Boost!
Manchmal denkt man, man weiß, wer in welchem Markt aktiv ist – und wird dann doch überrascht. So gilt normalerweise, dass Asmodee den Vertrieb von Spielen französischer Hersteller in Deutschland übernimmt, während Heidelberger eher den osteuropäischen Raum abdeckt – und dazu noch vereinzelter amerikanische Verlage unter seine Fittiche genommen hat.
Und dann kommt ein Spiel daher wie Boost!. Eine runde Metalldose, genau wie bei Grabolo, mit ebenfalls runden Scheiben als Spielmaterial. Aber der Hersteller ist diesmal nicht Stragoo, sondern heißt Ferti – und sitzt in Merignac, nahe bei Bordeaux. Deutscher Distributor aber ist nicht Asmodee sondern Heidelberger…
In der Metalldose findet man
- die Spielregel auf Deutsch
- 100 Bilderkarten
- 10 Kategorienkarten
Die Bilderkarten zeigen Bilder, die jeweils in eine von zehn Kategorien passen – zehn Karten je Kategorie. So sieht man beispielsweise als Obst eine Ananas, eine Banane, Kirschen, Kokosnüsse, Erdbeeren, Kiwis, eine Mango, eine Melone, Weintrauben und eine Quitte oder eine Kumquat – unsere Testrunde war sich nicht ganz einig: Eine Quitte ist meiner Testrunde zufolge gelber, eine Kumquat glatter. Aber als Obst ist die Frucht dennoch zu erkennen.
Die Karten haben gute Qualität – sie werden zwar im Laufe der Zeit abnutzen, aber dasd dürfte einige Zeit dauern. Leider sind mir keine runde Kartenhüllen bekannt, ansonsten wären sie sicher sehr nützlich.
Zu Spielbeginn werden die Karten gemischt und gleichmäßig an die Spieler ausgeteilt, die sie als verdeckten atapel vor sich legen. Ggf. übrig bleibende Karten werden in die Dose zurück gelegt.
Auf Aufruf decken alle Spieler gleichzeitig die oberste Karte ihres Stapels in die Tischmitte auf und suchen nach Kartenpaaren, die in die gleiche Kategorie fallen. Wer ein solches Paar findet (beispielsweise Melon und Kirschen) zeigt auf beide und nennt die Kategorie. Wenn die Meldung stimmt, erhält der Spieler die angezeigten Karten als Siegpunkte. Wenn mehrere Paare ausliegen, können auch die weiteren noch gemeldet werden. Wenn keine `Paare mehr gebildet werden können, drehen wieder auf Kommando alle Spieler die nächste Karte ihres Stapels um – bereits ausliegende Karten bleiben liegenund können anschließend ebenfalls in Paaren aufgenommen werden.
Wenn jemand eine falsche Meldung macht, muss er/sie für die laiufende Runde aussetzen.
Das Spiel endet, wenn alle Karten umgedreht sind; es gewinnt, wer die meisten Punkte hat.
Die Spielregel sieht auch noch eine Reihe Varianten vor – zum Beispiel, dass jeder Soieler einen Aufdeckstapel hat, auf den die neuen Karten aufgelegt werden. Die "älteren" Karten werden dann erst aktiv, wenn die oberen Karten als Teil eines Paars weggenommen werden, so können Kettenreaktionen entstehen.
Als weitere Alternativen kann man alle Karten offen auslegen und jeder Spieler sucht die Karten einer Kategorie (nachdem man sich geeinigt hat, damit nicht zwei Spieler die gleiche Kategorie sammeln) zusammen. Hier gewinnt, wer seine Kategorie als erster komplett hat.
Auch hierzu gibt es noch eine Variante, in der jeder Spieler je eine Karte jeder der zehn Kategorien sammeln muss,
Alle vier Spiele sind vor allem für die jüngeren Spieler gut geeignet, aber auch im Familienkreis können sie viel Spaß machen. Vielspieler würden sie vielleicht als Beer-n-Pretzels-Spiel einstufen. Wichtig ist, dass man Spiele mag, bei denen es auf Reaktionsgeschwindigkeit ankommt…
In anderen Ländern wird das Spiel teilweise auch verkauft als Rally Up!, als Herausgeber fungiert u.a. auch Blue Orange und Rebel.
Hersteller | Heidelberger / Ferti Games | |
Autor | Julien Sentis | |
Künstler | Charlotte Bey | |
Spieler | 2-8 | |
Denken | 7 | |
Glück | 5 | |
Geschicklichkeit | 7 (Reaktionsschnelligkeit) | |
Preis ca. | 12,95 € |
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