Die wöchentliche Crowdfunding-Übersicht
Willkommen, Freunde der Wolke, zur neuen Crowdfunding-Übersicht. Die Saure-Gurken-Zeit scheint endgültig vorbei zu sein – ich möchte sogar das Hoffnung Ausdruck verleihen, dass sich der Andrang in der nächsten Zeit weider ein wenig verringern möge.
Diese Woche habe ich neben den normalen Kartenspielen und den Pokerdecks auch noch mehrere Wahrsagekarten-Sets gefunden, die ich daher in einer eigenen Gruppe (direkt vor den Pokerdecks) melde.
Natürlich gibt es auch diese Woche wieder einige Projekte, die kurz vor ihrem Abschlusstermin noch Unterstützung benötigen, aber weit genug sind, dass sie noch eine gute Chance haben.
Dieses Mal sind es zwei Tabletop/Miniaturen- und ein Rollenspiel-Projekt. Wer sich mit berittenen zwergischen Musketieren verstärken will, sollte allerdings die Porto- und Zollkosten beim Import aus Amerika im Hinterkopf behalten. Regeln und Miniaturen gibt es bei Parallax: Warbands EUF, das einen 35-mm-Maßstab verwendet. Und für vier Systeme (5th Edition, Swords & Wizardry, Pathfinder und Savage Worlds) sind die Abenteuer des Fantasy Renaissance-Serts, von dem nur die PDF-Anteile über DriveThru verschickt werden.
Tabletops und Miniaturen
Diese Woche sind es acht Projekte.
Neue Regeln für neue Figuren in einem komplett neu-ungewöhnölichen Setting: Ghetto Miniatures entführt uns in die Traumwelten des 1970er New Yorg, wo Rockergangs sich gegenseitig in blutigen Revierkämpfen ans Leder gehen.
Zinnminiaturen und aus Kunststoff gefertigte Mauerteile gibt es bei Dark Age Outpost EUF.
Geländeteile – vor allem Gebäude – für 28 und 15 mm bietet das Entry Level-System.
Individuell wirken sollen die Miniaturen dieses Sets.
Antik-historisch sine die Makedonian Miniatures EUF: Pfeilschleuderschützen und Träger von Gastraphetes (Armbrust-artige Artillerie).
Mit den Bauteilen der Arther Forge Miniatures EUF kann man ganze Raumschiffe zusammensetzen.
Einen anderem Maßstab haben die ebenfalls mechanischen Auto-Miniaturen, für die es auch ein Regelwerk gibt.
Und für Leute, sie ihre Modelle gerne individsualisieren, sind die Basing Molds eine nette Alternative.
Rollenspiel
Der Rollenspielbereich ist dieses Mal ziemlich groß
Für D&D 5th Edition (allgemein vor allem in den USA kurz als "5th Ed.“ bezeichnet, als gäbe es keine 5. Ausgabe anderer Regelwerke) gibt es ein Abenteuerpaket für die 8. Stufe. Diese in Dimgaard basierten Abenteuer setzen eine Reihbe fort, deren frühere Abenteuer ebenfalls über Kickstarter finanziert wurden.
Noch einmal für 5th Ed. ist Legacy’s Wake, ein kompletter Abenteuerpfad, für den Zusatzabenteuer via die Stretchgoals finanziert werden sollen.
Ein Abenteuerpfad mit Weltenführer für Pathfinder und Swords & Wizardry bietet die Lost Lands Saga. von Frog God Games.
In die Wildeste Hölle geht es mit Codex Infernus für Savage Worlds.
Cyberpunk-Superheroes für Pathfinder und 5th Ed. bietet Hypercorps 2099. Die alternative Geschichte beginnt im Jahre 1876. Abenteuer für das Setting gibt es auch.
Wer seine eigene Welt bauen will, kann mit Strange Nations eine Sammlung von 30 innovativen Kulturen erwerben.
Eine ahistorische magische Welt des 17. Jahrhunderts wird in Northern Crown beschrieben, in der die Entdeckung Amerikas in dieser Welt thematisiert wird.
Für den gestressten Spielleiter einer 5th. Ed.-Kampagne kommt mit Total Party Kill ein Handbuch mit Fallen und Begegnungen, die in jede Kampagne eingebaut werden können (sollen).
Auf Französisch erscheint mit L’Agence Barbare ein Rollenspiel mit humoristischem Einschlag, basierend auf dem gleichnamigen Comic von Olier & Marko.
