tatort – das spiel
Nein, das ist kein Tippfehler, der Name des Spiels hat, genau wie der Titel der Serie, keine Großbuchstaben (im folgenden werde ich ihn aber, dem allgemeinen Sprachgebrauch folgend, doch kapitalisieren). Und ja, es geht bei diesem Spiel tatsächlich um die sonntägliche Fernsehserie, die länger als die Lindenstraße läuft – der Tatort war bereits ca. 15 Jahre alt, als die Lindenstraße anlief.
Das Spiel ist ein offizielles Lizenzprodukt. Der moses.-Verlag hat sich die Lizenzrechte gesichert und vertreibt neben dem Brettspiel noch eine ganze Menge anderes Fanmaterial, neben einem Quiz, einem Quizbuch und Stadt-Land-Fluss-Blöcken auch Notizbücher, Tassen, Stifte, Schlüsselanhänger, Wecker…
Das Brettspiel – denn nur um das geht es hier – kommt in einer großen Schachtel, die ausnahmsweise einmal sinnvoll ist. In ihr findet man
- ein Spielbrett
- ein dicker Notizblock
- 6 Spielsteine
- 25 Bonuschips
- 15 Bounskarten
- 336 Fragenkarten
Auf jeder Fragenkarte findet man drei Fragen, insgesamt sind es also 1.008 Fragen zum Thema Tatort. Die Chips stecken in einer Stanzkarte, lassen sich aber sehr gut herauslösen. Die Spielsteine sind einfache runde Holzsteine in kräftigen, deutlichen Farben. Auf den Chips und den Bonuskarten findet man je eins von fünf Symbolen, auf den Karten zusätzlich eine Zahl von 2 bis 4. Der Notizblock ist einseitig dunkelblau mit dem Logo der Serie bedruckt, auf der anderen weiß.
Alles in allem macht das Material den Eindruck, wohl durchdacht zu sein. Anstelle eines eigenen Kistchens für die Fragenkarten ist das Spielbrett gleichzeitig ein Einsatz für die Spieleschachtel, in den die Fragenkarten nach Themengebiet getrennt eingesetzt werden können – eine ungewöhnliche, nette Idee, nur leider macht das das Weitergeben der Fragen ein wenig schwierig.
Die Themenbereiche der Fragenkarten überlappen sich. Im einzelnen sind es
- Classics – Fragen zu den Tatorten von 1970-1999
- Modern Times – Fragen zu Tatorten ab 2000
- Faktencheck – Fakten, Quoten etc.
- Städte – Fragen zu Tatort-Städten und Drehorten
- Kuriositäten zum Thema
- Backstage – Schauspieler, Drehbücher, Filmmusik etc.
Das Spielbrett zeigt einen Laufweg von insgesamt 30 Feldern, Ziel ist es, den Parcours zu durchlaufen und als erster das Zielfeld zu erreichen. Allerdings gibt es für richtige Antworten nicht immer nur einen Punkt. Von den Bonuskarten liegen immer vier offen und können gegen Chips eingetauscht werden – siehe unten.
Der 'Quizmaster' (Spieler, der am weitesten hinten auf dem Spielplan steht) wählt eine Kategorie, nimmt sich die vorderste Karte und sucht sich aus den drei Fragen eine aus. Die Antworten stehen auf der Rückseite und sollten nicht gezeigt werden, denn nun dürfen alle Spieler (wie es scheint, auch der Quizmaster) sich die Antwort auf einem Notizzettel notieren. Jetzt wird auch klar, weshalb der auf einer Seite so dunkel ist: so kann man nicht durchs Papier hindurch erspähen, was ein Mitspieler antwortet.
Wenn alle ihre Antwort aufgeschrieben haben, wird die Antwort bekannt gegeben und, beginnend beim Quizmaster, erhält jeder Spieler mit einer richtigen Antwort einen Bonuschip.
Anschließend darf jeder Spieler, wieder beginnend beim Quizmaster, einen oder auch mehrere Chips einsetzen, um weiter zu ziehen. Entweder nutzt man einen Chip für ein Feld, oder man tauscht den Chip ein gegen eine offen liegende Bonuskarte, die das gleiche Symbol zeigt wie der Chip, und darf dann entsprechend zwei, drei oder gar vier Felder vorrücken. Fremde Figuren dürfen hierbei übersprungen werden; die so übersprungenen Felder werden nicht mitgezählt.
Durch die Zugmechanik hat der jeweils hinten liegende Spieler einen leichten Vorteil (weil er sich die schnelleren Bonuskarten sichern kann, wenn er entsprechende Chips hat und die Fragen nach eigener Kenntnis aussuchen kann), weshalb es schon sinnvoll ist, den am weitesten zurück liegenden Spieler als Quizmaster zu nehmen. Wenn der allerdings längere Zeit Quizmaster ist, darf er die Rolle auch weitergeben – einen speziellen Mechanismus hierfür gibt es nicht.
Ein Quizspiel steht und fällt natürlich mit der Qualität der Fragen – und da muss man dem Tatort-Brettspiel hohes Lob zollen. Auch Tatort-Verweigerer haben (zum Teil natürlich auch durch die Presse) oftmals eine Chance, richtig zu antworten – auch weil oft ja/nein-Fragen oder Mutliple-Choice-Fragen gestellt werden. Und böse 'Klöpse' – also Fragen, auf die eine falsche Antwort vorgegeben wird – sind uns nicht aufgefallen.
Natürlich hat ein Tatort-Fan bessere Chancen, die Fragen richtig zu beantworten, aber Spaß macht das Spiel trotzdem. Als Gechenk sollte man es dennoch vor allem für Freunde des Krimis vorsehen.
Hersteller | moses. Verlag GmbH | |
Autor | Marco Teubner, Heinrich Glumpler, François Werner | |
Künstler | Stephanie Dünhölter, Dorina Teßmann, Kirsten Küsters | |
Spieler | 2-6 | |
Denken | 7 | |
Glück | 4 | |
Geschicklichkeit | 0 | |
Preis ca. | 29,95 € |
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