Halle 2: Rollenspiel und mehr
Der erste Tag der diesjährigen SPIEL ist auch schon wieder vorbei, und noch sind meine Füße nicht mehr als nur leicht verärgert. Dafür haben wir heute ein Bild gesehen, bei dem wir nur noch mit den Ohren schlackern konnten: keine fünf Minuten nach der offiziellen Startzeit der SPIEL (naja, offiziell sollten die Tore um 10 Uhr aufgehen, um 5 vor 10 war der Zustrom aber bereits im vollen Gange) stand an einem Stand eine Schlange, die über die Breite von zwei Ständen hin und zurück ging, und alles nur für Leute, die die Spiele eines bestimmten Standes erwerben wollten. Der Stand: Japon Brand. Und, wie zu erwart befürchten war, waren heute Abend bereits elf Spiele komplett ausverkauft. Und bei den anderen war wohl auch nur noch ein sehr beschränkter Vorrat vorhanden.
Dass gut verkauft wurde, war aber nicht nur (wie schon Tradition ist) bei den Japanern zu hören. Sogar die Stände, die in der Halle 4 'ausgelagert' waren, waren sehr zufrieden. Dabei ist die Halle 4 nur teilweise in Verwendung – eine Doppelreihe Stände, mehr nicht – und die Halle ist von den drei anderen durch die Galeria getrennt, wo vor allem Aktionsspielbereiche für Kinder zu finden sind.
Im Rollenspielbereich muss besonders der neue Abenteuerband der Redaktion Phantastik genannt werden. Hier findet man zwei Abenteuer und eine kleine Übersicht über Wien als Gaslicht-Abenteuerschauplatz. Außerdem hatte die Redaktion einen Schnellstarter („Trailer“) für Wolsung ausliegen, mit dem man einen schnellen Einstieg in das Steampunkige Rollenspiel schaffen soll. Und bei den 'kleinen' Rollenspielverlagen (für variabele Werte von 'klein‘) hatte auch der Mantikore-Verlag etwas schönes neues: Unter "Dunkles Vermächtnis“ gibt es ein Abenteuer in Schnutenbach.
Rollenspielverlage machten aber nur einen kleinen Teil der Halle 2 aus, die Comic Action , die LARP-Stände und auch eine ziemliche Menge Verkaufsstände – sowohl spielbezogene als auch Futteralien – nahmen eine Menge Platz weg,, zudem gab es auch eine ziemliche Menge Brettspielverlage mit mehr oder weniger fantastischen Themen.-
An vielen Ständen für Spiele und auch für viele angekündigte Spiele ertönte das Zauberwort 'Kickstarter‘, wobei der Begriff zwar meist aber nicht immer die gleichnamige Plattform bezeichnete. So wird >Pluff von Spieltrieb bei StartNext finanziert, und ist gerade heute in die Fanphase eingetreten.
Für diese Kickstarter-Projekte werden wirt in den nächsten Tagen dann auch unser Erstverkaufstagsversprechen anpassen, damit Rezensionen auch zum Start des Kickstarters möglich sind.
Ein Spiel, dass eben weil Crowdfunding durchgeführt wurde, vor einiger Zeit auch in unseren Finanzexperten erwähnt wurde, ist "Boss Monster“ von Brotherwise Games, bei dem man Dungeons baut.
Monster waren überhaupt ein häufiges Motiv heute, bei "Wanted: Igor!“ von Kvasir Games aus Dänemark baut man Monster für Dr. Viktor von Frankenstein. Das Spiel enthält nicht nur die Regeln sondern sogar eine Reihe der dazu gehörigen Karten (die, die Text enthalten) sowohl in einer englischen, einer dänischen und einer deutschen version.
Mehr Monster: in "Monster Hero Academy“ von Blue Mana Games ist man nicht ein Monster, das dort zur Schule geht, sondern ein Tutor, der die neuen Schüler unterstützt.
Noch mehr Monster: Bei "Monster Derby – Road Rage!“ von Gorilla Games hält eine Gruppen von Monstern ein Wettrennen ab, wobei alle Mittel erlaubt sind. Man darf also auch versuchen, andere Monster zu verprügeln. Schwierig wird dies zum einen dadurch, dass man nicht weiß, welches Monster welchem Spieler gehört (und welche Monster eventuell 'leer' sind), zum anderen dadurch, dass die Spieler erst mit allen Monster einmal ziehen müssen, bevor ein Monster ein zweites Mal ziehen kann.
Mind Fitness Games hatte neben einer Neuauflage von "SixmaKing“ mit drei zusätzlichen Spielfiguren vor allem als neues Spiel "Charta Krymenesiae“. Bei diesem Spiel verbündet man sich mit Seemonstern (jawohl, wieder Monster), um in einer Insellandschaft möglichst viel gelände zu erobern.
Von den nicht "monströsen“ Spielen ist wohl vor allem "Safebreaker“ von North and South Games zu nennen. Das ist ein schnelles, kleines Denkspiel im Stile von Sleuth, bei dem glühende Hirnwindungen vorprogrammiert sind.
In Halle 4 fiel uns dann sofort ein Stand auf, der ein wenig 'aus dem Rahmen fiel‘: Viennese aus Riga produziert unter verschiedenen Labeln Spiele zur Jugendarbeit, beispielsweise in Schulen, psychologisch-erzieherische Spiele und Spiele für die Erwachsenenbildung (beispielsweise Teamwork, Entscheidungsfindung etc. in Unternehmen). Die Firma hatte allerdings nur Ansichtsexemplare in einer Art Print-n-Play-Version dabei, während die eigentlichen Spiele selbstverständlich auf wesentlich stabilerem Material daherkommen. Für den deutschen Markt sucht man hier noch sowohl einen Vertriebspartner und Übersetzer oder einen Lizenznehmer.Wir drücken von hier aus die Daumen.
Und nicht in Hallen 2 oder 4 sitzt natürlich Schmidt Spiele, bei denen wir heute auch waren. Hier haben wir eine ganze Reihe interessanter Spiele bewundern dürfen, die wir demnächst auch zu rezensieren hoffen, unter anderem (aber nicht nur) "Carcassonne Goldrush“, "Adventure Tours“ oder auch "TrakkX“, das wie eine Mischung aus Rummikub (bzw. MyRummy, da wir über Schmidt Spiele reden) und Qwirkle wirkt.
So viel für heute, morgen geht es dann weiter.
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