RoboRama
Aus den Niederlanden kommen eine ganze Reihe Spiele, von den verschiedensten Spieleverlagen. Viele von ihnen haben ein typisches Aussehen, so dass man ihnen mit ein wenig Wissen ihre Herkunft ansieht. Aber es gibt auch Verlage die aus diesem Schema ausbrechen, und deren Spiele rein äußerlich genausogut aus jedem anderen Land stammen könnten.
Ein solcher Verlag ist Playthisone aus Schoonhoven. Die Spiele könnten rein vom Aussehen her auch aus Deutschland kommen, beispielsweise von Kosmos oder Amigo. So zum Beispiel auch RoboRama, das mit sehr großen Figuren prunkt, die mich auf den ersten Blick zum Beispiel an die Figuren aus RoboRally erinnerten, auch wenn sie wesentlich größer sind.
In der Schachtel findet man:
- ein Spielbrett
- 16 Roboterfiguren in vier verschiedenen Farben
- eine besonders große Roboterfigur
- 24 Roboterkarten
- 24 ChaosBot-Karten
- die Spielanleitung auf Deutsch, Englisch, Französisch und Niederländisch
Die Spielregeln kann man auch von der Webseite von Playthisone herunterladen. Die Figuren sind wie gesagt groß und massiv, wobei vor allem der mehrfarbige ChaosBot heraussticht, den man so ohne weiteres auch als Kinderspielzeug finden könnte. Die Roboterkarten sind dick, man könnte sie schon als Kartonstücke bezeichnen, während die ChaosBot-Karten normale Spielkartenqualität haben.
Was die Sprachen angeht, eine kleine Beckmesserei: auf der Rückseite der Schachtel stehen neben dem niederländischen Text die niederländische und belgische Flagge, neben dem englischen Text die britische und die amerikanische, neben dem französischen Text die französische und die belgische. Neben dem deutschen Text steht aber nur die deutsche Fahne – ich vermisse hier ein wenig die belgische, österreichische, luxemburgische, schweizer und/oder liechtensteiner Fahne – wobei nur eine weitere auch gereicht hätte (angesichts des Verlages und der anderen Sprachen hätte ich hier die belgische Flagge gerne gesehen…).
Auf dem Spielfeld (8 × 8 Felder) sind in den Ecken die Starthöfe für die Roboter farbig markiert, auf jedem Feld steht entweder eine Anzahl Zahnräder (1-5). ein Chip oder ein Fragezeichen. Die Roboterkarten zeigen ebenfalls Zahnräder von 1-5 und einen Chip. Die ChaosBot-Karten zeigen verschiedene Zugoptionen, die ich weiter unten ansprechen werde.
Ziel des Spiels ist es, seine Roboter in die gegenüberliegende Ecke des Spielfeldes zu bewegen. Hierfür zieht man seine Roboter – immer einen pro Zug. Man darf hierbei nicht abknicken, und nur einmal eine beliebige Anzahl direkt hintereinander stehender eigener Roboter überspringen, wenn die Zugweite hierfür ausreicht. Auch sind die fremden Zielzonen tabu, genauso wie die eigene Startzone. Wie weit man ziehen darf(muss), wird über die Roboterkarten bestimmt. Zu Spielbeginn stehen einem alle zur Verfügung (liegen in einer Reihe vor dem Spieler), eine verwendete wird aus der Reihe 'nach oben' geschoben, wo diese eine neue Reihe bilden. Eine Karte darf nicht verwendet werden, wenn sie in der oberen Reihe liegt, man muss also zusehen, dass man die Karten wieder reaktiviert.
Das kann man tun, indem die Roboter auf bestimmten Feldern des Spielfeldes stehen bleiben. Wer auf einem Feld mit einer Anzahl Zahnräder stehen bleibt, darf die entsprechende Roboterkarte reaktivieren, bevor die Roboterkarte des aktiven Zuges deaktiviert wird – man kann also nicht die Karte, die man für einen Zug verwendet, durch denselben Zug reaktivieren. Wer auf einem Fragezeichen-Feld stehen bleibt, darf eine beliebige Roboterkarte (mit Ausnahme der aktuell verwendeten) reaktivieren.
Die Chipkarte kann man ebenfalls verwenden, um eine Roboterkarte zu reaktivieren, auch hierfür muss ein Roboter auf einer Roboterkarten-Zahl stehen, die reaktiviert werden soll. Diese Aktion ersetzt den normalen Zug. Auch die Chipkarte kann über einen Roboter, der auf einem Feld mit Chip stehen bleibt, reaktiviert werden.
Das sind bereits die Basisregeln, mit denen sich gut spielen lässt. In einer Erweiterung kann man auch mit den Rückseiten der Roboterkarten beginnen, die jeweils eine Sonderaktion darstellen neben den normalen 1-5 und Chip-Abbildungen, zum Beispiel ein Diagonalzug, ein Rösselsprung oder ähnliches. Wer mit einer Roboterkarte einen normalen Zug macht, deaktiviert die Karte wie üblich, dreht sie aber nicht um. Wer sie reaktiviert, dreht sie auch nicht um. Wer aber die Sonderaktion verwendet, muss die Karte beim Deaktivieren umdrehen – jede Sonderaktion steht also genau einmal pro Partie zur Verfügung.
Und schließlich gibt es noch eine Version mit dem ChaosBot. Hierfür erhält jeder Spieler eine Anzahl der ChaosBot-Karten, mit denen man den ChaosBot bewegen kann, mit dem Laser des ChaosBots Roboter deaktivieren (die erst nach dem nächsten Zug des betreffenden Spielers wieder aktiviert werden), mit dem ChaosBot Roboter schieben und so weiter. Jede dieser Karten kann nur einmal verwendet werden.
Zusätzlich gibt es noch eine Reihe weiterer Regeloptionen einer Einschränkung der Spezialoptionen, identischen ChaosBot-Karten für alle Spieler, etc.
Das Spiel erinnert nicht nur ungefähr an Halma – der Vergleich kam in meiner Testrunde sofort auf, auch ohne dass ich es extra erwähnt hätte. Den Spielern gefiel das Spiel dennoch, weil durch die Beschränkung der Zugmöglichkeiten eine ganz andere Dynamik in das Spiel kommt als beim normalen Halma durch die Sprungketten. Dennoch sollte man zumindest ein klein wenig für Halma übrig haben, um auch RoboRama zu mögen.
Zwar steht auf der Schachtel 2 bis 4 Spieler, zu dritt ist das Spiel aber ein wenig unausgeglichen. Die angegebene Dreiviertelstunde passt aber recht gut.
Hersteller | Playthisone | |
Autor | Dennis Kirps, Gérard Pierson | |
Künstler | Franz & Imelda Vohwinkel | |
Spieler | 2 oder 4 | |
Denken | 8 | |
Glück | 0 – 3 | |
Geschicklichkeit | 0 | |
Preis ca. | 29,90 € |
RoboRama bei Amazon
RoboRama bei Spiele-Offensive.de
RoboRama bei Milan Spiele
Schreibe einen Kommentar