Tiermäxchen

Flunkerkönig

FlunkerkoenigAus dem Hause Haba kommt dieses Spiel, das ein bekanntes Spielprinzip kombiniert mit Tiergeräuschen und es so für Kinder zugänglicher macht. Dennoch – weil es erfordert, dass man einigermaßen glaubwürdig lügen kann – ist das Spiel erst für Fünf-, Sechsjährige geeignet, da erst in diesem Alter der Entwicklungsschritt hin zur bewussten Lüge erfolgt, wie Wissenschaftler herausgefunden haben. Vorher sind Kinder noch nicht in der Lage, bewusst zu lügen.

Das Spielprinzip von Mäxchen erfordert aber genau das: bewusst zu lügen. Man muss mehr Würfeln als der vorherige Spieler, oder zumindest dem nächsten Spieler glaubhaft machen, dass man dies getan hat. Wenn der einem glaubt, ist es gut, ansonsten… wir man eben entdeckt, was nicht so gut ist.

In Flunkerkönig wird dies Prinzip auf den Hofstaat von König Stier angewandt. Man legt Karten ab, die Tiere zeigen. Zum Spiel gehören daher

  • die Spielregel auf Deutsch, Englisch, Französisch, Niederländisch, Spanisch und Italienisch
  • 7 Strafpunkte
  • 54 Tierkarten
  • 6 Narrenkarten

Die Karten zeigen je ein, zwei oder drei Exemplare eines Tiers vom Hofstaat, von der Grille bis zur Kuh, Jede Karte gibt es zweimal, die Karten haben normale Qualität. Hinzu kommen – ebenfalls als Teil des Spieldecks, sechs Bienenkarten als eine Art "Reset-Button“. Die Zeichnungen sind nett und kindgeeignet. Die Strafpunkte sind runde, rote Holzscheiben, haben aber einen Durchmesser von knapp unter einem Zwentimeter. Für ein Kinderspiel wären größere Holzscheiben – vor allem, da entsprechender Platz noch in der Schachtel gewesen wäre – besser gewesen.

Zu Spielbeginn erhält jeder Spieler zwei Karten, die übrigen werden als Nachziehstapel auf den Tisch gelegt. Beginnend mit dem Startspieler (Startspielerwitz: der Spieler mit dem königlichsten Namen) legt jetzt jeder Spieler reihum imme eine Karte ab und zieht eine neue.

Beim ablegen werden die Karten verdeckt gelegt, und man muss anzeigen, welche Karte man legt. Dazu sagt man aber nicht einfach 'zwei Schafe‘, sondern macht den entsprechenden Tierlaut so oft, wie das Tier auf der Karte steht („Mäh, mäh“).

Man kann natürlich nicht beliebig Karten ablegen – das würde das ganze ja zu einfach machen –, sondern muss mit der neuen Karte entweder das gleiche Tier in größerer Anzahl oder ein in der Rangfolge am Hof höherstehendes (größeres) Tier in beliebiger Anzahl. Auf 'kikeriki kikeriki' kann also auch 'wuff' gelegt werden. Damit man, wenn man keine entsprechend großen Tiere hat, dennoch weiß, welche Tiere man dann behaupten kann, ist die Reihenfolge der Tiere am Hof auf dem Kartenrand abgedruckt.

Eine Besonderheit stellen die Bienen dar: es gibt nur Karten mit einer Biene, auf denen auch keine Rangleiter abgedruckt ist. Wer nämlich eine Biene legt, kann hiermit einen 'Reset-Knopf' drücken – auf die Biene darf wieder 'zirp' (eine einzelne Grille) oder auch beliebig höheres gespielt werden.

Irgendwann kann man keine Karte legal spielen, dann muss man eben so tun als ob. Deshalb darf jeder Spieler, wenn er an der Reihe ist, statt einer Karte zu spielen auch die letzte Aussage anzweifeln. Dann wird aufgedeckt, und wenn die Aussage doch korrekt war, erhält der Zweifler einen Strafpunkt, wenn es tatsächlich nicht stimmte, der Lügner.

Sollte jemand nicht aufgepasst haben und eine zu niedrige Karte ansagen, erhält dieser Spieler automatisch einen Strafpunkt.

Nachdem ein Strafpunkt verteilt wurde, darf der Spieler, der ihn erhalten hatte, mit einer neuen Karte eine neue Runde beginnen.

Das Spiel endet, wenn alle sieben Punkte verteilt wurden; es gewinnt, wer die wenigsten Strafpunkte hat (mit der Chance auf geteilten Sieg).

Das Spiel ist also, wie bereits oben geschrieben, eine Variante auf das altbekannte Mäxchen-System. Ein wenig wundert mich doch, dass das Spiel bereits ab sechs ist, obwohl in diesem Alter bereits die Fähigkeit zu … bluffen schon gegeben ist.

Das Spiel wusste aber auch meinen Vielspielern zu gefallen – nachdem man sich dort sofort inig war, dass man die Tiergeräusche aus der Spielregel streicht. Ansonsten hat das Spiel wohl ein ähnliches Publikum wie Mäxchen, mit der bereits angesprochenen Ausweitung des Spieleralters nach unten.

Hersteller Haba
Autor Anja Dreier-Brückner & Thomas Brückner
Künstler Kai Pannen
Spieler 2-5
Denken 5
Glück 6
Geschicklichkeit 0
Preis ca. € 5,95

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