Spiel des Wissens (Neuauflage 2014)
Unter den Quizspielen ist das Spiel des Wissens in Deutschland einer der beiden 'großen Klassiker‘, neben Trivial Pursuit. Von beiden erscheinen in unregelmäßigen Abständen auch neue Ausgaben, in denen die Fragen (zumindest teilweise) an das aktuelle Geschehen angepasst werden – Fragen wie nach der Anzahl der Mitgliedsstaaten der UdSSR haben sich inzwischen überlebt.
Dieses Jahr war es wieder einmal Jumbo, und damit das Spiel des Wissens, das eine neue Ausgabe erlebte. Wie macht sich das 30 Jahre alte Spiel heutzutage?
In der Schachtel findet man:
- ein doppelseitiges Spielbrett
- 1 roter Holzwürfel
- ein Kartenspender
- 6 Spielfiguren
- 36 Weltenringe
- 126 Fragekarten Allgemeinwissen
- 126 Fragekarten Spezialwissen (je 21 in 6 Wissensgebieten)
- die deutsche Spielregel
Die Spielfiguren und Weltenringe sind aus Plastik, die Karten haben normale Qualität. Der 'Kartenspender' ist der Plastikeinsatz der Schachtel, der getrennte Fächer für die verschiedenen Fragen und Wissensbereiche bietet.
Der Parcours, den man auf dem Spielbrett durchlaufen muss, ist 40 bzw. 150 Felder lang, um verschiedene Spiellängen anzubieten. Im Endeffekt bewegt man sich von der Erde auf einem Kurs durch das Sonnensystem, wobei man auf den verschiedenen Planeten anhalten muss.
Auf den Fragekarten stehen auf der Vorder- und Rückseite je vier Fragen, zwei leichte und zwei schwere, bei 2×126 Karten sind das 2016 Fragen. Die 'leichten' Fragen sind gedacht für 'Kinder zwischen 8 und 12 Jahren‘, so dass auch ein Ausgleich beim Spiel in einer Familie stattfinden kann.
Das Spiel verläuft recht simpel: Wer am zug ist, würfelt und zieht so viele Felder vor. Wenn man hierbei auf einem normalen Feld landet, muss man eine Allgemeinwissen-Frage beantworten, und darf dann noch einmal würfeln. Insgesamt kann man so in einem Zug maximal dreimal würfeln und ziehen, dann ist auf jeden Fall der nächste Spieler an der Reihe (so wird verhindert, dass ein Spieler im Alleingang bis zum Ziel durchzieht).Wer auf einem Meteorfeld landet, muss eine Frage aus dem – farbig markierten – Wissensgebiet des nächsten Planeten beantworten, um weiter ziehen zu dürfen. Einen Planeten darf man nicht überspringen, sondern muss seinen Zug hier beenden (wobei überschüssige Würfelaugen verfallen), und darf erst weiter ziehen, wenn man eine Frage des Wissensgebietes korrekt beantwortet hat. Um dies zu markieren, wird ein Planetenring der entsprechenden Farbe über den Spielstein gelegt, der also beim Spielende Ringe aller sechs Farben tragen sollte.
Nachdem der Planet Pluto erreicht und die Frage richtig beantwortet wurde, darf man pro korrekt beantworteter Allgemeinwissen-Frage noch ein Feld vorrücken (man würfelt also nicht mehr), wer als erster das Ende der Bahn (den 'Planeten Galaxia‘) erreicht, hat gewonnen.
Taktik kann man hier nicht einsetzen, der Spielerfolg hängt allein davon ab, wie viele der Fragen man beantworten kann und wie viel Würfelglück man hat – Wer Pech hat, kommt in einer Runde mit lauter korrekt beantworteten Fragen nur halb so weit wie jemand, der keine Frage beantwortet hat, aber Würfelglück hat.
Damit hängt also alles von den Fragen ab – und genau hier ist das Spiel ein wenig enttäuschend, aber nicht, weil die Fragen zu einfach oder zu kompliziert wären. Eine der ersten Fragen, die in unserer ersten Testpartie gestell wurden, war "Was tut jemand, der online ist?“ Die erwartete Antwort laut Karte war "Im Internet surfen“ – was für einige Mitspieler mehr als überraschend war, denn e-Mail abrufen und Internetbanking (auch mit Apps) kann man auch ohne zu surfen. Eine Conga ist nicht nur, wie auf der Karte angegeben, eine Trommel, sondern auch ein Tanz – wie jeder, der den Film Die Maske gesehen hat, sich wohl erinnern wird. Und das Netz, mit dem man in der ganzen Welt kommunizieren kann, ist doch wohl eher das Telefonnetz als das wesentlich weniger verbreitete, aber vom Spiel als korrekte Antwort vorgegebene Internet. Auch überraschte uns, dass laut dem Spiel Der Beißer (gespielt von Richard Kiel) nur in Moonraker aufgetaucht sein sollte, und Der Spion, der mich liebte komplett unterschlagen wurde. Bei derartigen Überreaschungen ist schon zu vernachlässigen, dass der Detektiv, dem Sir Arthur Conan Doyle Leben gab, "Sherlock Homes“ (sic!) heißen soll.
Zwei Punkte, über die es bei uns Diskussionen gab, waren dann, ob Rantanplan Lucky Lukes Hund sei (eigentlich ist er Wachhund im Gefängnis, wo die Daltons einsitzen), und ob die Lindenstraße uneingeschränkt die am längsten laufende Serie im deutschen Fernsehen sei (deutsche Serie ja, aber auf Fox HD – auch das gehört zum deutschen Fernsehen, auch wenn es Pay-TV ist – läuft zur Zeit Doctor Who nahezu parallel zur britischen Ausstrahlung, und Doctor Who stammt bereits aus dem Jahre 1963.)
Wenn man sich auf derartige Ungenauigkeiten einlässt (und notfalls Wikipedia auf dem Smartphone oder Computer abfragen kann), ist die Auswahl der Fragen aber recht nett und bunt gemischt – wobei mich überraschte, wie viele Leute in meiner Testrunde in jeder Runde dreimal würfeln durften. Das dürfte aber eher der Zusammenstellung der Runde geschuldet sein – nicht jeder hatte ein derart gutes Ergebnis, die meisten Menschen dürften von den Fragen doch gut gefordert sein.
Hersteller | Jumbo | |
Autor | k. A. | |
Künstler | k. A. | |
Spieler | 2 bis 6 | |
Denken | 6 | |
Glück | 7 | |
Geschicklichkeit | 0 | |
Preis ca. | 29,99 € |
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