Robomemo

Tiny Robots

Tiny RobotsUnter dem Namen Arctic Union haben sich eine Reihe von Verlagen zusammengeschlossen, die als gemeinsames Merkmal haben, dass sie alle aus Finnland kommen. Die Spiele decken hierbei eine große Bandbreite ab, von Vielspieler-Spielen bis hin zu Spielen, die eher für den Spielernachwuchs gedacht sind.

Doorway Games gehört trotz des englisch klingenden Namens ebenfalls zur Arctic Union. Der kleine Verlag aus Lojo in Finnland hat meines Wissens bislang erst zwei Spiele produziert, das neueste heißt Tiny Robots. In einer Fabrik werden Roboter aus Bauteilen zusammengebaut, mit dem Ziel, diese möglichst fehlerfrei und funktional auszustatten. Dennoch sind die Roboter im Endeffekt Einzelanfertigungen.

In der Schachtel findet man:

  • Die Spielregel auf Englisch und Finnisch
  • 125 Roboter-Bauteile (fünf Farben, je Farbe fünf Roboter aus je fünf Bauteilen)
  • Fünf schwarze "Bauteile"

Ich gebe zu: die letzten fünf "Bauteile" nenne ich nur, weil sie in den Stanzbögen zu finden sind – jeder Bogen enthält zwei komplette Roboter, und a bleiben dann eben fünf Stanz-Marker ünbrig,die nicht benötigt werden. Die Stanzbögen kann man recht leicht – fast schon zu leicht – auspöppeln – es bleiben vor allem auch keine Nasen zurück. Das ist für das Spiel wichtig.

Auf der einen Seite der Bauteile sind Roboterteile abgedruckt, auf der Rückseite sind Schaltkreise. An den Schaltkreisen kann man erkennen, welche Teile "Köpfe" und "Füße" darstellen, weil die Schaltkreise hier nur auf einer Seite Anschlüsse haben. Auf den Roboterteilen stehen außerdem noch Technikmarkierungen, in Form von Plus, Minus oder Kreisen. Diese tauchen auf den einzelnen Teilen immer als drei gleiche Symbole auf – aus der Spielregel schließe ich allerdings, dass jede Dreiergruppe nur als ein einzelnes Symbol gezählt werden darf.

Zu Spielbeginn werden die Bauteile gemischt und mit der Schaltkreis-Rückseite nach oben ausgelegt. Anschließend geht es reihum.

Wer am Zug ist, darf vier Dinge tun, in beliebiger Reihenfolge. Man ist allerdings nicht gezwungen, etwqas davon zu tun, und darf anscheinend nichts mehrfach tun.

  • Man darf ein Roboterteil aus der Tischmitte nehmen und an den eigenen Roboter anlegen.
  • Man darf drei Roboterteile umdrehen, so dass jeder sie sehen kann, und dann wieder zurück drehen.
  • Man darf ein Bauteil vom eigenen Roboter zurück in die Tischmitte legen
  • Man darf den eigenen Roboter als komplett erklären. Der Roboter wird dann umgedreht und gewertet; in der nächsten Runde darf man den nächsten Roboter beginnen.

Ein Roboter ist einen Punkt pro Bauteil wert. Diese Punkte darf man verdoppeln, wenn alle Bauteile die gleiche Farbe haben. Hinzu kommen 4 Punkte, wenn alle drei Techniksymbole im Roboter zu finden sind, oder sechs, wenn von einem Symbol drei Exemplare vorhanden sind – wie gesagt, interpretieren wir das, dass drei Roboter-Bauteile dieses gleiche Symbol zeigen müssen. Schließlich werden die Schaltkreise auf der Rückseite gewertet: jeder offene Anschluss kostet einen Punkt.

Das Spiel endet, wenn der Tisch leer ist oder niemand mehr ein Teil nehmen will.

In der Regel fehlen mir ein paar Punkte. Zum einen wird nirgendwo gesagt, ob ein Roboter ein Kopf- und/oderf einen Fußteil haben muss. Wenn nicht, könnte man jeden Teilroboter bei Spielende als kompletten werten. Ob das sowieso geschieht, und was mit den nicht fertig zusammengebauten Robotern geschieht (bringen sie ggf. noch Plus- odr Minuspunkte?), wird von der Spielregel leider auch nicht erwähnt. Hier hilft der Regeldownload, der bei Boardgamegeek zu finden ist: hier wird mit zusätzlichen Beispielen gezeigt, dass Kopf- und/oder Fußteile nicht notwendig sind, um einen Roboter fertigzustellen.

Das Spiel erfordert ein gutes Gedächtnis; der Memory-Effekt ist sehr groß. Alle anderen Überlegungen – will ich noch einen größeren Roboter bauen, weiß ich, wo Roboterteile bestimmter Farben oder Symbole liegen – sind verglichen mit dem Erinnern zweitrangig. Allerdings können die Spieler sich diesen Effekt selbst 'wegnehmen', wenn sie immer nur drei Bauteile umdrehen und dann immer nur ein Teil genommen wird, bis alle bekannten Teile wieder vom Tisch sind. In dem Fall verliert das Spiel meiner Meinung nach auch diesen Rest von Reiz.

Leider sind auch keine Regeoln für eine Ein-Personen-Version zu finden – mit den gegebenen Regeln kann ich mir die Roboter nach Belieben zusammenbauen, ohne in irgendwelche Probleme zu geraten.

Die Gedächtnisleistung macht das Spiel natürlich vor allem für Kinder interessant – die Erwachsenen gegenüber dann auch den üblichen Vorteil haben. Daher würde ich das Spiel auch in erster Linie für die Altersgruppe von, grob geschätzt, 7 bis 14 einsetzen. Ach als Familienspiel mit Kindern und Jugendlichen der angegebenen Altersgruppe kann es interessant sein. Reine Erwachsenenrunden werden aber wohl an dem Spiel eher weniger Gefallen finden.

Hersteller Doorway Games
Autor Pekka Koukkula
Künstler Ville Kadenius
Spieler 1-5
Denken 6
Glück 4
Geschicklichkeit 0
Preis ca. 34,90 €

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