Das schwarze Loch
Auf der SPIEL findet man alle möglichen Spiele – von hochkomplexen Denkspielen bis hin zu simpelsten Würfelspielen wie Gänsespiel, Leiterspiel oder Mensch ärgere Dich nicht. Eindeutig in letzteren Bereich fällt Das schwarze Loch, das auf einem Stand in Halle 7 zu sehen war. In einer ganzen Reihe verschiedener Ausgaben wurde es hier verkauft – im Normalverkauf gibt es nur eine dieser Versionen.
Langsam ist hier auf jeden Fall Trumpf – obwohl es sogar gelegentlich günstig sein kann, eine kurze Zeit einen anderen Spieler überholt zu haben. Auch anderweitig bietet das Spiel einige unerwartete Wendungen – man wil eigentlich möglichst niedrig würfeln, aber keine 1 – und eine 6 ist eigentlich sogar die beste Würfelzahl…
Zum Spiel gehören:
- das Spielbrett
- die Spielregel auf Deutsch
- ein Würfel
- seschs Spielsteine
Das Spielbrett kommt normalerweise auf einem quadratischen Stück Baumwolle daher, das 45 cm Seitenlänge hat. Auf der SPIEL wurden auch Einkaufsbeutel (Jute statt Plastik) mit dem Aufdruck des Spielbretts vertrieben. Die Spielsteine sind farbige Glasscheiben, wie man sie in Dekoläden findet. Sie steckten in einer Ziplock-Tasche, die leider bereits unterwegs ein Loch bekam. Der Würfel ist ein normale sechsseitiger Würfel. Die Spielregel ist entweder auf einem Blatt Papier oder – in unserem Fall – auf der Rückseite des Tasche abgedruckt. Das heißt zwar, dass man sie während des Spiels nicht mehr nachlesen kann, aber die Spielregeln sind so kurz und einfach, dass das in der Regel auch nicht notwendig sein sollte. (Notfalls kann man sie auch hier auf deutsch nachlesen oder herunterladen – auf der Webseite findet man auch eine englische, spanische und französische Version. Auch gab es auf der Spiel Spielsteine aus Feldsteinen oder Halbedelsteinen.
Das Spielbrett zeigt einen Spiralkurs aus 81 Feldern, dessen Ziel das namensgebende schwarze Loch ist. Einige Felder in nebeneinanderliegenden Windungen der Spirale sind durch Pfeile miteinander verbunden.
Zu Spielbeginn hat jeder Spieler einen Spielstein auf dem Startfeld stehen. Wer am Zug ist, würfelt und zieht so viele Felder vorwärts. Bei einer 1 muss man nochmal würfeln, bei einer 6 zieht man nicht und gibt des Würfel weiter. Wer auf einem Feld landet, von dem ein Pfeil ausgeht, muss diesem folgen (je nach Pfeil weiter nach innen oder nach außen).
Für Mensch-ärgere-Dich-nicht-Spieler besonders unintuitiv ist es, dass man eben nicht auf Feldern landen will, auf denen sich gegnerische Spielsteine befinden. Die wirft man nämlich wie bei MäDn hinaus, und sie dürfen am Startfeld neu anfangen.
Warum will man das nicht? Man will ja nicht ins schwarze Loch gezogen werden. Nach offizieller Regel endet das Spiel, wenn der erste Spieler im schwarzen Loch landet (eventuelle Mehraugen auf dem Würfel werden durch das Loch mit aufgesogen), und es gewinnt der Spieler, der am weitesten vom Loch entfernt ist. Man kann auch, wenn man unbedingt will, weiterspielen, bis nur noch ein Spieler (als Sieger) übrig ist.
Wer jetzt erwartet, dass man sein Schicksal noch mit irgendwelchen weiteren Mechanismen beeinflussen kann, auf den wartet ein böses Erwachen: die beschrieben Spielregeln stellen bereits das gesamte Spektrum dar.
Das schwarze Loch ist hiermit ein reines Glücksspiel, das dem klassischen Gänsespiel oder auch dem Leiterspiel in weiten Bereichen ähnelt. Auch das Zielpublikum dürfte gleich sein: Wenig- bis Nichtspieler. Es ist das Spiel, das vor meinem inneren Auge erscheint, wenn es um ein Spiel geht, das die Oma mit dem kleinen Enkel in der Vorweihnachtszeit abends spielt. Auch ist es ein Spiel, das die Autorin Heike Schwarzschulz im Rahmen ihrer täglichen Arbeit als Erzieherin in einem Waldkindergarten gut einsetzen kann.
Hersteller | Stefan Schwarzschulz (laut Webseite) | |
Autor | Heike und Stefan Schwarzschulz | |
Künstler | Heike und Stefan Schwarzschulz | |
Spieler | 2-6 | |
Denken | 0 | |
Glück | 8 | |
Geschicklichkeit | 0 | |
Preis ca. | 19 € (Webshop des Herstellers bei DaWanda) |
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