Pan! T’es mort!
Ein kleines Spiel aus Frankreich, das in gewisser Hinsicht den Titel 'das kleinste Spiel der Messe' in Essen verdient hätte, ist Pan! T’es mort (Peng! Du bist tot) von Facily Jeux aus Bergues. Die "Liegefläche“ ist zwar größer als die von Atlantic City von Noris (Besprechung folgt noch), aber die Schachtel ist extrem flach, und das Spiel würde auf ein normales Skatblatt passen.
Bei dem Spiel hat man sich vom berühmt-berüchtigten Russischen Roulette inspirieren lassen. Diese vermutlich amerikanische Erfindung (der erste Nachweis des Russischen Roulette ist eine Kurzgeschichte, die 1937 im amerikanischen Magazin Collier’s erschien) ist für sein junges Alter überraschend allgemein bekannt.
In der Schachtel sind, wie gesagt, 32 Karten (eigentlich müssten es 33 sein, eine fehlte in unserem Testexemplar). Hiervon sind 6 sog. Trommelkarten und 24 sog. Tischkarten, die Tischkarten bestehen wiederum aus je vier Karten in sechs Zahlenwerten von 1 bis 6. Die drei übrigen Karten (von diesen fehlte bei uns eine) beinhalten die Spielregel, die aber auch von der Webseite des Verlags heruntergeladen werden kann. Die französische Ausgabe genießt hierbei den Vorzug, denn die englische wie auch die deutsche Version haben sprachliche Mängel. Mit der englischen Version kann man noch gut arbeiten, die deutsche Version führte aber beim ersten Durchlesen in der Testrunde zu fragenden Gesichtern.
Das Spiel verläuft in zwei Phasen. Zunächst spielt man mit den Tischkarten ein Stichspiel, bevor man mit den Trommelkarten das eigentliche Roulette spielt – das mit dem Ergebnis des Stichspiels beeinflusst werden kann.
Jeder Spieler erhält von den gemischten Tischkarten vier Stück. Für jeden Stich wählt jeder Spieler eine Karte verdeckt aus; die Karten werden gleichzeitig aufgedeckt. Gleich hohe Karten eliminieren sich gegenseitig, die höchste gespielte Einzelkarte gewinnt den Stich – es sei denn, dass sowohl eine einzelne 1 und eine einzelne 6 aufeinander treffen, dann gewinnt die 1.
Die Karten, die durch die Stiche gewonnen werden, sammelt der Spieler bei sich.
Wenn die vier Stiche gespielt sind, kommt es zum Roulette-Teil. Hierfür werden die Trommelkarten verwendet, die fünfmal ein 'Clic' und einmal ein 'Pan' (Peng) zeigen. Die Karten werden gemischt und reihum wird eine Karte umgedreht. Allerdings kann man die Karten, die man im Stichspiel gewonnen hat, verwenden, um die Chancen für sich zu verbessern.
Es kostet eine einzelne Karte, die Trommelkarten einmal komplett zu mischen und erst dann die oberste Karte umzudrehen. Ersatzweise kann man auch den Revolver weitergeben, ohne ihn zu betätigen, aber das kostet dann gleich so viele Karten wie noch Spieler dabei sind.
Wer ein 'Pan' erwischt, scheidet aus, und die anderen Spieler laden den Revolver neu (mischen alle Trommelkarten) und machen dann weiter, bis schließlich nur noch ein Spieler übrig ist. Der hat dann gewonnen – so einfach ist das.
Das Stichspiel ist recht nett, man muss gut überlegen und abschätzen, was die Mitspieler ggf. tun wollen. Immerhin bietet einem dieser Teil die Chance, den späteren Ausgang entscheidend zu beeinflussen. Im zweiten Teil muss man die Chancen abwägen – auch wenn es verlockend ist, einmal komplett auszusetzen, kostet diese Option doch eine Menge Karten, die man später vielleicht noch dringend braucht. Andererseits ist auch nach einem Durchmischen der Trommelkarten die Chance immer noch 1/6, dass man die Kugel erwischt.
Das Spiel hat nicht viel Tiefgang, ist aber ein nettes Zwischendurchspiel, das wohl eher den Gelegenheitssspielern gefallen dürfte. eine Runde dauert auch nur wenige Minuten, so dass der Ruf nach einer Revanche schnell laut wird.
Hersteller | Facily Jeux |
Autoren | Ludtche |
Künstler | Mathieu Collangettes |
Spieler | 2-6 |
Denken | 6 |
Glück | 7 |
Geschicklichkeit | 0 |
Preis ca. | je 7,50 € |
Schreibe einen Kommentar