Glastonbury
Ob Color of Magic oder die Alchimiestunde in Hogwarts – Zauberer (oder solche die es werden wollen) werfen gerne Zutaten in irgendwelche Kessel. Natürlich brauchen sie dazu neben dem Kessel eben diese Zutaten, und um die geht es eben in Glastonbury (benannt nach der gleichnamigen Stadt in England).
Moment mal, Zutaten, Kessel, da war doch was? Ja, es ist schon eine ganze Weile her, kurz nach der Jahrtausendwende… da waren wir noch nicht Roachware, sondern jeder noch für sich, da bekam ich ein schönes kleines Zweipersonenspiel namens Kupferkessel Co., damals erschienen bei Goldsieber, und habe es auch rezensiert (und auch sehr gemocht). Nun hat franjos dieses Spiel etwas erweitert und neu aufgelegt – unter dem Namen Glastonbury.
Der Hauptunterschied zwischen Original und Neuauflage besteht darin, dass Glastonbury auch mit 3 oder 4 Spielern spielbar ist, und dass diese jetzt auch etwas zaubern können – dafür sind die explodierenden Kessel und Zauberhüte auf einigen Zutaten der Originalfassung verschwunden. Da jetzt zwei zusätzliche Zaubererfarben vorliegen, mussten natürlich noch ein paar mehr Zutaten her (in Form von Madensaft und 'Fingerchen' für den Roten, und Wachspüppchen und irgendwelcher goldener 'Saft' für den Gelben. Der Kürbis und der Schleim haben die Farbzugehörigkeit getauscht (ersterer zählt nun als blau, letzterer als grün), und da es nun Zaubererspielfiguren in rot, gelb, grün und blau gibt, sind die Farben weiß und schwarz neutrale Farben geworden (neben violett, orange und grau, die das auch schon vorher waren).
Wie schon in der ursprünglichen Version gibt es für jede Farbe 2 Zutaten in den 4 Punktwerten 1-4; dazu kommen nun noch einige Zaubersprüche, die dem Namen nach recht hogwartisch klingen, und helfen, Zutaten zu bekommen, die man sonst ggf. nicht bekäme, welche zu verwandeln, oder anderen Zauberern welche zu klauen. Ansonsten funktioniert das Spiel aber nicht viel anders – man zieht um die Seiten des Zutatenladens, der aus den einzelnen Zutaten zusammengesetzt wird, und muss wie gehabt aus der Reihe, vor der man stehenbleibt, eine Zutat nehmen, die dann in den Kessel wandert. Man möchte möglichst gleiche Zutaten (bevorzugt der eigenen Farbe) bekommen, und ggf. in der erweiterten Fassung Rezepte erfüllen, wofür es dann Bonuspunkte gibt. Rezepte gab es auch schon in der Urfassung; nun sind einige geändert, immerhin kann man hier ja mit bis zu 4 Spielern spielen.
Außerdem sorgen die Zauber für ein wenig Neuerung, aber das Spielprinzip ist dasselbe wie in der Zweispielerversion von Kupferkessel Co. Die jeweilige gewählte Zutat gibt gleichzeitig auch an, wie viele Felder man im nächsten Zug gehen muss, insofern ist da eher wenig Glück und mehr Taktik gefragt. Das Glück bestimmt lediglich, welche Zutat als nächste geliefert wird, und somit die entstehenden Lücken in den Regalen auffüllen wird. Wenn der Laden mehr oder minder leer ist, endet das Spiel, wenn ein Zauberer nichts mehr mitnehmen kann – und dann wird eben abgerechnet.
Insgesamt meiner Meinung nach ein gut gelungenes Update: Die Karten sind in guter Qualität, die Artwork ist recht hübsch, die Spielfiguren sind aus Holz (wenn ich die Farben auch ein wenig grell finde – vor allem im Kontrast zu dem weißen und schwarzen Magier in Kupferkessel Co.), die Hüte haben etwas breitere Krempen bekommen… an was erinnern mich die Farben rot, grün, blau und gelb… na an was wohl… na, solange man nicht unbedingt plötzlich Parsel spricht oder irgendwelche ominösen Narben bekommt, ist es aber sicher ein schönes Spielchen das auch gut als Geschenk taugt, preislich liegt es definitiv im Rahmen. Bleibt die Frage – was kommt als nächstes? Ich stelle mir gerade vor, dass man die Zutaten/Regalplätze ja auch sechseckig machen könnte, und dann… na, was wohl…
Hersteller | franjos |
Autor | Günter Burkhardt |
Künstler | Franz Vohwinkel |
Spieler | 2-4 |
Denken | 7 |
Glück | 2 |
Geschicklichkeit | 0 |
Preis ca. | 19,90 € |
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Hmm… "an was erinnern mich die Farben rot, grün, blau und gelb“ – An das Windows-Logo? ;)
Und wenn Du mit 'hogwartisch' Küchenlatein meinst: Das könnte Rowling auch bei Disney abgeschaut haben. Ich denke dabei u.a. an den Film Dragonslayer (auf Deutsch: Der Drachentöter). Appropinqua wenn es ein einfaches veni auch getan hätte…