Wer bei der Musterung abgewiesen wurde – oder wer die "schöne Zeit“ bei Y-Tours (Motto: Wir buchen, Sie fluchen) noch einmal erleben will, kann sich mit Road to Armageddon in die modernen Armeen einer Erde versetzen lassen, in der drei Machtblöcke um die Vorherrschaft kämpfen.
Ohne Spielleiter, sondern mit einem 'Overlord' als Antagonist-Spieler, arbeitet Fellowship, das daher eher als 'Adventure Game' bezeichnet wird.
Das Dyrden-Universum, das unter einer CC-Lizenz steht, wird mit Big Damn Dryden 2503 erweitert.
Ein düsteres Bild von der Zukunft zeichnet Shadows over Sol, bei dem durch Raumfahrt entdeckte uralte Hinterlassenschaften die SF-Szenerie mit einer guten Prise Horror vermengen.
Ich vermute, dass The Cloud Dungeon eher hierher gehört als in den Brettspiele-Bereich, aber ob das Solo-„Abenteuer“ wirklich ein solches ist, bin ich nicht ganz sicher.
Zuletzt noch eine technische Ressource. Für Leute, die gerne fantastisch anmutende Handouts mit dem Computer erstellen, bietet Magic Sigils eine Reihe magisch wirkender Fonts.
Brettspiel
Zubehör
Bei einem Trinkspiel ist oft die Frage: "Und wer fährt uns hinterher nach hause?“ Der Fahrer kann ja nicht mitspielen. Zu DrunkQuest erscheint mit Porcelain Gods eine Erweiterung. Diese soll das ändern, indem der nüchtern bleibende Fahrer die Rolle eines Gottes übernimmt.
Regelmäßig sieht man bei Kickstarter Unterlagen für Kartenspiele (und ggf. Tabletops) wie diese.
Aufbewahrungsdosen für Brettspielteile während des Spiels sind die Bit Crates.
Und wer Brettspiele auf einer vertikalen Oberfläche (beispielsweise einer Kühlschranktüre) spielen will, kann die Marker und Spielsteine mit den Counter Magnets nutzen.
Würfel und Karten
Auch diese Woche gab es ein Würfelprojekt: in LittleCLUUs Würfeln stecken Drachen und andere Figuren.
Wie gesagt, gab es dieses Mal auch drei Sets Wahrsagekarten/Selbstfindungskarten, die – wahrscheinlich weil es sich um Karten handelt – auch bei den Spielen einsortiert waren. Das Oracle des Reflets sieht eher aus wie Holzplatten, in die die Bilder eingeritzt sind. Die 1889-Karten stellen ein Set nach den Regeln von Mlle. Lenormand dar. Und die Powercards sollen Frauen Selbstvertrauen geben, vor allem in der Bewältigung häuslicher Gewalt.
Für Kartendecks gab es dieses Mal sieben Projekte. Ziemlich ahistorisch sind die Egyptian Glyphs, bei dem die modernen Karten mit altägyptischen Hieroglyphen verziert sind. Die Atmosphäre und Charaktere der reisen Zirkusse der USA werden im Freaky Deaky-Deck eingefangen. Das Ambit-Deck macht durch seine gold-und-lila Farbgebung einen edlen Eindruck. Wie schon einige andere Projekte ist auch dieses Kingdom of Erden-Deck (IG) auf der Fantasywelt de Projektleiters basiert (und doppelt ein bereits (ge-)laufen(d)es Projekt bei Kickstarter). Die Karten des Devastation-Decks erinnern an Personen, die durch ihre Arbeit im Krieg bekannt wurden, von Lancelot de Mole (Erfinder des Tanks) und Anton Fokker bis hin zu Clara Barton (Gründerin des Roten Kreuzes). Ich denke, dass das Indictus-Deck EUF sein müsste, es bezieht seine Inspirationen aus MacBeth, den Tudors und klassischen Tragödien. Auf die Spieleschachtel kann ein Foto des Pledgers (neben vielen anderen) bei Readyset kommen. Und moderne Söldner und Soldaten zeigt das Modern War-Deck.
Etc.
