Buccaneer Bones
Auf der SPIEL laufen jedes Jahr gestalten herum, die leicht wiederzuerkennen sind. Da sind zum einen natürlich die Supporter der verschiedenen Verlage, die aber meist eher als 'Supporter der Firma X' eher anonym bleiben. Aber es gibt auch Leute wie Friedemann Friese mit seinem grünen Haar, Stephen "The Spiel“ Conway mit seiner auffälligen Fragezeichen-Jacke … oder auch die Leute von Wattsalpoag mit ihren Hawaiihemden.
Dieses Jahr hatte Wattsalpoag in Essen ein Würfelspiel dabei, Buccaneer Bones. Ein Spiel, das Piraten auf Schatzsuche simuliert – das man sich aber auch als Würfelspiel, das Piraten spielen, vorstellen könnte. Finanziert wurde das Spiel über Kickstarter.
Die Schachtel ist recht klein und handlich, es ist ein typisches Mitnehm-Spiel,das in die Jackentasche passt. In der Schachtel ist erstaunlich viel Material:
- Spielregeln auf Deutsch, Englisch, Spanisch und Französisch
- 24 Schiffsmarker in 4 Farben
- 4 Erster-Maat-Spielsteine
- 4 Spielerkarten
- 12 Schätze
- 6 Würfel/li>
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Die Marker, Schätze und Spielsteine sind aus Holz – für ein amerikanisches Spiel alles andere als selbstverständlich. Die Würfel sind Kunststoff-W6 mit einem Totenschädel als Eins. Alles in allem ist das Material also sehr schön und hochwertig. Die Regeln kann man auch in allen mitgelieferten und einigen weiteren Sprachen von der Webseite des Spiels herunterladen.
Die Spielerkarten zeigen das feste Land, wo die Schiffe insechs Bahnen startren, und auf jeder Bahn ein Seefeld und dann eine Insel. Um vom Festland zur Insel zu gelangen, muss ein Schiff also zwei Schritte machen.
Das Spiel verläuft so, dass jeder auf seiner eigenen Karte spielt, und reihum in einem Zug folgende fünf Schritte durchführt:
Zunächst würfelt man mit 4 Würfeln – plus einem weiteren für jedes Schiff, das man zur zeit auf der ersten und sechsten Position auf der Insel hat.
Anschließend darf man beliebig viele der Würfel noch einmal würfeln. Das darf man dann noch für ein Schiff in Position drei oder vier (auf Bahn drei oder vier) auf der Insel wiederholen (zweimal, wenn beide Positionen besetzt sind).
Wer ein Schiff auf der Insel in Position zwei oder fünf hat darf einen Würfel um einen Punkt verändern (wer auf beiden Positionen Schiffe hat, darf das zweimal tun – auch mit demselben Würfel).
Jetzt geht es ans Segeln und plündern. Ein Schiff, das die Insel noch nicht erreicht hat, segelt in Richtung auf die Insel, wenn man ein Paar oder einen Drilling der Zahl würfelt, die die Bahn kennzeichnet. Bei zwei Einsen, drei Vieren und einer Fünf also beispielsweise auf Bahn eins und vier.
Wenn ein Schiff bereits auf der Insel steht, darf man den dortigen Schatz plündern, wenn man einen Drilling der Positionszahl gewürfelt hat. Hierfür gibt es einen Schatz, aber das Schiff kehrt in den Heimathafen auf dem Festland zurück und muss den Weg erneut machen.
Wer einen Zug lang weder ziehen noch plündern konnte, darf stattdessen seinen ersten Maat als Forscher, Dieb oder Verteidiger einsetzen. Auch wenn er nicht verwendet wird, kehrt der Maat dann zurück.
Als Forscher setzt man ihn auf eine eigene leere Insel, und darf in der nächsten Runde so tun als stünde dort ein Schiff (neu würfeln, Würfelzahl ändern, zusätzlicher Würfel). Als Dieb stellt man den Maat bei einem Mitspieler ab, der mindestens genauso viele Schätze hat wie man selbst. Wenn man in der nächsten Runde einen Drilling würfelt, kann man diesem Spieler einen Schatz stehlen. Es sei denn, dieser Spieler kann in der Runde ebenfalls nicht ziehen oder plündern, dann kann er seinen Maat als Verteidiger einsetzen und den Dieb zurückschicken, mit einem blauen Auge aber ohne Schatz.
Das Spiel endet, wenn ein Spieler seinen dritten Schatz gewinnt. Dann wird die Runde noch beendet. Wenn anschließend mehr als ein Spieler mindestens drei Schätze hat, gibt es noch Punkte für die Schiffspositionen: einen Punkt für Schiffe auf See, 3 für Schiffe auf der Insel, und wer die meisten Punkte hat, gewinnt das Unentschieden.
Ja, es sit möglich, dass ein Spieler in der letzten Runde zwei Schätze plündert (zwei Drilling mit sechs Würfeln) und so auf vier Schätze kommt. Dann kann natürlich nur ein Spieler gewinnen, der vier Schätze hat…
Das Spiel spielt sich schnell, etwa eine Viertelstunde ist auch für Anfänger eine gute Schätzung. Dennoch macht es dem Vielspieler wir auch dem Gelegenheitsspieler Spaß, und kann auch schnell mal eben zwischendurch gespielt werden – beispielsweise, weil am Spieleabend ein Teil der Tische bereits fertig ist, oder um zu bestimmen, wer den Abwasch machen muss.
Wichtig ist es, abzuschätzen, ob man einen Schatz heben will oder es lieber sein lässt, weil man erwartet, die besondere Fähigkeit des Schiffes in der nächsten Runde noch einmal verwenden zu wollen – in der Regel sollte man allerdings den Schatz heben.
Man kann auch, wie in der Spielregel auch angegeben, mit einem zweiten Spiel mit mehr als vier Spielern spielen, allerdings verlängert sich dabei dann auch die Wartezeit, bis man wieder an der Reihe ist, und das Spiel beginnt spätestens bei sieben Spielern doch, sich ein wenig zu ziehen. Aber als schnelles Zwischendurchspiel ist es sehr schön geworden.
Hersteller | Wattsalpoag |
Autoren | Kris Gould |
Künstler | Mike Raabe |
Spieler | 2-4 (bis 8 mit zwei Spielen) |
Denken | 6 |
Glück | 8 |
Geschicklichkeit | 0 |
Preis ca. | 9,99 € |
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