How Many… / Wie viele…
Auf der Spiel fällt der Stand von Swan Panasia / Smiling Monster Games etc. vor allem wegen der Kopfbedeckung auf: einen Schwan hat wohl ansonsten niemand auf dem Kopf. Der Stand ist auch bei Sammelkartenspielern extrem beliebt, immerhin verkauft man dort Kartenhüllen in vielen auch eher ungewöhnlichen Größen. Für viele weniger bekannt ist, dass man dort auch eine Menge Importspiele vor allem aus Taiwan, aber auch deutsche Eigenentwicklungen erstehen kann. So ist beispielsweise das Zickzack-Spiel The Message: Emissary Crisis.
Eher als Promomaterial gedacht sind die Mini-Deduktionsspiele "How Many feet“, "How many eyes“, "Wie viele…“ etc., die alle grundsätzlich gleich ablaufen, sich aber in den Motiven der Karten unterscheiden. Einmal geht es um Strähnen in den Haaren, einmal um die Augen von Aliens, einmal um Zackenlinien am Vocoder von Robotern… Da aber alle diese Spiele grundsätzlich identisch verlaufen, rezensieren wir sie alle in einem Aufwasch :)
In der kleinen Plastiktüte (das Spiel hat keine eigene Schachtel, wenn man die Tüte geöffnet hat hat man, wie bei einem Booster eines Sammelkartenspiels oder auch von Munchkin, nur noch die Karten in der Hand) findet man insgesamt 11 Karten. Acht davon sind die eigentlichen Spielkarten, hinzu kommt das Deckblatt, das zusammen mit einer weiteren Karte die Spielregel enthält, und eine Karte mit einer Liste der Kartenhüllen, die Swan Panasia vertreibt.
Die Spielregel ist recht simpel gehalten, aber deutlich und auch gut übersetzt. Wenn man da manche andere Übersetzung gerade aus dem chinesisch-taiwanesischen Dunstkreis denkt… (Man lese sich nur die oben verlinkte Rezension zu The Message durch, um dies besser zu verstehen)
Die Karten zeigen auf der Rückseite die Worte des Spielthemas "Wie viele“, "How many“, oder derselbe Text in einer anderen Sprache. Auf der Vorderseite stehen horizontal wie bei einer Spielkarte getrennt zwei Motive mit der entsprechenden Zahl, als Kartenkombinationen gibt es 1/2, 2/3, 3/4 und 4/1, jede Karte gibt es genau zwei Mal.
Die einzige Undeutlichkeit (die sich aus Unterschieden zwischen der gedruckten Anleitung und der mündlichen Erklärung bzw. der Erklärung bei Boardgamegeek ergibt) liegt im Spielaufbau. Entweder (Erklärung / Geek) erhält jeder Spieler einen Satz mit jeder Karte einmal und mischt seinen Satz, oder alle Karten werden in einem Stapel gemischt und dann erst an die Spieler ausgeteilt. Allerdings darf man sich die Karten nicht ansehen – und beim Mischen sollte man darauf achten, dass nicht nur die Karten untereinander gemischt werden, sondern auch die Ausrichtung der Karten, sprich: dass oben und unten bei einigen Karten vertauscht werden.
Man hält jetzt die Karten so, dass nur der andere Spieler die Karten sehen kann – in der Spielversion wie gedruckt sollte man sie so halten, dass der andere nur die oberen Werte erkennen kann. Jetzt muss man sich nur noch einigen, wer anfängt.
Abwechselnd kann man dann eine von drei Aktionen durchführen:
Die häufigste Aktion dürfte sein, zwei Karten der eigenen Hand anzudeuten und zu fragen 'ist die Summe der beiden Karten x?' (zum Beispiel 5). Der Mitspieler antwortet dann entweder mit 'Ja‘, mit 'Weniger' oder 'mehr‘, je nachdem.
Die zweite Option ist es, die eigenen Karten zu benennen (oder es zumindest zu versuchen). Hierbei muss jeder Karte einzeln ein Wert zugewiesen werden. Wenn man alle vier Karten korrekt benennt, ist das Spiel zu Ende und man hat gewonnen, wenn es nicht klappt, ist der andere Spieler an der Reihe.
Die dritte Option darf nur ein einziges Mal während des Spiels gewählt werden: man dreht eine Karte des Gegners um 180 Grad, so dass die Oberseite jetzt zur Unterseite wird. Hierdurch muss der gegnerische Spieler jetzt eine andere Kombination erraten. Man kann sich aber bei seinen Überlegungen auf die bereits gewonnenen Informationen stützen, wenn man damit rechnet, dass durch das Drehen eine Karte sich ihr Wert verändert hat.
Das ganze hat ein wenig von Superhirn/Mastermind, ist aber wesentlich kleiner und schneller. Es wird auch nicht so viel Denkarbeit benötigt, allerdings hat man in der Regel auch keine Möglichkeit, sich Notizen zu machen – man muss sich die Summenwerte und die ganzen Überlegungen merken.
Das ganze ergibt schnelle, intensive Partien, in denen man logisch schlussfolgert, welche Kombination denn gerade die richtige sein könnte – und meist ist der andere nur einen Schritt schneller oder langsamer. Nach wenigen Minuten – in der Regel weniger als fünf – ist eine Partie bereits beendet, so dass man schnell noch eine Runde hinterherschiebt. Theoretisch könnte man das Spiel sogar in der (nicht überfüllten) Straßenbahn spielen, denn die paar Karten kann man ohne weiteres in die Hemdtasche stecken, und das Spiel ist zu Ende, bevor die gewünschte Haltestelle erreicht ist. Nur Leute, die Denksport abgrundtief hassen, werden das Spiel nicht mögen, allen anderen sei es ans Herz gelegt.
Hersteller | Swan Panasia und Table Friends |
Autoren | Yin-Tang Liu |
Künstler | Odd Hackweider, Guan Chih Huang |
Spieler | 2 |
Denken | 9 |
Glück | 3 |
Geschicklichkeit | 0 |
Preis ca. | 2,99 € |
Schreibe einen Kommentar