Steam Park
Was machen Roboter, wenn sie einmal nichts zu tun haben? Dieser Frage ist der Mailänder Verlag Cranio Creations nachgegangen und hat den Steam Park entdeckt, in dem sie wie in einem Vergnügungspark ihre Freizeit auf Fahrgeschäften verbringen können.
Leider ist das ganze aber in einer steampunkigen Welt angesiedelt, so dass der Betrieb der Parks auch zu einer gewissen Verschmutzung führt, die im Zaum gehalten werden muss. Und am Ende sollen die Attraktionen natürlich auch noch Geld einbringen.
In der großen Schachtel im heutzutage gebräuchlichen Quadratformat findet man:
- 18 Attraktionen (je drei Größen ind sechs verschiedenen Farbe
- 42 Besucherbots, je 7 in jeder von 6 Farbenl
- 20 Stände, je 4 in 5 Arten
- 4 Reihenfolgemarker
- 4 Start-Gelände
- 20 Zusatzgelände
- 4 Übersichtskarten
- ein Rundenzähler
- 4 Schweine
- eine Rundenleiste
- eine Schmutzwertungsleiste
- ein Stoffbeutel
- 34 Bonuskarten
- 84 Geldscheine (30 × 1 Danari, 20 × 5 Danari, 30 × 10 Danari, 4 × 50 Danari)
- 24 Spezialwürfel
- 48 Schmutzmarker
- die Spielregel
Die Regel kann bei Heidelberger heruntergeladen (PDF, 2,9 MB) werden.
Die meisten Teile stecken bei Auslieferung in Stanzteilen, aus denen sie sich leicht herausdrücken lassen. Die Attraktionen müssen dann noch zusammengebaut werden, wobei man darauf achten sollte, dass Vorder-, Rück- und Zwischenteil von der Farbe her zusammenpassen. Auch erfordert der Zusammenbau ein klein wenig handwerkliches Geschick; das ist aber nichts, was allzu große Probleme machen dürfte. Schön: auch nach dem Zusammenbau der Attraktionen passt alles noch in die Spieleschachtel, ohne dass an die Attraktionen wieder auseinander nehmen müsste.
Die Besucherbots sind kleine Holzfiguren. Die Würfel zeigen auch ihren sechs Seiten nicht Zahlen, sondern Symbole: neben einer Leerseite je einmal Hammer und Schraubenschlüssel (Attraktionen bauen), ein Zelt (Stände bauen), einen Bot (Besucherbots anlocken), zwei Besen (sauber machen) und einen Berg mit Schaufel (Bonuskarten spielen).
Zu Spielbeginn erhält jeder Spieler 6 Würfel, ein Startgelände und ein Schwein, alles andere ist allgemein verfügbar. Außerdem erhält man zufällig 6 Bonuskarten, von denen man 3 behält; der Rest wird wieder unter die Bonuskarten gemischt.
Das Spiel verläuft in 6 Runden mit je 4 Phasen.
Eine Runde beginnt mit der Würfelphase. In dieser würfelt jeder mit seinen Würfeln, wobei man seine Würfel so oft neu würfeln darf (und erwünschte Würfel auch liegen lassen kann), bis man mit dem Ergebnis zufrieden ist. Würfel, die man nicht mehr verändern will, legt man auf das Schwein.
Wenn alle Würfel auf dem Schwein liegen, nimmt man sich schnellstmöglich den Reihenfolgemarker mit der niedrigsten Zahl, der noch frei auf dem Tisch liegt. Wenn der vorletzte Reihenfolgemarker genommen ist (also nur noch ein Spieler würfeln kann), darf dieser letzte Spieler nur noch maximal dreimal würfeln.
Dann folgt die Schmutzphase. Für jedes Schmutzsymbol auf den Würfeln und für jeden Besucherbot im Park erhält man einen Schmutzmarker. Außerdem gibt es einen Bonus bzw. Malus, je nachdem, wie schnell man seine Würfel fertig gewürfelt hatte: auf den Reihenfolgemarkern 1/2/3/4 stehen Markierungen für -4/-2/0/+2 Schmutzmarker.
Es schließt sich die Aktionsphase an. Ab jetzt gilt in jeder Phase die Reihenfolge der Reihenfolgemarker. Man kann seine Würfelsymbole jetzt einsetzen.
Für Attraktionen benötigt man Würfel mit Bausymbol, und zwar pro Größenfeld einen Würfel. Man kann auch mehrere Attraktionen bauen, wenn man entsprechend viele Schraubenschlüssel-Symbole erwürfelt hat und die zu bauenden Attraktionen unterschiedliche Größe haben.
Attraktionen dürfen sich auf dem Bauplatz nicht berühren (auch nicht über Eck), es sei denn, die Attraktionen haben die gleiche Farbe, dann müssen sie sogar aneinander gebaut werden.