Dieses Mal waren es einige Projekte mit eingeschränkter Lieferung, die nicht in Deutschland erhältlich sind, drei davon bei Indiegogo – eine ungewöhnlich hohe Anzahl für diese Plattform. Es waren: Uncle Corky (IG), All out Football, Awesome Bots, Foosball Offense and Defense, Poker- und Spielwürfel (IG) im 3D-Druck, das Imperial Gift Box-Abonnement und ein Kartendeck (IG) zur Verwendung mit den soeben genannten Pokerwürfeln, The Moose Game und Race Against the Horde.
Seine eigenen Mechs baut man sich in Mech Deck zusammen, bevor man sie auf einem Feld gegeneinander antreten lässt.
Zwei kleine Spiele, deren Grundidee aus einer amerikanischen TV-Show stammt, sind Deduction und Racing Stripe. Bei einem will man einen Rundkurs bauen, beim anderen spielt man ein Stichspiel, bei dem man nicht erfährt, welche Karten genau der Gegner gespielt hat.
Edelsteine sammeln und vermehren will man bei Gempacked EUF.
Ein bis fünf Intendanten verwalten bei The Networks EUF ihre Fernsehstudios. Man kauft Shows, engagiert Stars etc. auf der Suche nach Publikumsträchtigen Shows.
Ein Kurzläufer von zwei Wochen ist Four Wizards, eine Variante auf Uno, bei dem man spezielle Karten nutzt, um andere spezielle Karten (die man nicht anders aus der eigenen Hand entfernen kann) aus dem Spiel zu nehmen.
Suchtgefahr soll bei Skirmish bestehen, einem Kartenspiel. Es spielt sich ein wenig wie Stratego mit Karten.
Seine Mitspieler gut einschätzen muss man bei Avalanche at Yeti Mountain. Man versucht, so schnell wie möglich den Berg hinunter zu kommen – wenn aber die Gesamtgeschwindigkeit der Spieler zu hoch ist, haben die schnellsten einen Unfall und ziehen nur minimal, auch kann zu hohe Geschwindigkeit eine Lawine verursachen.
Letzte Woche gab es eine ganze Menge Uno-artige Spiele. Das zweite diese Woche ist Ying Yang, bei dem jede Karte die Form einer Yin-Yang-Hälfte hat.
Geschickt muss man bei Garbage Day sein, um Karten mit Abfall auf einer Mülltonne zu stapeln. Jede Karte hat zwei Löcher, die beim Ablegen nicht über einer anderen Karte liegen dürfen, wodurch der Stapel immer instabiler wird.
Eigentlich war Battledexx anscheinend als Sammelkartenspiel gedacht, aber laut Projektseite soll es jetzt als ausbaufähig (mit festen, nicht-zufälligen Erweiterunggssets) erscheinen. Das Spiel spielt sich wie das Triple Tryad aus FFVIII.
Ein doppeltes Spiel soll Island Hop sein: ein Brettspiel für den Wohnzimmertisch – und ein Aktivitäts-Partyspiel für draußen. Man versucht, eine reuise durch eine Inselgruppe zu machen und als erster fertig zu sein.
Ein klassisches Trinkspiel ist Waterfall EUF – in den USA bekannter als King’s Cup. Hier geht es um eine deutsch-englische Sprachausgabe.
Kein Micro- sondern ein Nano-Game soll Star Patrol: Carrier Commander sein. Bei diesem Spiel kämpfen zwei Raumschiffträger gegeneinander, wobei sie auch ihre Starfighter einsetzen können.
Auf die Suche nach dem letzten Bambus machen sich in Planet Panda: Road to Bamboo eine Reihe Pandas.
Ich weiß ehrlich gesagt nicht, was ich von Catch Krishna in Vrindavan EUF (IG) halten soll: Es soll ein sehr taktisches Brettspiel sein, das gleichzeitig buddhistische Lehren zugänglich macht (eben Bhakti).
Eine Sonderversion des alten Factory Fun soll Factory Funner EUF werden: diese Version, die auf 20% mehr Stück begrenzt ist als durch die Crowdfunding-Kampagne bezahlt werden wird, verwendet sechseckige statt quadratischer Felder bzw. Plättchen.
Piratenromantik soll bei Privateers: The Golden Decade EUF aufkommen. Neben normaler postalischer Lieferung im Januar wird auch ein Essen-Pick-up auf der Spiel 2016 (!) angeboten.
Zunächst einmal soll Arcane Arena ein selbständiges Brettspiel sein. Wenn der Ewrfolg groß genug ist, sollen die Arenakämpfe von Zauberkundigen nach dem LCG-Modell erweiterbar sein.
