Artistik

Circus Grandioso

Circus GrandiosoHereinspaziert, hereinspaziert. Hier bei uns sehen Sie Wunder und Geheimnisse, die Sie sich nicht vorstellen können. Frauen mit Bärten, Jongleure, die Kettensägen jonglieren, Feuerschlucker und Tierdressur auf allerhöchstem Niveau. Unübertroffen: unsere Pyramide aus Tieren. Unser Zelt ist nur so hoch, weil die Pyramide sonst nicht hinein passen würde…

Nun, zumindest die genannte Pyramide kann man sich tatsächlich ansehen, im Racy-Spiel Circus Grandioso. Die Spieler bauen eine Tierpyramide aus verschiedensten Tieren, auch wenn die komplette Höhe wohl nur selten erreicht werden wird.

Wer sich darüber wundert, dass wir das Spiel erst jetzt rezensieren: Auch wenn Circus Grandioso bereits Mitte 2012 erschienen ist, haben wir es 2012 in Essen nicht gesehen, und erst letzten Oktober ein Rezensionsexemplar erhalten.

Die Schachtel ist sehr klein und quadratisch (11,2 cm × 11,2 cm × 4,2 cm), so dass man sie leicht mitnehmen kann. In der Schachtel selbst findet man dann

  • 63 Karten mit Zirkustieren bzw. Clowns
  • die Spielregel auf Englisch und Deutsch
  • ein großer Spielstein "Zirkusdompteur“

Die Spielregel kann man auch auf der Webseite des Spiels herunterladen, auch gibt es hier eine Solo-Variante und Expertenregeln, die es nicht in den Druck geschafft haben.

Die Spielkarten zeigen, wie bereits gesagt, größtenteils Zirkustiere, und zwar einen Seehund, zweimal (je drei) Affen, drei Krokodile, vier Löwen, fünf Bären, sechs Tiger, sieben (mal zwei) Ponys, acht Kamele, neun Nashörner und zehn Elefanten, zu diesen 55 Karten kommen noch acht Karten mit je drei Clowns. Die Karten messen jeweils 6,35 cm × 6,5 cm und sind aus normalem Spielkartenkarton. Die Illustrationen haben einen schönen, alten Touch.

Der Zirkusdompteur ist ein überdimensionaler Pöppel aus Holz. Alles in allem ist das Material von guter Qualität.

Zu Spielbeginn wird ein Elefant ausgelegt, außerdem erhält jeder Spieler sieben Karten als Handkarten, die übrigen Karten bilden zunächst einmal einen Nachziehstapel.

Aufgabe des Spiels ist es, aus den Tieren eine Pyramide zu bauen, wobei auf die Elefanten die Nashörner kommen, darauf wiederum die Kamele, und so weiter nach der Anzahl der Tiere, die von der Art vorhanden sind. Zur Übersicht findet man eine komplette Pyramide mit den Tieren in der richtigen Reihenfolge auf der Rückseite der Spielregel abgebildet. Clowns können grundsätzlich jedes einzelne Tier ersetzen, aber nur eines pro Ebene der Pyramide, und können nie als einzige in einer Reihe stehen. Außerdem kann man nur immer auf die 'Seiten' der Pyramide spielen, und zwar auf jeder Seite die jeweils höchste mögliche Karte – je nach aktuellem Stand sind das also eine oder zwei Möglichkeiten. Und wer eine neue Ebene auf die Pyramide bauen kann (also eine neue 'oberste Karte' legen kann) erhält die Zirkusdompteur-Figur.

Wer am Zug ist, darf entweder eine Karte von der Hand anlegen, wenn diese passt, oder (wahlweise) versuchen, eine verdeckte Karte aufzunehmen, die angelegt werden kann. Zu Spielbeginn liegen alle verdeckten Karten im Nachziehstapel, es ist also zunächst nur eine verfügbar. Die Karten des Nachziehstapels werden aber, wenn sie nicht angelegt werden können, nicht auf die Hand genommen (wie bei Mau Mau), sondern verdeckt auf den Tisch abgelegt, so dass im Laufe der Zeit mehr Karten verfügbar sind.

So lange man anlegen kann, darf man gleich noch einmal spielen. Erst, wenn man nicht mehr anlegen kann, ist der nächste Spieler an der Reihe.

Auch darf man als Zug eine seiner Handkarten gegen eine verdeckt liegende Karte (vom Tisch oder vom Nachziehstapel) austauschen, beendet damit aber automatisch seinen Zug.

Das Spiel endet mit dem Zug, in dem ein Spieler seine letzte Handkarte anlegt. Allerdings hat nicht der Spieler gewonnen, der die letzte Karte gelegt hat, sondern der Spieler, der zu Spielende die Zirkusdompteurfigur hat – meist ist das allerdings der Spieler, der die Karte gelegt hat, da es Unsinn wäre, das Spiel ansonsten zu beenden.

Man hat bei dem Spiel recht wenig Entscheidungsfreiheit, da man man immer nur zwei Anlegemöglichkeiten hat, und weil man auch nicht weiß, welche Karten die anderen Spieler nicht anlegen konnten (man weiß nur, welche Karten es daher nicht sein können). Andererseits ist der Memory-Anteil des Spiels doch recht hoch, so dass man nicht rein auf das Glück angewiesen ist.

Um den Glücksfaktor weiter einzuschränken, gibt es in den Downloads noch die Experten-Version, bei der man zu Spielbeginn ein paar Karten an den jeweils linken Mitspieler weitergibt. Der Effekt ist aber gefühlt nur gering. Auch die "Patience“-Solospielversion

Das Spiel macht Spaß und ist auch wegen der schönen Karten ein Hingucker, aber der Glücksfaktor ist doch recht hoch. Daher ist das Spiel wohl eher für Gelegenheitsspieler, vor allem im Familienkreis, geeignet. Der Preis legt auch nahe, das Spiel als Mitbringsel für Kinder (die Angabe "ab 8 Jahren“ auf der Schachtel dürfte recht gut passen, vor allem da die Anlegeregeln nicht ganz intuitiv sind – auch in der Testrunde mit erfahrenen Spielern gab es immer wieder Fragen "Welche Karten kann ich jetzt überhaupt anlegen?“) zu verwenden.

Hersteller Racky Spiele
Autor Florian Racky
Künstler Jonathan Pency, Felix Weihnacht
Spieler 2 – 4
Denken 6
Glück 7
Geschicklichkeit 0
Preis ca. 6,90 €

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