Poop
Es gibt Spiele, bei denen freut man sich bereits im Voraus, dass man sie testen darf. Es gibt Spiele, da ist man gespannt, wie sie denn sein werden. Es gibt Spiele, bei denen man misstrauisch ist. Und es gibt Spiele, bei denen man in Versuchung kommt, eine chronische Erkrankung vorzutäuschen, um die Rezension jemand anderem aufs Auge zu drücken.
Ein solches Spiel ist sicherlich Poop, das mir auf der SPIEL in die Hand gedrückt wurde. Herausgeber ist Feels Right Design, die normalerweise Kampagnen für gemeinnützige Organisationen wie Amnesty International oder Code Pink organisiert. Poop dürfte daher eher als 'nebenbei gemacht' zu betrachten sein. Finanziert wurde es unter anderem über Kickstarter in zwei Kampagnen, wo ja viele seltsame Ideen auf einen fruchtbaren Boden fallen.
Der Name des Spiels ist Programm, daher werde ich den Rest der Rezension zumindest unter einem Spoiler verstecken – sollte jemand ungewollt auf diese Seite kommen.
In der kleinen Schachtel der "Public Restroom Edition“ (es gibt noch eine Reihe weiterer Ausgaben) steckten 56 Karten. Vier Karten enthalten die Spielregeln, die anderen zeigen das eigentliche Spiel. Zwölf Karten zeigen Örtlichkeiten, die man aufsuchen kann, wenn man ein Bedürftnis verspürt, sie sind schwarz. Je acht Karten in rosa, blau und grün zeigen einem, zwei, drei und vier Scheißhaufen, Außerdem gibt es in jeder Farbe eine "Reverse"-, eine "Skip"-, und zwei wilde Karten. Letztere können einen Spieleffekt haben, oder nur erfordern dass man eine Aktion durchführt, wenn man wieder an der Reihe ist, zum Beispiel dass man während des eigenen Zuges summen oder pfeifen soll. Die vier restlichen Karten sind weiß und dazu gedacht, die Zählung zurückzusetzen.
Zu Spielbeginn werden die Toilettenkarten gemischt und als Stapel abgelegt. Jeder Spieler erhält fünf Handkarten. Eine Toilettenkarte wird umgedreht, dann beginnt das Spiel.
Wer an der Reihe ist, legt eine Handkarte auf die Toilette, wobei die Scheißhaufen zusammengezählt werden. Sie müssen insgesamt in der Größe unter der Größe der Toilette bleiben. Wenn das nicht geht (weil man nur noch zu große Handkarten hat), muss man den gesamten Stapel auf die Hand nehmen, anschließend wird die nöchste Toilette aufgedeckt.
Ersatzweise kann man auch die Toilette durchziehen – dies geschieht, wenn drei Karten der gleichen Farbe hintereinander ausgelegt werden. In diesem Fall bleibt die Toilette liegen und kann erneut benutzt werden.
Es gewinnt, wer als erster seine Handkarten los geworden ist.
Es gibt noch ein paar Alternativregeln für alternative Spielweisen. Zum einen gibt es die Option, dass die Toiletten verdeckt liegen (und ein Spieler als eine Art Spielleiter kontrolliert, wann die Toiletten verstopft sind). Zum anderen gibt es die Option, dass man eine Kartenablage 'abfangen' kann, wenn man die identische Karte (Wert und Farbe) auf der Hand hat – man kann die Karte mit auf den Ablagestapel legen, ohne dass sie den Scheißehaufen vergrößert.
Schließlich gibt es noch eine Trinkspiel-Regel.
Das Spiel lebt in erster Linie vom Thema Fäkalhumor. Ansonsten spielt es sich wie eine der vielen Varianten zum Thema "Nicht überbieten“ – dir Farbgebung und die Bilder., sowie das Ziel, alle Handkarten los zu werden, lassen einen allerdings eher an Uno-Varianten denken.
Wer wird das Spiel haben wollen / mögen? Zum einen lockt der Schockeffekt, der als satirisch-ironischer Ton recht weit sein dürfte. Als Spiel ist aber eher dem infantilen Humor zuzuordnen, wo es auch recht gut zu Hause sein dürfte.
Hersteller | Feels Right Design |
Autoren | k.A. |
Künstler | k.A. |
Spieler | 2-10 |
Denken | 4 |
Glück | 8 |
Geschicklichkeit | 0 |
Preis ca. | 10 US-$ (über Breaking Games) |
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