Sushi Draft
Dass Sushi das Lebensmittel ist, an das man zuerst denkt, wenn es um Japan geht, ist sicherlich unbestritten. Takahiro hat daraus ein hübsches kleines Spiel gemacht, in dem die Spieler in die Rolle von Kindern schlüpfen, die eine Sushi-bar besuchen. Einerseits wollen sie möglichst viel Sushi einer Sorte essen, andererseits hat die Mutter ihnen einen leckeren Pudding in Aussicht gestellt, wenn sie möglichst viele verschiedene Sorten probieren – welches Ziel mag man wohl eher erreichen?
Das Spiel kommt in einer sehr ambientemäßigen Aufmachung daher: in einer Bambusschachtel (wenn auch noch mal eine Plastikschachtel innendrin liegt). Sowohl die 18 Wertungschips (aus Karton, stabil) und die 32 Sushi-Karten (hervorragendes, widerstandsfähiges Material, beschichtet) sind rund – das macht zwar das Mischen ggf. etwas schwieriger, aber hübsch ist es trotzdem. Die Karten zeigen jeweils eine Art Sushi (es gibt zwei Joker, die eine gemischte Platte zeigen), und auf einigen ist etwas Wasabi zusätzlich abgebildet – das ist aber nur für die fortgeschrittene Regel wichtig.
Zu Beginn werden die Wertungschips verdeckt gemischt und dann nach Sorte gestapelt; die Karten werden gemischt und jeder Spieler erhält 6 Karten. Davon sucht man sich erst einmal eine aus, die man essen will. Diese wird von allen Spielern gleichzeitig aufgedeckt.
Nun sucht man sich aus den übrigen 5 Karten eine aus, die man behalten möchte, und gibt den Rest nach links. Aus der behaltenen und den so erhaltenen Karten sucht man wieder eine aus, die aufgedeckt wird, und gibt wieder alle außer einer weiter – so oft, bis man 5 Karten vor sich aufgedeckt hat, die letzte wird nicht gewertet. (Das ist ein sog. Drafting-Mechanismus, den man beispielsweise von 7 Wonders kennt.)
Nun erhält der, der die meisten einer Sorte Sushi (Ikura/Lachsrogen, Ebi/Garnele, Maguro/Thunfisch, Tamago/Omelette oder Kappa/Gurke) einen Wertungschip, und wer die meisten verschiedenen Sorten hat, bekommt einen Pudding. In der zweiten Runde wird nach Rechts weitergegeben, in der Dritten wieder nach Links, und dann werden die Punkte auf den Wertungschips zusammengezählt.
Klingt einfach? Ist es auch.
Die Anleitung (übrigens in Japanisch, Englisch, Deutsch und Französisch) wirkt beim ersten Lesen zwar ein wenig holprig, ist dann aber doch verständlich.
Wichtig ist, im Auge zu behalten, was welcher Mitspieler sammelt, denn das gibt ggf. Aufschluss darüber, was er weitergibt und was nicht. Wenn man merkt, dass man ohnehin nicht bei den Mehrheiten viel punkten kann, ist es sinnvoll, auf den Pudding zu spekulieren.
Außerdem ist im Kopf zu behalten, dass es von jeder Art Sushi unterschiedlich viele gibt – wie viele, ist auf dem Rand der „Teller“ (denn so sehen die Karten aus) zu erkennen. Allerdings bekommt man für die Mehrheit der Sushi, von denen es mehr gibt, auch mehr Punkte (wie viele genau weiß man allerdings vorher nicht, die Wertungschips sind ja verdeckt).
Insgesamt spielt sich eine Runde Sushi Draft recht schnell. Allzu anspruchsvoll ist es nicht, dafür eher originell, vor allem was die Aufmachung angeht. Vielleicht eignet es sich ja gut als Pausenfüller, wenn man mal ein paar Freunde zum Sushiessen eingeladen hat?
Angekündigt ist jedenfalls, dass im jetzigen Oktober – hoffentlich mit Erscheinen jetzt auf der SPIEL – Blue Orange den europäischen Vertrieb übernimmt und das offenbar mit einer Neuauflage (Das Bild der Schachtel spricht dafür). Wir dürfen also gespannt sein.
Hersteller | KogeKoge Dô, europäische Version von Blue Orange (EU) | |
Autor | Takahiro | |
Künstler | Takahiro | |
Spieler | 3-5 | |
Denken | 4 | |
Glück | 4 | |
Geschicklichkeit | 1 (Mischen von runden Karten) | |
Preis ca. | € 12 (? – Neuausgabe zur SPIEL) |
[…] einem solchen Kaiten-Sushi befindet man sich beim Spiel Sushi Go. In einigem erinnert das Spiel an Sushi Draft, aber es hat nicht viel mit dem Spiel zu tun, außer dass sowohl das Thema als auch der […]