Quartex
Die Feiertage sind vorbei, und in der nächsten Zeit kommen die Spiele wieder in 'normalerer' Mischung. Allerdings fange ich jetzt mit einem Spiel an, das man zumindest in gut sortierten Läden finden sollte – den Verlag habe ich jedenfalls noch nicht im Supermarkt gesehen.
Wenn man auf die Rückseite der Spieleschachtel blickt, sieht Quartex aus wie ein ganz normales Domino, mit quadratischen Steinen. Aber es ist deutlich mehr. Auf der Rückseite steht schon etwas von Punkten, die man sammeln soll – das ist schon deutlich weiter gehend als 'einfaches' Domino.
In der nicht allzu großen quadratischen Schachtel findet man:
- die Spielregel auf Deutsch, Französisch, Italienisch und Englisch
- ein Stoffbeutel
- 55 beidseitig bedruckte Lege-Plättchen
- 40 Chips (je 10 in 4 Farben)
- 5 Sichtschirme
Anders als bei den letzten beiden Spielen mit einem solchen Beutel ist der Beutel dieses Mal aus einem samtartigen Stoff – und wird mit den Plättchen nur halb gefüllt, so dass man sie darin gut durchmischen kann. Die Plättchen und Chips waren bereits voneinander getrennt in Plastiktütchen zu finden, bestehen aber aus recht dünn wirkendem Karton. Der ist aber stärker als es auf den ersten Blick den Anschein hat.
Das gleiche gilt für die Sichtschirme, die allerdings arg niedrig sind – ein ungewollter Blick auf die dahinter liegenden Plättchen ist leider recht schnell geschehen. Auf der Innenseite der Sichtschirme sieht man in Piktogrammen die wichtigsten Spielregeln. Letztere kann man auch von der Webseite des Spiels downloaden.
Die Regeln sind recht schnell zusammengefasst. Nachdem so viele Plättchen entfernt wurden, dass die übrigen ohne Rest durch die Anzahl der Spieler geteilt werden können, erhält jeder Spieler fünf Plättchen, die hinter den Sichtschirmen versteckt werden. Die Chips werden bereit gelegt, jeweils in Stapeln mit den vier verschiedenen Symbolen.
Beginnend mit dem jüngsten Spieler und dann reihum hat jeder Spieler in seinem Zug vier Dinge zu tun.
Zunächst einmal legt er ein Plättchen an die Auslage an, wobei die in den Ecken gezeichneten Symbolviertel alle zusammen passen müssen. Da auf beiden Seiten des Plättchens Symbolviertel zu sehen sind, kann man das Plättchen auch umdrehen. Allerdings sind auf Vorder- und Rückseite einer Ecke die gleichen Symbolteile zu sehen, so dass man die Plättchen nicht unbedingt umzudrehen braucht, um zu wissen, was dort steht – andererseits wird man auch nicht davon überrascht, dass ein Plättchen wegen falscher Symbolreihenfolge nicht anlegen kann, aber verrät, dass man es besitzt.
Wenn hierdurch ein Symbol komplettiert wird (also das vierte Viertel gelegt wird), erhält der Spieler einen Chip mit dem entsprechenden Symbol.
Nun darf man seinen Vorrat wieder auf fünf Plättchen auffüllen.
Im letzten Teil des Zugs gibt man den Beutel an den nächsten Spieler weiter.
Wenn man einmal tatsächlich nichts anlegen kann, zeigt man seine Plättchen vor – wenn ein anderer Spieler dennoch eine Anlegemöglichkeit findet, muss man diese Möglichkeit nutzen. Ansonsten darf man seine Plättchen durch fünf neue aus dem Beutel ersetzen und hoffentlich dann anlegen. Wenn man den ganzen Beutel durchgegangen ist, ohne eine Anlegemöglichkeit zu finden, erhält man fünf Plättchen als Minuspunkte und scheidet aus dem laufenden Spiel aus – auch wenn man durch andere Spieler wieder die Möglichkeit erhält, noch etwas anzulegen, darf man nicht mehr anlegen.
Spätestens wenn der Beutel leer ist, werden die Spieler der Reihe nach ausscheiden oder ihre letzten Plättchen anlegen können. Anschließend wird abgerechnet.
Jedes Plättchen, das die Spieler gesammelt haben, ist Punkte wert – und zwar so viele Punkte, wie noch Plättchen im Vorrat liegen. Je mehr Plättchen also verteilt wurden, desto weniger ist jedes Plättchen wert. Dazu kommen noch so viele Minuspunkte, wie der Spieler noch nicht angelegte Plättchen besitzt. Es gewinnt der Spieler, der am Ende die meisten Punkte hat.
Wer denkt, es mit einem einfachen Domino-Klon zu tun zu haben, wird bei der Abrechnung schmerzhaft aus seinen Träumen gerissen werden. Der Mechanismus, nach dem die Chips weniger wert werden, wenn mehr von ihnen ausgegeben wurden, ist eine besondere Schwierigkeit, weil man nicht zu viele, aber dennoch einige Chips haben will – und weil man sich immer überlegen muss, ob man lieber einen wertvollen Chip erwirbt oder einen eher wertlosen, dessen neuer Wertverlust aber einen Konkurrenten schmerzhafter trifft als einen selbst.
Während das Spiel für Vielspieler sicher auch seinen Reiz hat, ist es wohl vor allem für Gelegenheitsspieler gedacht. Aber grundsätzlich passt es in jeden Spieleschrank.
Hersteller | Game Factory | |
Autor | Tim W.K. Brown | |
Künstler | O. Freudenreich | |
Spieler | 2 – 5 | |
Denken | 7 | |
Glück | 6 | |
Geschicklichkeit | 0 | |
Preis ca. | 25 € |
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