Bad Habit
Neben den Black Stories und Spielen für Kinder bietet der moses.-Verlag mittlerweile verstärkt auch Spiele für Erwachsene an. Waren es letzte Saison zwei derartige Spiele, die wir rezensiert haben (tatort – das Spiel und Fliegende Zeilen, haben wir dieses Mal zum einen eine Variante auf die Black Stories, zum andere aber auch vier Spiele, die auch für Erwachsene geeignet sind, zu rezensieren.
Drei dieser Spiele kommen in gleichgroßen (ca. 12,5 cm × 9,5 cm × 4 cm) großen Schachteln im Schub-Format daher und sind wohl vor allem für Gelegenheitsspieler und als Mitbringsel gedacht. Die Themen und Spielmechanismen sind weit gefächert, so geht es zum Beispiel in Bad Habits um schlechte Angewohnheiten. Umgangssprachlich werden diese als 'Tick' oder 'Tic' bezeichnet, auch wenn sie in vielen Fällen nicht pathologisch, sondern eben eine Angewohnheit sind, die man sich irgendwann 'erworben' hat und die man sich (ggf. mit viel Mühe) wieder abgewöhnen kann – der 'echte' Tic muss hingegen medizinisch behandelt werden, wenn man überhaupt eine Chance haben will, ihn los zu werden. Glücklicherweise sind die meisten Tics (die meist in sehr jungen Jahren in Erscheinung treten) nur temporär und legen sich bei Erreichen des Erwachsenenalters von selbst. Aber sie sind nicht das Thema dieses Spiel.
In der 'Schublade' dieses Spiels finden wir neben einer Menge Luft
- die Spielregel auf deutsch
- 50 Karten
Die Karten haben normale Spielkartenqualität, auf ihnen stehen jeweils drei 'schlechte Angewohnheiten‘, sie können physisch sein (mit dem Stuhl schaukeln), verbal (Baue den Namen eines Getränkes in die Antwort ein), psychisch (antworte extrem langsam und bedächtig) oder auch grammatisch (Diese Antwort kein Verb – oder auch Antworte immer in der Zukunftsform).
Das Spiel ist leicht erklärt. Wer am 'Zug' ist, zieht eine Karte verdeckt vom Kartenstapel, liest sich die drei Angewohnheiten durch und entscheidet sich für eine.
Dann dürfen die Mitspieler reihum im Uhrzeigersinn dem Spieler eine Frage stellen, die dieser nach Möglichkeit wahrheitsgemäß beantworten soll – es sei denn, die Angewohnheit verlangt explizit nach einer Unwahrheit. In diese Antgwort muss der Spieler eben diese Angewohnheit aber einbauen. Außerdem sollte man versuchen, keine andere Angewohnheit einzubauen.
Jetzt darf der fragende Mitspieler einmal tippen, um welche schlechte Angewohnheit es geht. Wenn er recht hat, erhält er die Karte als Pluspunkt. Wenn nicht, darf der nächste Spieler fragen und tippen – bis insgesamt sechsmal gefragt und getippt wurde. Wenn das geschehen sollte, endet die Fragerunde und die Karte geht zurück unter den Stapel. Danach ist der nächste Spieler dran mit Fragen und Raten.
Wenn man es nicht schafft bzw. vergisst, seine schlechte Angewohnheit einzubauen, und dabei erwischt wird, erhalten alle anderen Spieler einen Punkt (eine Karte vom Stapel. Das gleiche gilt, wenn man eine Angewohnheit einbaut, die nicht gewählt wurde, und dabei erwischt wird.
Das Spiel endet, sobald ein Spieler drei Karten vor sich liegen hat. Der Spieler gewinnt. Da hierbei maximal 18 von 150 Angewohnheiten (bzw. 18 von 50 Karten) plus nicht erratene Angewohnheiten verwendet werden, kann und will man meist gleich noch eine Runde dranhängen.
Es fällt zu Beginn ziemlich leicht, die Angewohnheiten zu erkennen – erst im Laufe der Zeit lernt man, wie man sie gut verstecken kann. Grammatikalische und verbale Angewohnheiten sind tendenziell leichter einzubauen, auch wenn 'Beginne alle Wörter in der Antwort mit M' nicht unbedingt unauffällig ist. Auch gibt es Frage-Angewohnheit-Kombinationen, die man nicht wirklich ausführen kann, wenn man nicht viel Glück hat. Bei der letztgenannten Angewohnheit hätte Michelle Melchers es beispielsweise leicht, auf die Frage 'Wie heißt Du?' zu antworten (und würde die Angewohnheit auch noch gut verstecken), während der wohl bekannteste fiktionale Sohn Wattenscheids (über den erst Ende Oktober / Anfang November der bislang letzte Film in die Kinos kam) hätte mit dieser Frage sicherlich arge Probleme… Im Laufe der Zeit lernt man allerdings, seine Angewohnheiten besser zur 'verstecken' – wobei die Tatsache, dass man sie nicht mit anderen vermengen darf, immer ein gewisses Problem darstellt.
Bad Habits ist vor allem für gemischte Runden (altersmäßig) interessant, und für Runden, deren Mitglieder einander nicht sowieso schon aus dem Effeff kennen. Auch für Familienfeiern (die ja in den nächsten Wochen wieder vermehrt anstehen) ist es daher gut geeignet. Und zum empfohlenen Preis ist es auch ein nettes Weihnachtsgeschenk.
Hersteller | moses.-Verlag | |
Autor | Valéry Fourcade | |
Künstler | Kreativbunker | |
Spieler | 3-6 | |
Denken | 6 | |
Glück | 4 | |
Geschicklichkeit | 0 | |
Preis ca. | 9,95 € |
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