Falsch gedacht
Quizspiele stehen und fallen mit den Fragen, die gestellt werden. Wenn die vorgegebenen Antworten richtig sind, ist das auf jeden Fall ein Bonus. Allerdings sit die Auswahl der Fragen immer etwas kitzelig – was für den einen bereits zu schwierig ist, ist für den anderen viel zu einfach. Hierbei spielen auch noch persönliche Vorlieben eine Rolle – jemand, der viel moderne Musik hört, wird sicher zumindest teilweise andere Fragen korrekt beantworten können als beispielsweise ein Veteran des 2. Weltkrieges.
Ein Sonderfall ist in diesem Zusammenhang Falsch gedacht von Heidelberger und dem kanadischen Verlag Le Scorpion Masqué. Die Fragen hier sind grundsätzlich beinahe trivial – "Welche Farbe haben Schlümpfe?“, "Mit welchem Besteckteil isst man Suppe?“. Es sollte niemandem allzu schwer fallen, sie richtig zu beantworten – aber richtig ist nicht immer korrekt.
In der quadratischen Spieleschachtel findet man
- Die Spielregel auf sechs quadratischen Karten
- 50 Quizkarten, im gleichen Format wie die Spielregel
.
Die Karten haben gute Kartenqualität. Sie zeigen auf der einen Seite sechs Fragen mit den dazugehörigen richtigen Antworten, wobei es auch Fragen gibt, die in sich unsinnig sind, wie 'Welche Farben haben die Buchstaben des Alfabets?“. Auf der Rückseite der Karten ist jeweils ein Symbol zu sehen: ein Experte, ein Idiot, ein rotes Quadrat, ein grüner Kreis, das Wort 'Richtig' oder das Wort 'Falsch'.
Das Spiel ist relativ simpel und schnell erklärt. Jeder Spieler macht für fünf Fragen den Quizmaster (bei weniger als neun Spielern kann man sich auch auf mehr einigen). Hierzu stellt er wahlweise eine der Fragen von der obersten Karte und zeigt den Mitspielern danach die Rückseite der nächsten Karte. Wer als erster eine Antwort gibt, egal ob richtig, falsch und/oder korrekt, erhält die Karte. Sie wird mit der Rcüseite nach oben abgelegt, wenn die Frage korrekt beantwortet wurde, mit den Fragen nach oben (und damit als Minuspunkt), wenn die Antwort nicht korrekt war. Allerdings ist nicht immer die richtige Antwort auch die korrekte.
Wenn die Kartenrückseite, die den Ratern gezeigt wurde, das Wort 'Falsch‘, das rote Quadrat oder den Idioten (mit Eselsohren) zeigt, ist nämlich eine Antwort, die falsch ist, die korrekte. Wenn die Kartenrückseite hingegen den Ratgeber, das Wort 'Richtig' oder den grünen Punkt zeigt, ist die richtige Antwort auch korrekt.
Ein Sonderfall sind die unsinnigen Fragen. Auf diese gibt es nur eine korrekte Antwort, egal, was die Rückseite der Karte zeigt: "Falsch gedacht!“ (Wobei man sich vor Spielbeginn auch auf einen anderen Begriff einigen kann).
Wenn jeder Spieler als Quizmaster an der Reihe war, wird abgerechnet. Jeder Spieler zählt seine Pluspunkt-Karten und zieht die Minuspunkt-Karten davon ab. Wer die meisten Gesamtpunkte erzielt, gewinnt, bei Gleichstand entscheidet die niedrigere Anzahl der Minuspunkte. Ist auch das gleich, gibt es einen geteilten Sieg.
Anders als bei den meisten Quizspielen ist hier nicht die Schwierigkeit der Fragen entscheidend. Die Schwierigkeit bei diesem Spiel liegt darin, dass man gerade in den Fällen, in denen man eine falsche Antwort geben muss, mit den Gedanken einen recht ungewöhnlichen Haken schlagen muss. Diesen Haken zu nehmen, kann manchmal recht schwierig sein, und immer wieder platzen Spieler mit der richtigen, aber inkorrekten Antwort heraus. Dadurch macht das Spiel eine unerwartete Menge Spaß, sogar bei Spielern, die eigentlich Quizspielen eher ablehnend gegenüberstehen.
Das Spiel ist vor allem für Gelegenheitsspieler attraktiv, aber auch Vielspieler sollten ihm einigen Reiz abgewinnen können. Das Niveau der Fragen ist dem Spiel angemessen niedrig, so dass es auch als Familienspiel geeignet ist, auch wenn es vor allem für kleinere Partys gedacht ist.
In meiner Testrunde war das Gelächter jedenfalls groß, sowohl bei bewusst falschen Antworten als auch, wenn jemand versehentlich eine inkorrekte Antwort gab. Allerdings sollte man es besser nicht mehrere Male hintereinander spielen – die Versuchung für den Quizmaster ist zu groß, die 'unsinnigen' Fragen von der Karte zu wählen, wodurch sie bei der Folgerunde nur noch in sehr geringer Frequenz auftauchen. Irgendwann an einem anderen Tag kann man es aber wieder spielen – meine Testrunde hat es zur Zeit als 'Aufwärmspiel' ausgeguckt.
Hersteller | Heidelberger und Le Scorpion Masqué | |
Autor | Bruno Cathala, Ludovic Maublanc | |
Künstler | Dominique Ferland, Tony Rochon | |
Spieler | 3-10 | |
Denken | 8 | |
Glück | 5 | |
Geschicklichkeit | 0 | |
Preis ca. | 8,95 € |
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