeren Spieler. Auf der Schachtel wird als Mindestalter '5 Jahre' angegeben.
Krabbelig wird es auf jeden Fall, denn die Hauptfigur des Spiels ist eine robotische Kakerlake, die durch einen kleinen Motor angetrieben wird. Das Tierchen kann man sich auch einzeln zulegen, den Hexbug nano ist nur eines von einem ganzen Zoo robotischer Tierchen, die sich selbständig bewegen können und dabei das Verhalten von echten Tieren nachahmen. 'nano' bezeichnet dabei das kleinste Modell, das auch mit verschiedenen Zeichnungen erhältlich ist, das Modell im Spiel soll natürlich eine Kakerlake darstellen.
Die Schachtel ist ziemlich groß, aber da sie gleichzeitig als Teil der Spielfläche dient, geht das hier voll in Ordnung. In der Schachtel findet man
- eine Spielregel
- ein Würfel
- eine HEXBUG nano Kakerlake mit einer Reservebatterie
- ein Spielplan
- vier Fallenböden
- 24 Besteckteile (8 Messer, 8 Gabeln, 8 Löffel)
- 24 Aufstecknieten
- 18 Kakerlaken-Chips
Die Spielregel kann auch bei Ravensburger von der Webseite des Spiels herunterladen. Die Fallenböden, die Kakerlaken-Chips und die Türen sind Pappteile in einem Stanzbogen, aus dem sie leicht herauszulösen sind. Die Besteckteile müssen mit den Nieten im Spielplan angebracht werden, die Spieleschachtel enthält einen Plastikeinsatz, mit dessen Hilfe die Besteckteile dann immer nur um 90° gedreht werden können. Der Würfel ist ein Spezialwürfel aus Holz: auf je einer Seite zeigt er eine Gabel, ein Messer und einen Löffel, die anderen Seiten ziert ein Fragezeichen. Der Hexbug ist bereits mit einer Batterie geladen, die Reservebatterie muss, wenn die Originalbatterie leer ist, mit Hilfe eines Kreuzschraubendrehers getauscht werden – dies (wie auch die anfängliche Montage der Besteckteile sollte ein Erwachsener vornehmen).
Die Türen sind ein wenig irreführend angefertigt: sie wirken im Stanzbogen, als seien es vier Türen, wenn man sie aber herausnimmt, stellt man fest, dass es nur zwei sind, die gefaltet werden müssen, so dass die zwei Teile einer Türe Vorder- und Rückseite derselben darstellen.
Die Besteckteile werden zu Spielbeginn in eine bestimmte Konfiguration gedreht, so dass die Kakerlake zu jeder Falle gleich viele Hindernisse überwinden muss. Jeder Spieler wählt eine der Fallen als sein Ziel aus, nicht genutzte Fallen werden mit den Türen geschlossen.Der Hexbug wird eingeschaltet und in die Mitte des Spielplans gesetzt, wo er zunächst einmal ein wenig ziellos herum’krabbelt'.
Reihum darf jetzt jeder Spieler einmal würfeln und ein entsprechendes Besteckteil einmal um 90° drehen. Wenn ein Löffel, Messer oder eine Gabel erwürfelt wurde, muss eines der erwürfelten Teile gedreht werden, bei einem Fragezeichen darf man ein beliebiges Besteckteil wählen. Die sollkte zügig und schnell geschehen, und die anderen Spieler werden einen Zögerer auch schnell auffordern, endlich etwas zu drehen, damit der nächste Spieler an die reihe kommt.
Irgendwann geschieht, was Zweck des Spiels ist: der Hexbug geht einem der Spieler in die Falle. Der Hexbug wird ausgeschaltet, der entsprechende Spieler erhält einen Kakerlaken-Marker. Die Besteckteile werden wieder in die Ausgangsposition zurückgedreht, der Hexbug eingeschaltet und wieder in die Mitte gesetzt. und die Kakerlakenjagd geht weiter.
Das Spiel endet, wenn ein Spieler fünf Kakerlaken-Chips gesammelt hat, dieser Spieler hat gewonnen.
Schnelles Drehen der Besteckteile und eine gute Portion Glück sind bei diesem Spiel sicherlich wichtiger als eine gute Planung – es ist zwar schön, wenn man die Kakerlake so einsperren kann, dass der einzige Ausgang in die eigene Falle führt, aber das hält meist nur wenige Sekunden vor, und die Kakerlake hat sowieso ihren eigenen Kopf, wo sie hin will. Für Erwachsene ist das Spiel vielleicht ein-, zweimal faszinierend (schon alleine wegen des Hexbug), aber die Faszination geht schnell verloren. Kinder dahingegen können sich stundenlang mit dem Krabbelvieh beschäftigen.
Und so dürfte das Spiel auch in erster Linie für Familien mit Kindern interessant sein, oder auch als (Nikolaus- oder Weihnachts-)Geschenk für entsprechende Kinder. Für diese ist es aber sicher ein besonders schönes Spiel(zeug).
Hersteller | Ravensburger |
Autor | Peter-Paul Joopen |
Künstler | Kinetic, Janos Jantner, Maximilian Jasionowski |
Spieler | 2-4 |
Denken | 4 |
Glück | 7 |
Geschicklichkeit | 7 |
Preis ca. | 34,99 € |
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