Hot War: Battle for Oil
Was wäre wenn… diese Frage stellen sich sowohl Verteidigungsminister und Generäle als auch CoSim-Spieler. Der russische Herausgeber Zvezda, der in erster Linie militäische und andere Modelle produziert, ähnlich wie das bei uns bekanntere Revell, bietet für seine Modelle mit der Art of Tactic-Reihe CoSims an, die in verschiedenen historischen und pseudo-historischen Settins spielen.
So gibt es unter anderem ein Szenario, das zum Glück nicht wahr wurde, aber durchaus hätte wahr werden können. In Hot War – Battle for Oil gab es weder Glasnost noch Perestroika, dafür aber herrscht in einem fiktiven 1990 ein Ressourcenkrieg, da, wo die Ressourcen liegen – im mittleren Osten. Amerikanische und Sowjetische Einheiten versuchen, die Vorherrschaft über eben diese zu gelangen
.
Zunächst einmal – Es geht hier um eine CoSim, kein Tabletop, denn es gibt Hexfelder, und keine Maßbänder. Ansonsten aber ist Hot War durchaus auf Tabletoplevel einzuordnen – die Hexfelder sind allerdings praktisch für Marsch-, Schieß- und sonstige Befehle.
Kommen wir erst einmal zum Spielmaterial – für beide Fraktionen findet man eine kleine Task Force in der Einsteigerbox (Je 3 Einheiten Infanterie, je 3 Schützenpanzer (BTR-80 bzw. Bradley), je ein Kampfpanzer (T-72B bzw. Abrams) und je ein Helikopter (Mi-24 V bzw. Apache)), mit denen man schon eine ganze Reihe kleiner Szenarien spielen kann.
Die Panzer und Helikopter müssen allerdings noch zusammengebaut werden. Alle Modelle sind aus stabilem Kunststoff und dementsprechend natürlich auch bemalbar (Bauanleitungen liegen nicht bei, was aber nicht allzu tragisch ist; dafür gibt es Abziehbilder, um die bemalten Modelle mit entsprechenden Armeesymbolen etc. zu versehen.
Außerdem sind Counter für Feuer, Rauch und chemische Waffen vorhanden, ein Szenarioheft und natürlich die eigentlichen Regeln (in Englisch), Bodenpläne mit Hexfeldern, einige 3D-Hexfelder für Anhöhen und natürlich die Datenkarten für die Einheiten (und 2 auswischbare schwarze Filzmarker).
Auf 26 Seiten gelingt es durchaus, Grundregeln zu liefern, die eine Menge Facetten der modernen Kriegsführung berücksichtigen, und dennoch mit einem eher einfachen System klarkommen. Man braucht simple W6, mit denen man, um zu treffen, möglichst niedrig werfen sollte (wie niedrig bestimmt die Datenkarte der jeweiligen Einheit).
Das grundlegende Konzept ist, dass man seinen Einheiten Befehle gibt, diese entsprechend notiert, und diese dann ausgeführt werden – und zwar von beiden Seiten gleichzeitig. Hier sind die Hexfelder nützlich, da sie eindeutig den Weg beschreiben können, den eine Einheit zurücklegen soll, oder das Feld, auf das man feuern will. Je nachdem welche Einheit hier welche Ziele beschießt, werden dann entsprechend viel oder wenige Würfel geworfen, und nachdem mögliche Verteidigungspunkte aufgebraucht sind, Verluste abgestrichen, bis die Einheit gegebenenfalls vernichtet ist. Ebenfalls abgestrichen werden je nach Aktion Munition und Treibstoff, für all das gibt es auf den Einheitenkarten entsprechende Angaben. Insgesamt ein erstaunlich realistisches System, das hier mit recht einfachen, auch für CoSim-Neulinge bald verständlichen Regeln ermöglicht, moderne Gefechte zu simulieren.
Weitere Modelle kann man einzeln bei Zvevda erwerben – um damit größere Szenarien zu spielen. Für den Einstieg ins Hobby ist die Box aber ein gutes Grundgerüst, auf dem man dann je nach Interesse weiter aufbauen kann. Es ist allerdings zu bemerken, daß die Modelle dieser Produktlinie ganz bewusst nicht alle denselben Maßstab haben – aus Praktikabilitätsgründen, weil die Modelle auch selbständig vertrieben werden und weil das die Box sicherlich sprengen würde. Infanterie hat den recht verbreiteten 1:72 Maßstab, die Helikopter den 1:144er, und die Panzer liegen im Maßstab 1:100 vor.
Hersteller | Zvezda | |
Autor | Konstantin Krivenko | |
Künstler | k.A. | |
Spieler | 2+ | |
Denken | 6 | |
Glück | 5 | |
Geschicklichkeit | 0 (5 für das Bauen der Figuren) | |
Preis ca. | € 56,50 |
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