Zielwasser

Shuffle: Nerf

Unter dem Namen Shuffle wird seit einiger Zeit eine Reihe kleiner Kartenspoiele vertrieben, die sich an große Vorbilder (in der Regel aus dem Hause Hasbro) anlehnen. Wir hatten das Glück, auf der letzten SPIEL drei dieser Spiele für Tests mitnehmen zu dürfen. My Little Pony und Monopoly Deal habe ich ja bereits besprochen. Jetzt kommen wir zum letzten, dem Nerf-Spiel.

Während man bei Monopoly bestimmte Mechanismen des Grundspiels wiederentdecken konnte, war es bei My Little Pony eher die Welt des Franc hise, die entsprechend verarbeitet wurde. Aber, so stellt sich natürlich die Frage, wie sieht das bei Nerf aus? Wie setzt man ein gerade auch bei Geeks beliebtes Spielzeug, mit dem man Schaumstoffpfeile auf einander (oder auf Ziele) schießt, um in ein Kartenspiel? Wie viel Nerf-Feeling kann das Spiel überhaupt transportieren?

Zunächst einmal kommt auch dieses Spiel in der für Shuffle kennzeichnenden kleinen, stabilen Plastikverpackung – in diesem Fall ist sie himmelblau. In der Verpackung stecken neben der Spielregel noch 60 Karten (22 Ziel- und 38 Dart-Karten), das ist bereits alles. Die Karten haben ordentliche Qualität. Die Ziele zeigen Zielscheiben in ein bis fünf Farben und entsprechend auch Werte für die Zielscheiben von 10 bis 50 Punkte. Die Dart-Karten zeigen je einen bis drei Nerf-Pfeile („Darts“) in insgesamt sechs verschiedenen Pfeilfarben – die gleichen Farben, die auch für die Zielscheiben verwendet werden.

Zu Spielbeginn werden die Ziele gemischt und vier offen ausgelegt ist. Jeder Sieler erhält verdeckt neun Dart-Karten, die er sich auch nicht ansehen darf.

Auf Kommando ziehen alle Spieler die oberste Dart-Karte, drehen sie um und spielen sie auf eine Zielscheibe, wobei man eine Zielscheibe wählen sollte, die mindestens eine gleiche Farbe zeigt wie einer der Darts. Wenn mehrere Darts auf einer Zielscheibe landen, ist auch ihre Reihenfolge wichtig – und man darf auch keine bereits liegende Farbe doppeln.

Wenn bei einer Zielscheibe mit den in dieser Runde "geschossenen“ Darts alle Farben mit den Dartfarben 'abgedeckt' werden, geht die Zielscheibe (und alle Darts) an den Spieler, der in dieser Runde den ersten Dart legal auf die Zielscheibe legte – auch wenn erst ein späterer Dart die Farben komplettierte. Die Darts kommen wieder verdeckt unter den Dart-Stapel, die Zielscheiben sammelt man.

Zielscheiben die nicht komplettiert wurden, bleiben liegen, die bereits gespielten Darts werden so unter die Scheibe gelegt, dass man sieht, welche Darts bereits gespielt wurden – diese Farben darf man auch nicht wieder legen. Dann werden die Zielscheiben wieder auch vier aufgefüllt, und die nächste Schussrunde beginnt. Ab diesem Augengblick sind auch die bereits liegenden Darts besitzerlos – sie zählen zwar für die Farbkombination, können aber die Karte nicht mehr gewinnen.

Das Spiel endet, wenn entweder alle Ziele abgeräumt wurden, oder wenn ein Spieler keine Darts mehr hat. Dann werden die Punkte der Zielscheiben zusammnengezählt, und der Spieler mit den meisten Punkten gewinnt.

So weit, so gut. Leider habe ich in der Regel nichts gefunden zu dem Thema, was mit 'illegal' gezielten Darts geschieht – wir haben es so gespielt, dass die Darts zwar liegen bleiben, aber eben die Zielscheibe nicht gewinnen konnten. Auch steht nichts, ob man einen Zwei-Darter spielen darf, wenn zwar die eine Farbe bereits liegt, die andere aber nicht: Hier haben wir es so gehalten, als wäre die gedoppelte Farbe eine, die nicht auf dem Ziel erscheint; auch weil ansonsten komplett 'abgeräumte' Ziele eventuell nicht vergeben werden können.

Das Spiel läuft extrem schnell – eine Partie dauert auch nur wenige Minuten -, ist aber überraschend suchterzeugend. Man muss schnell sehen, wo man seine Darts spielen kann und die Karte dann auch genauso schnell auf das Ziel legen/werfen. Der Wunsch nach einer Revanche ist nahezu automatisch, so dass man das Spiel beinahe nicht als Absacker am Ende eines Spieleabends verwenden kann, denn "noch eins“ kehrt den gewünschten Effekt eines Absackers ein wenig um.

Auch ein Spieler, der eigentlich mit Geschicklichkeitsspielen wenig am Hut hat, dürfte hier einen netten Kompromiss finden – und Spieler mit Analyseparalyse stören hier recht wenig, weil sie meist ihre Darts erst loswerden, wenn alle anderen bereits liegen.

Von den drei Shuffle-Spielen, die wir hier hatten, hat mir Nerf interessanterweise am besten gefallen – ich hatte es eigentlich anders erwartet.

Hersteller Cartamundi/ASS in Lizenz von Hasbro
Autor k. A.
Künstler k. A.
Spieler 2-4
Denken 7
Glück 4
Geschicklichkeit 6 (Reaktionsvermögen)
Preis ca. 7,99 €

Shuffle: Nerf bei Amazon

Shuffle: Nerf bei Spiele-Offensive.de

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert