Sauschwer
„Das ist schwer“ wird häufig benutzt um zu sagen, dass etwas nicht gewichtig, sondern schwierig ist. Auch viele Zusammensetzungen mit 'schwer' haben im Normalfall Bezug auf den Schwierigkeitsgrad, nicht auf das Gewicht. Ein gutes Beispiel hierfür ist Sauschwer, ein Begriff, den man meist aus dem schulischem Umfeld kennt – "Die Klausur war mal wieder sauschwer“…
Beim gleichnamigen Spiel von Zoch dahingegen wird der Begriff sowohl im gebräuchlichen Sinne verwendet als auch um Gewichte anzudeuten. Man muss abschätzen, wie schwer Gegenstände sind, und entsprechend einordnen. Und das ist oftmals schwieriger als man es sich so vorstellen würde.
In einer kleinen quadratischen Schachtel steckt
- die Spielregel auf Deutsch
- eine große hölzerne Schweinefigur
- 188 Spielkarten
- eine Wippe, bestehend aus einer hölzernen Auflage und einer großen Pappplatte
- 8 Schweinebackenmarker
Zusätzlich benötigt man noch ein Papier und einen Stift, um Punkte aufzuschreiben.
Die Spielregel kann man beim Hersteller downloaden.
Die Karten haben normale Qualität. Das Schwein (das laut Spielregel 'Helmut' heißt) ist eine schöne Figur. Interessant: die Pappauflage der Wippe und die Schweinebackenmarker stecken in einem Stanzbrett, aber der Einsatz des Spiels ist so geformt, dass für das ausgestanzte Wippenbrett ein passendes Fach vorhanden ist. Das Ausstanzen geht ganz einfach. Die Schweinebackenmarker zeigen das Hinterteil von Helmut, auf einem roten oder violetten Hintergrund, entsprechend den beiden Seiten der Wippe.
Auf den Spielkarten steht auf der einen Seite ein Begriff, zum Beispiel 'Zehn Klappspaten der Bundeswehr' oder 'Die staatliche Weizennotfallreserve in Deutschland pro 10 Einwohner'. Auf der Rückseite steht dann das tatsächliche Gewicht des auf der anderen Seite beschriebenen – das kann ein einzelnes Kilo sein, aber auch bis ca. 250 Kilogramm gehen (zur Information: die zehn Klappspaten wiegen 11 Kilo, die Weizennotfallreserve 55). Dioese Zahl steht in beige auf einem ockerfarbenen Feld, wodurch sie nicht leicht zu lesen ist. Das ist aber auch Absicht, denn so kann man beim unbeabsichtigten Umdrehen der Karten nicht sofort sehen, wie schwer der beschriebene Gegenstand ist / die Gegenstände sind. Außerdem sind die Karten illustriert mit Karikaturen von Helmut und einem anderen, namenlosen (und viel kleineren) Schwein. Die Illustrationen sehen nett aus.
Zu Spielbeginn werden die Karten gut gemischt. Das ist insofern sinnvoll, als die Karten bei Auslieferung ein wenig thematisch sortiert sind: ein ganzer Satz Zehn-Liter-Eimer mit allem möglichen, von Meerwasser über Diesel bis Silber, verschiedene Bundeswehrausrüstung, verschiedene Geldmittel etc.
Jeder Spieler erhält drei Karten, die er vor sich auslegt, mit der Beschreibung nach oben. Die Seite mit den Gewichten darf nicht angesehen werden. Außerdem erhält jeder Spieler einen Schweinebackenmarker.
Die Wippe wird in der Mitte aufgebaut, wo sie die Rolle eines Waagbalkens übernimmt. Auf eine der beiden Seiten wird eine Karte aus den Nachziehstapel gelegt, die Wippe hier mit Hilfe der Helmut-Figur heruntergehalten. Dann geht es los – laut Startspielerwitz beginnt der schwerste Spieler.
Wer an der Reihe ist, legt eine seiner Karten an der "leichteren“ Seite der Wippe an – die Anführungszeichen, weil die Mitspieler sich ja vielleicht verschätzt haben, und die schwerere Seite nach oben zeigt. Wenn man der Meinung ist, dass nach dem Legen der eigenen Karte das Gleichgewicht sich verschoben hat, so dass die andere Wippenseite nun die schwerere ist, setzt man Helmut auch um. Wenn man seinen Zug beenden möchte, zieht man eine neue Karte.
Jetzt dürfen alle Spieler anzweifeln, dass das neue Gewichtsverhältnis durch die Wippe korrekt wiedergegeben wird. Wer dies zuerst tut, ist der sog. Anzweifler – es ist natürlich nicht notwendig, dass dies bei jeder angelegten Karte geschieht… Wenn bis zur siebten Karte an der Wippe niemand anzweifelt, endet die Runde, sobald nach dem legen der achten Karte der Spieler entschieden hat, auf welcher Seite Helmut sitzen soll.
Nun nimmt jeder Spieler seinen Schweinebackenmarker und legt ihn verdeckt so vor sich am, dass die Farbe der Seite nach oben zeigt, von der er glaubt, dass sie schwerer ist. Der Spieler, der die letzte Karte gelegt hat, muss sie natürlich so legen, dass die Farbe von Helmuts Seite nach oben zeigt, ein Anzweifler muss die andere Farbe nach oben legen.
Danach werden die Karten umgedreht und die Gewichte auf jeder Seite addiert, um die schwerere Seite zu ermitteln. Anschließend gibt es Punkte für jeden Spieler, der seinen Marker richtig gelegt hatte, und zwar so viele Punkte wie es Spieler gibt, die den Marker falsch gelegt hatten. Der Anzweifler erhält noch einen Bonus- oder Maluspunkt, je nachdem, ob er zu recht angezweifelt hatte oder nicht.
Das Spiel endet nach sechs Runden, oder wenn ein Spieler 20 Punkte erreicht hat. Ersatzweise kann man für ein längeres Spiel natürlich auch höhere Zahlen bei Spielbeginn vereinbaren. Es gewinnt, wer die meisten Punkte hat.
Sauschwer fällt in die Reihe von Schätzspielen, deren bekanntester Vertreter wohl
Sauschwer
Hersteller
Zoch
Autoren
Andrea Meyer, Martin Schlegel
Künstler
Ben beck
Spieler
2-8
Denken
8
Glück
5
Geschicklichkeit
0
Preis ca.
17,99 €
bei Amazon
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