Dass eine einmal gebaute Attraktion nicht wieder verschoben werden darf, versteht sich wohl von selbst. Auf den Attraktionen werden dann die Besucherbots eingesetzt, die diese nutzen.
Ähnliches gilt für die Stände, die jeweils ein Standbausymbol kosten: auch hier darf eine Sorte immer nur einmal pro Runde gebaut werden, und auch diese dürfen andere Stände und Attraktionen nicht berühren. Die Stände haben ihre speziellen Fähigkeiten. Man kann bei Bedarf pro Runde und Sicherheitsdienst-Stand einen Besucherbot neu ziehen, einen Besucherbot für den Rest der laufenden Runde auf einen farblich eigentlich nicht passenden Platz stellen (und Einkommen erhalten), ein Würfelsymbol nachträglich ändern, Saubermachen-Symbole eines Würfels verdoppeln oder ein Besuchersymbol verdoppeln.
Für jedes eingesetzte Botsymbol darf der Spieler erst eine Botfigur beliebiger Farbe aus dem Vorrat nehmen, diese in den Beutel tun, gut mischen und dann wieder einen Bot ziehen. Am Ende sind also wieder sechs Bots im Beutel – aber nicht mehr unbedingt in sechs verschiedenen Farben.
Jede gezogene Botfigur darf man, wenn vorhanden, auf einen freien Platz auf einer gleichfarbigen Attraktion im eigenen Park setzen. Bots, die man nicht versorgen kann, ziehen gelangweilt zurück in den Vorrat.
Zum Saubermachen darf man für jedes Besensymbol einen Schmutzmarker entfernen (auf jedem Würfel stehen zwei Symbole, also pro Würfel bis zu zwei Schmutzmarker).
Außerdem darf man pro Würfel mit Bonuskartensymbol eine Bonuskarte ausspielen: diese geben einem Extrageld, wie viel, steht jeweils auf der Karte (zum Beispiel einen Denari pro blauem Feld im Park).
Wer Würfel besitzt, die jetzt noch nicht eingesetzt wurden / werden konnten, kann mit je einem Würfel mit Symbol (also nicht ein Würfel, der mit der Leerfläche liegen blieb) eine Parkerweiterung anbauen.
Nach der Aktionsphase kommt jetzt die Einkommensphase: für jeden Besucherbot gibt es drei Danari. Außerdem darf man seine Bonuskarten wieder auf 3 ergänzen: es werden für jede fehlende Handkarte getrennt zwei Bonuskarten gezogen, von denen man sich eine aussuchen darf.
Nach sechs derartigen Runden endet das Spiel: man muss noch eine Reinigungsgebühr zahlen, abhängig davon, wie viele Schmutzmarker man noch hat. Man sollte allerdings auf keinen Fall mehr als 30 haben, denn dann hat man auf jeden Fall verloren.Wer am Ende die meisten Danari hat, hat gewonnen. Bei Gleichstand gewinnt der von diesen Spielern, der mehr Besucherbots im Park hat.
Die Kombination aus Hektik (Würfeln) und Taktik (Bauen und Verwaltung der Parks) weiß zu gefallen. Es ist überraschend, welche Möglichkeiten sich aus den maximal sechs Würfelsymbolen ergeben; und wenn man während des Würfelns nicht wenigstens ein wenig an seine Bonuskarten und den bereits stehenden Park denkt, stellt man später fest, dass man meist die falschen Gebäude hat. Wichtig ist auch, ein wenig im Auge zu behalten, welche Roboter sich zur Zeit im Beutel befinden – wenn man mitzählt, dass bereits vier rote Roboter im Beutel warten und man als erster einer Runde noch eine rote Attraktion bauen kann, kann man diese wahrscheinlich auch gleich mit Besuchern füllen.
Die angegebene Zeit von 60 Minuten ist ziemlich korrekt – Spieler mit Analyseparalyse werden sich selbst meist in der Würfelphase ausschalten. Gelegenheitsspieler werden das Spiel lieben – Vielspieler zumindest mögen. Wer ein Weihnachtsgeschenk für eine spieleaffine Familie sucht, hat hier auf jeden Fall eine gute Option.
Hersteller | Heidelberger Spieleverlag | |
Autor | Lorenzo Silva, Lorenzo Tucci Siorrentino, Aurélien Buonfino | |
Künstler | Marie Cardouat, Matteo Zanfi, Matteo Cremona | |
Spieler | 2-4 | |
Denken | 7 | |
Glück | 5 | |
Geschicklichkeit | 3 | |
Preis ca. | 34,95 € (UVP, meist unter 30 € erhältlich) |
Steam Park bei Amazon
Steam Park bei Spiele-Offensive.de
Steam Park bei Milan Spiele
Schreibe einen Kommentar