Cowboys und Würfel

Kuhlorado

KuhloradoVon der NSV kommen insgesamt drei kleine Würfelspiele mit einem Kuhthema. Das erste, Kuh Vadis, haben wir bereits hier besprochen. Heute geht es um das zweite, Kuhlorado, das nur in ein paar wenigen Punkten dem ersten ähnelt.

Thema ist ein Kampf zwischen Farmern in Amerika um die besten Weiden. Eine 'gute' Weide hat mindestens einen von drei Merkmalen. Eine Tränke für das Vieh ist immer sinnvoll. Auf einer großen, zusammenhängenden Weide haben die Kühe viel Platz und fressen nicht gleich alles ratzfatz weg. Und schließlich ist es auch immer günstig, wenn eine Weide gut zugänglich ist – dann fällt es leichter, beim Viehtrieb die Kühe auf den Weg zu bringen. Für diese Dinge gibt es Punkte.

In einer westentaschengroßen Schachtel findet man folgendes Material:

  • die Spielregel auf Deutsch
  • zwei Spezialwürfel
  • ein Spielblock

Außerdem benötigt man noch für jeden Spieler einen Stift. Die Spielanleitung kann man auch hier downloaden (PDF). Die Würfel sind sechsseitige weiße Würfel mit roten Punkten von eins bis fünf und einer grünen Kuh auf der Sechs. Der Block hat knapp 100 Blatt, wobei zehn verschiedene Spielfelder einander folgen, bevor das erste Blatt sich wiederholt, als 'Deckblatt – wird vor dem ersten Spiel abgerissen – dient ein Spickzettel mit der Punktewertung. Da das andere Deckblatt ein stabilerer Karton ist, wäre es vielleicht günstig gewesen, diesen Spickzettel auch auf den Karton zu drucken. Ein Spielfeld hat 8×8 Felder, auf denen zwei kleine (ein Feld) und zwei große (zwei Felder) Kuhtränken stehen, die übrigen Felder sind mit Zahlen und Kühen markiert, pro Feld eine Zahl oder eine Kuh.

Beim Durchlesen der Spielregel wirkt das Spiel schwieriger zu verstehen als es im Endeffekt ist. Dies aber nicht, weil sie so kompliziert geschrieben wäre, sondern weil man wirklich jedes Detail so schreiben wollte, dass es auch für den Gelegenheitsspieler sofort verständlich ist – es wirkt ganz einfach wie viel mehr, als es eigentlich ist.

Wer am Spiel ist, würfelt und markiert dann Felder entsprechend dem Würfelwurf. Das geht wie folgt.

Zunächst einmal würfelt man mit beiden Würfeln, und darf einen oder beide Würfel einmal neu würfeln. Das Ergebnis ist danach aber bindend. Jetzt darf man ein oder zwei (natürlich freie, also nicht markierte) Felder mit dem eigenen Zeichen (X oder O) markieren, je nach dem Würfelergebnis:

  • Wer zwei Zahlen gewürfelt hat, muss sein Zeichen auf ein Feld mit einer der beiden Zahlen setzen, die zweite Zahl verfällt. Wenn es kein entsprechendes Feld gibt, verfällt der ganze Wurf.
  • Wer zwei Kühe gewürfelt hat, muss zwei Kuhfelder auf dem Plan markieren. Wenn es nur noch ein freies Kuhfeld gibt, muss er dieses markieren. In diesem Fall endet das Spiel.
  • Wer eine Kuh und eine Zahl würfelt, muss mindestens ein Feld markieren, entweder ein Kuhfeld oder ein Feld mit der entsprechenden Zahl. Man darf aber auch zwei Felder markieren (Kuhfeld und Zahlenfeld mit der gewürfelten Zahl), wenn zwischen diesen genau ein weiteres Feld befindet, wobei egal ist, ob das dazwischenliegende Feld leer, bereits markiert oder ein Tränkefeld ist. Dann ist der nächste Spieler an der Reihe.

    Das Spiel endet, wenn das letzte Kuhfeld markiert wurde, oder wenn nach einem Zug nur noch fünf freie Zahlenfelder vorhanden sind. Jetzt wird abgerechnet.

    Zunächst einmal gibt es Punkte für die Mehrheiten an den Tränken: wer an einer Tränke mehr Felder markiert hat, als der Gegner, erhält die Punkte für die Tränke (2 für die kleine, 4 für die große). Dann werden die Ränder gewertet, die leicht zugänglich sind: wer an der Nordkante, dem Ostrand, dem Westrand bzw. dem Südrand (wird getrennt gewertet) die Mehrheit hat, erhält 3 Punkte, die Eckfelder gehören jeweils zu beiden Rändern. Und für große Weiden gibt es, je nach Größe, 2, 5, 12 und 20 Punkte (ab 5, 10, 15 und 20 Feldern). Für die Tränken und Weiden gelten Felder nur als benachbart, wenn sie eine Seite gemeinsam haben – diagonale Verbindungen zählen hier nicht.

    Es gewinnt, wer mehr Punkte hat.

    Kuhlorado ist, wie auch Kuh Vadis, ein schnelles, einfaches Spiel, mit einfachen Regeln, für zwei Personen. Der Block und die Würfel passen in jedes Urlaubsgepäck, und dafür dürfte es wohl auch hauptsächlich gedacht sein – ein kleines Zwischendurchspiel für jede Gelegenheit. Im Zug, am Strand, im Café – für ein Spiel, das vielleicht eine Viertelstunde dauert wenn es hoch kommt (und nicht gerade ein Spieler unter Analyseparalyse leidet, die aber durch das Spiel eher selten getriggert wird) ist immer irgendwie Zeit und PLatz. Und eine Revanche woill man schnell haben.

    Hier ergibt sich dann auch das einzige kleine Manko: Wenn man davon ausgeht, dass durch die Kürze des Spiels und der Reiz einer Revanche meist drei, vier Spiele am Stück gespielt werden, bietet ein Block nur für 20 bis 30 Sitzungen Platz – und Ersatzblöcke habe ich noch nirgendwo gesehen. Allerdings ist der Preis auch angenehm niedrig: für das Geld kommt man auf dem Lande vielleicht noch einmal alleine ins Kino, was dann nach zwei Stunden Unterhaltung endet. 50 Mannstunden Unterhaltung sind da doch wesentlich ergiebiger.

    Hersteller Nürnberger Spielkarten-Verlag
    Autor Reinhard Staupe
    Künstler Oliver Freudenreich, Sandra Freudenreich
    Spieler 2
    Denken 8
    Glück 7
    Geschicklichkeit 0
    Preis ca. 7,90 €

    Kuhlorado bei Amazon

    Kuhlorado bei Spiele-Offensive.de

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