Cabals
Letzte Bearbeitung am 31.08.2015
Zunächst einmal: Dieses Spiel gehört zu einem Spieltypus, der normalerweise außerhalb unseres normalen Themas liegt. Aber mir wurde ein Rezensionsexemplar zugesandt, und heute geht der dazu gehörige Kickstarter on-line. Daher bespreche ich es trotzdem.
Geheimgesellschaften rekrutieren in diesem Spiel Mitglieder und Zaubersprüche, mit denen sie Kontrolle über die Schlachtfelder übernehmen, auf denen sie sich mit feindlichen Gesellschaften auseinandersetzen. Das ganz spielt in einem steampunkigen Setting, mit Geheimgesellschaften, die vor allem geographisch eingegrenzt sind.
Ein wenig ungewöhnlich für dieses Spiel ist, dass die Spielfelder zu jeder Partie anders aufgebaut werden können.
Mir lag eine Betaversion vor, bestehend aus:
- 2 × 30 Karten mit je einer Kabalentruppe
- 3 Heldenkarten
- ein Spickzettel mit den Regeln
- eine Menge Marker: Schaden, Kraft, Gesundheit, Beherrschung, Ressourcen etc.
- Fünf Spielfeldteile, mit denen man ver
tschiedene Konfigurationen selbst zusammenbauen kann
Eine Beta-Version des Regelwerkes erreichte mich ein paar Tage später.
Bei den Markern kann ich keine Anzahl angeben, genau wie ich keine Aussage über die Materialqualität machen kann. Immerhin ist es eine Betaversion und keine fertige Ausgabe des Spiels. Was ich aber sagen kann, ist, dass die Illustrationen stimmungsvoll sind und gut zusammen passen.
Die Regeln lagen mir auch noch nicht vor, aber es gibt bereits eine Onlineversion des Spiels, das mit dem Kartenspiel komplett umgesetzt werden soll. Daher habe ich diese auch für die Regeln beim Erstellen der Rezension genutzt.
Zu Spielbeginn stellt sich jeder Spieler ein Deck von mindestens 30 Karten zusammen, mit dem er spielen will, unter anderem eine Heldenkarte. Das Spielfeld wird aufgebaut, und man einigt sich auf einen Startspieler. Dann kann es schon los gehen.
Jeder Spieler hat eine Reihe Handkarten (deren Anzahl im Laufe des Spiels schwanken kann), die seine Truppen und Zaubersprüche repräsentieren. Wer am Zug ist, erhält zunächst einmal (in der 'Upkeep-Phase‘) mindestens eine Karte – je nach Spielsituation können dies auch mehr Karten werden. Anschließend erhält man Ressourcen, wobei es Felder auf dem Spielfeld gibt, die einem zusätzliche Ressourcen (pro Runde) geben. Außerdem werden Reliquien ausgewertet und alle Einheiten, die von der vorigen Runde her 'erschöpft' sind, werden wieder aktiviert. Auch erhält man Dominanzmarker, wenn man mehr Reliquien auf dem Spielfeld hat als der Gegner.
Anschließend kommt es zur Hauptphase, in der man verschiedenste Dinge tun kann, so lange man sie mit Ressourcen, aktiven Einheiten oder ähnlichem bezahlen kann. Im einzelnen sind dies:
- Man kann eine Einheit auf bestimmten Feldern des Spielfeldes einsetzen, indem man die hierfür notwendigen Kosten zahlt. Die Einheit kann dann noch aktiv werden.
- Man kann eine aktive Einheit ein Feld ziehen, hierbei wird sie erschöpft.
- Man kann mit einer aktiven Einheit eine benachbarte Gegnereinheit angreifen. Auch das erschöpft sie.
- Man kann eine Sonderfähigkeit einer Einheit nutzen, hierfür muss man entweder Ressoucen zahlen, oder sie erschöpfen, opfern etc.
- Man kann die Fähigkeit eines Helden nutzen, indem man dafür bezahlt
- Man kann einen Zauberspruch sprechen, indem man dafür bezahlt
- Man kann eine Reliquie einsetzen oder nutzen
Das Ziel hierbei ist, zum einen die Kontrolle über Ressourcen- und Einsetzpunkte zu gewinnen und andererseits, die Festung der Gegenseite zu erobern.
Im Kampf teilen grundsätzlich beide Einheiten Schaden in Höhe ihrer Stärke an den Gegner aus. Allerdings gibt es auch Einheiten, die 'schnell' oder 'langsam' sind. Einheiten, die ihre gesamten Lebenspunkte verlieren, verschwinden aus dem Spiel – wenn der Angreifer überlebt und der Verteidiger nicht, zieht er automatisch in das frei werdende Feld nach.
Eine Partie endet, wenn entweder ein Spieler fünf Siegpunkte gesammelt hat, oder wenn ein Spieler die Festung des Gegners erobert – in diesem Augenblick hat der entsprechende Spieler gewonnen.
So weit, so gut. Das Spiel ist ein nettes Aufbau-Strategiespiel, mit einigen Überraschungen. Mir hat es als Spiel gut gefallen.
Das Spiel hat nur einen Nachteil: Es ist ein Sammelkartenspiel. Das heißt: neben den (zufällig zusammengestellten) Karten der Starterdecks gibt es auch Boosterdecks, die ebenfalls zufällig zusammengestellt sind. In der elektronischen Version sind die Decks so zusammengestellt, dass sie immer Karten von zwei verbündeten Kabalen enthalten. Anscheinend gilt die Regel, nach der ein Booster immer nur Karten aus zwei Kabalen (einem verbündeten Paar) enthalten darf, auch in der Verkaufsversion. Da man neben Karten der eigenen Kabale auch die dieser erwähnten verbündeten Kabale nutzen kann, wenn ihr Einsatz auch etwas teurer ist, hat man hierdurch wenigstens ein kleines bisschen Einfluss auf die Karten, die man erhält. Aber man ist natürlich immer noch vom Zufall abhängig, vor allem, was seltene Karten anbetrifft.
Bevor ich die Tabelle mit den Kennwerten schreibe, hier noch der Link zum Kickstarter-Projekt.
Hersteller | Cabals Ltd. und Kyy Games | |
Autor | Mika Rosendahl | |
Künstler | Jarno Kantelinen und Sami Simola | |
Spieler | 2 | |
Denken | 7 | |
Glück | 7 | |
Geschicklichkeit | 0 | |
Preis ca. | 37,60 € (Kickstarter-Preis) |
Zusatz zum Update: das Spiel ist als Online-Spiel zwar ein Sammelkartenspiel, es wurde aber (nach dem Abbruch des Originalprojektes) beschlossen, die physische Version nicht als solches anzubieten. Stattdessen sollen Erweiterungspacks mit festem Inhalt erscheinen, also als ein Spiel nach Art eines Living Card Game verkauft werden.
Damit entfallen natürlich die (oben durchgestrichenen) Kommentare zum Thema Sammelkartenspiel, und das Ergebnis ist deutlich positiv.
[…] nimmt Cabals, das als Extendable Card Game angepriesen wird. Eine frühe Betaversion hatten wir hier […]
[…] wir das Erweiterbare (aber nicht Trading!) Kartenspiel CabalsEUF in einer Frühversion sogar besprochen haben. Bei Verkami sucht Duelo Primigenio EUF (VE), ein Kartenspiel mit Farben, Reihen und Werten […]