Katzen und Vampire sind das Thema von Dracucat EUF. In abwechselnden Tag- und Nachtrunden versucht man, sich gegen die vampirischen Latzen zu wehren, wobei die Mittel tags und nachts unterschiedlich effektiv sind.
Eine Variante von Cards Against Humanity, aber keine Erweiterung, ist Karten gegen das Bünzlitum aus der Schweiz.
Die Zombieapokalypse ist da, und die Menschheit hat bereits verloren: Es gibt nur noch 52 Überlebende, deren letzte Festung von Zombies belagert wird. Zeit für die Flucht – aber in The Last 52 Meeples on Earth muss man erst einmal die Startrampe fertigstellen und die Computer programmieren.
Ein echter Spielekalender ist Calendario da Parete per il 2016 EUF – wenn man Italienisch kann.
Sowohl als App als auch als Brettspiel soll Latice erscheinen. Das Spiel erinnert mich rein optisch ein wenig an Qwirkle. Ziel scheint aber zu sein, seine Steine als erster los zu werden.
Das sehr hohe Finanzierungsziel von Gloomhaven ist bereits weit überschritten. Die Spieler spielen gemeinsam gegen das Spiel, und versuchen, eine Reihe von Bösewichten zu besiegen.
Noch eine Zombieapokalypse ist bei Welcome to Darling: Adorable Outbreak ausgebrochen – hier gewinnt aber, wer die meisten Zombies erschlägt. Das Besondere an diesem Spiel ist, dass die karten alls auf süß getrimmt sein sollen.
Ein Partyspiel soll iBetcha sein. Es ist eine Kreuzung aus Cards Against Humanity und Never Have I Ever, mit extra Peinlichkeit.
Schöne Plastikminiaturen gehören zu Renegades: Destiny Aurora. Bei diesem SF-Brettspiel werden Weltraumkämpfe und Planetenmissionen kombiniert.
Aus dem gleichnamigen Film soll Catch Me If You Can EUF (IG) die Stimmung einfangen.
Die Ideale des Pfadfinderwesens sollen den Spielern in Memo Scoutingo EUF näher gebracht werden.
Ein einfaches Parcours-Spiel scheint Pimp zu sein. Der Name ist Programm: im Spiel geht es darum, als Zuhälter seine Pferdchen anzuheuern bzw. sie von anderen 'abzuwerben'.
Ein Deckbuilder um Kämpfe in einem Orkstamm ist Tinku EUF. Wer wird als erster Ork-Overlord?
Ein einzelner Mech kämpft bei Desperation 2196 gegen einen anderen – jeder Spieler hat einen. Die Mechs müssen aber in einem ersten Schritt erst einmal gebaut werden – hierfür gibt es auch eine Menge Bauteile, die man an die Mechs im 1:100-Maßstab anbauen kann.
Eine Kreuzung aus King’s Cup und Liars' Dice ist Drunkstruction.
Premierminister werden an Stelle des Premierministers, das ist das Ziel von Minister Most Sinister. Wer findet den besten Weg durch die kanadische Politik und kann den Kanz… äh, Premierbonus überwinden?
Ein Reboot ist Monster Allegiance. Das Finanzierungsziel ist gezehntelt worden (!).
Durch ein sich ständig änderndes Labyrinth versuchen die Teilnehmer von The Maze das Ziel am schnellsten zu erreichen.
Menschen gegen Roboter – The Turing Test klingt wie ein weiteres Mafia-artiges Spiel, stellt sich bei näherem Hinsehen aber eher als eine Variante von Mascarade heraus.
Und das Führen eines Unternehmens soll man mit dem ABC Business Game lehren. Hoffentlich haben die Macher iher erigenen Lektionen beherzigt…
Und dann war da noch…
Freunde der Spieleschmiede können ihre Freundschaft in Zukunft auch mit dem Schmiedeshirts EUF (SpSch) ausdrücken.
Grenzwertig on topic für diese Kolumne ist CARDS – eine Computeranwendung, mit der beliebige Kartenspiele, die ein normales Kartenspiel benötigen, auch über Netzwerke und das Internet gespielt werden können.
Und aufgefallen ist mir noch die Voodoo-Puppe EUF im Trikot einer bestimmten Bundesligamannschaft – der Name 'Schickeria' dürfte andeuten, um wen es sich handelt.
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